Im Wald der gehenkten Füchse
Auszahlers ein und nahm den Schlüssel in sichere Verwahrung.
»Du kannst das Gold später an Kyander verkaufen. Fang jetzt erst mal mit der Renovierung an«, sagte er zu Remes.
Zwei Wochen lang nagelte der Major Paneele an die Wände und die Decke des gemeinsamen Zimmers. An die Wände der Küche und des Zimmers der Köche klebte er hübsche Blumentapeten. Oiva Juntunen beteiligte sich nicht an der Arbeit, sondern beschränkte sich darauf, gute Ratschläge zu geben und unterhaltsam zu plaudern. Als die Decke getäfelt wurde, beklagte er sich bitter darüber, dass er die Paneele anreichen musste, denn allein hätte der Major die Arbeit nicht geschafft.
Die strahlend weißen Wandpaneele putzten die Stube ungemein heraus. Der eingemauerte Kessel in der Sauna wärmte das Waschwasser, der Ofen zischte zünftig, wenn Aufgüsse gemacht wurden. Als dann noch auf dem Fußboden in der Stube ein nachgemachter Orientteppich lag, an den Fenstern schmucke Gardinen hingen und die Betten mit Sprungfedermatratzen und neuer blaukarierter Bettwäsche ausgestattet worden waren, sah das Ganze schon sehr nach einer Wohnung aus. Im Stall brummte ein dieselbetriebener Generator und produzierte Strom. In die Fichte, die vor der Hütte stand, wurde eine Hoflampe gehängt, und in den Innenräumen brachte Remes hier und da Leuchten an. Auf den Feuerherd wurde ein starker Elektrokocher mit zwei Platten gestellt, die die Gerichte des Majors blitzschnell garen ließen.
Ende September schickte Oiva Juntunen den Major nach Rovaniemi, wo er Gold verkaufen und weitere Einkäufe tätigen sollte. Jetzt, da man Strom hatte, konnte man allerlei Maschinen und Geräte für den Haushalt anschaffen. Vor allem eine Stereoanlage und ein Videogerät seien wichtig, schärfte Oiva Juntunen dem Major beim Abschied ein.
»Und vergiss nicht einen Fernseher mit Fernbedienung. Am Geld brauchst du nicht zu sparen, kauf immer die beste Qualität, die es gibt. Anmelden brauchen wir den Fernseher nicht, das können wir uns schenken.«
In Rovaniemi verkaufte Remes das Gold an Kyander, empfing fünfunddreißigtausend Finnmark und quartierte sich in gewohnter Weise im Hotel Pohjanhovi ein. Nachdem er geduscht hatte, ging er in die Stadt, um einzukaufen. Er fühlte sich als reicher Mann, zum ersten Mal in seinem Leben.
In einem Kaufrausch erwarb der Major Rundfunk- und Fernsehgeräte, probierte Sportkleidung an, und alles, was er kaufte, war von bester Qualität. Selbst der Dolch, den er an seinen Gürtel hängte, war aus gemaserter Birke und bestem Marttiinistahl gefertigt. Fernseher und Videogerät hatten Fernbedienung, und die Stereoanlage war das Beste vom Besten. Der Major kaufte dazu hauptsächlich Marschmusik und Rock, außerdem ein paar Kriegsvideos und für Oiva Juntunen eine Emmanuelle sowie für sich selbst eine Schwarze Emmanuelle .
Anschließend erwarb der Major ein Geländemoped, das er, wie er meinte, für seine Angelausflüge brauchen würde. Ein Luftbefeuchter war ebenfalls eine wichtige Anschaffung, ganz zu schweigen von einem astronomischen Fernrohr und einem Barometer. In einer Buchhandlung wählte er zwei Meter teuerster Romanausgaben aus, vergaß jedoch auch nicht ein Gesangbuch und den Anglerkalender für das nächste Jahr.
Zwischendurch genehmigte er sich in der Gaststätte ein paar Drinks.
Für Oiva Juntunen wollte er ursprünglich eine Wassermatratze kaufen, die mit einem Thermostat zu beheizen war, doch wegen der Montageschwierigkeiten und der elektrischen Sicherheitsbestimmungen verzichtete er darauf. Stattdessen erwarb er einen Hometrainer und eine Gewichthebestange mit den entsprechenden Scheiben als Mittel gegen die drohende Trägheit im Winter. Eine kleine elektrische Bohr- und Fräsmaschine erschien ihm ebenso notwendig wie eine Universalküchenmaschine, mit der man quirlen, kneten, mahlen, raspeln und schneiden konnte. Dann wählte er zwei Paar Langlaufskier mit Stöcken und Schuhen aus. Ein elektronisches Videospiel, in dem der König der Affen mit Elefanten kämpfte, ging ebenfalls in den Besitz des Majors über, ferner ein Dampfbügeleisen und ein digitaler Taschenrechner.
Hin und wieder musste zur Erholung natürlich ein Kneipenbesuch eingeschoben werden.
Der Major erstand außerdem ein Porzellanservice für zwölf Personen samt kristallener Trinkgläser. Das Besteck dazu war natürlich aus Silber, die Kerzenhalter ebenfalls. Bei Kyander trieb er zwei vollständig versilberte Nachtgeschirre auf. Die Mausefallen, die er kaufte,
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