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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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ihn einfach darum bitten.
    Allerdings würde sie ihn dann noch schwerer dazu bewegen können, sie in Ruhe zu lassen. Sie würde in seiner Schuld stehen. Zu ihrem Entsetzen war die Vorstellung, ihm als Gegenleistung körperlich zu Willen zu sein, ganz und gar nicht abstoßend. Obwohl die Angst vor seiner Macht über sie sie quälte, fiel sie irgendwann in einen unruhigen Schlaf.
    Plötzlich schrak Erin aus ihren Träumen voller Leidenschaft hoch. Wieso hatte Liam auch von ihren Fantasien Besitz ergreifen können? Während sie noch über den Bann nachdachte, den er über sie gesprochen haben musste, hörte sie ein vertrautes Klopfen an ihrem Fenster. Das konnte er nicht wagen!
    Das Klopfen wurde immer eindringlicher. Heute Nacht hielt sich Iris wieder im Schloss auf. Konnte ihr die Frau, die von kleinerer und ähnlich zierlicher Gestalt wie Erin war, helfen? Gegen ihren Mann waren sie auch zu zweit wehrlos.
    Erin überfiel Angst, dass ihn eine der Wachen im Hof bemerken könnte. Sie würde ihm noch deutlicher zu verstehen geben müssen, dass er hier nicht erwünscht war und sie in Gefahr brachte. Warum akzeptierte er diese Tatsachen nicht von alleine?
    Schließlich öffnete sie das Fenster und ließ ihn ein. Hastig brachte sie Abstand zwischen sich in ihren Mann.
    Liam stand mit boshaft funkelnden Augen mitten im Zimmer. „Guten Abend, geliebte Ehefrau. Hattest du inzwischen genug Zeit, um dir klar zu werden, dass du an meine Seite gehörst?“
    „So ähnlich. Ich weiß jetzt, dass für dich in meinem Leben kein Platz ist“, verkündete sie trocken.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Glaubst du etwa, ein halbwegs vernünftiger Mann, der von der stürmischen Leidenschaft seiner Ehefrau kosten durfte, würde sie dann unbehelligt lassen? … Ich begehre dich immer noch, Erin. Und ich bin sicher, dir geht es ebenso.“
    Röte überzog ihre Wangen. „Weshalb bist du überhaupt zurückgekommen? Weshalb konntest du mich nicht meinen Frieden finden lassen?“
    „Ich dachte, es würde reichen, in der Ferne zu wissen, dass du glücklich bist, aber das tat es nicht. … Bist du zufrieden mit deinem Leben, Erin?“
    „Edwolf ist auch nur ein Mann.“ Sie senkte den Blick.
    Liams Gesichtsausdruck zeigte seine Bestürzung. Hatte er es tatsächlich zu Wege gebracht, dass sie ihren Glauben daran verloren hatte, dass irgendwo auf dieser Welt männliche Geschöpfe mit edlem Charakter existierten? Er musste ihr irgendwie zeigen, dass nicht alle Männer Monster waren. Sollte Erin sich irgendwann entscheiden, ihn zu verlassen, dann sollten sie ihre Erfahrungen nicht daran hindern, ihr Leben mit einem anderen zu teilen. Alleine der Gedanke an diese Möglichkeit verursachte Herzrasen, aber es wäre vermessen anzunehmen, so etwas könnte nicht passieren, wenn er ihrem Herzen einen neuen Sprung zu dem bereits gebrochenen Teil zufügte. Hölle, das war eine Verantwortung, die schwer auf seinen Schultern lastete.
    Erin bemerkte nichts von dem Gefühlschaos seiner Gedanken. „Edwolf hat es nicht leicht“, erklärte sie. „Er möchte, dass ich die Ehe von uns beiden annullieren lasse und einen geeigneten Heiratskandidaten in seinen Freundeskreis erwähle. Wenn du allerdings bereit wärst …“
    „Hölle! Landsgron nimmt mir nicht meine Frau weg!“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Weiß er, wer ich bin?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Er glaubt, bei meinem Mann handle es sich um einen schottischen Bauern.“ Mit diesem Geständnis wollte sie Liam klar machen, wie wenig sie in Wahrheit von ihm hielt. Liam brach allerdings in schallendes Gelächter aus, das die Wände von Erins Schlafzimmer erschütterte. „Wieso hast du eigentlich deine Nachricht an Edwolf anonym verfasst?“
    Sein Lachen verstummte abrupt. „Private Gründe. … Du wirst keinen dieser Männer heiraten.“
    „Das habe ich nicht vor. Sie betrachten mich ohnehin als minderwertig, höchstens dazu geeignet, ihnen das Bett zu wärmen. … Ich werde einen ehrlichen Mann finden, der mich um meinetwillen liebt.“
    „Du hast bereits einen Ehemann.“ Seine Stimme klang wie Donnergrollen.
    „Du bist weder ehrlich noch zu Liebe fähig“, sprach sie die Wahrheit ohne Bedauern aus. „Versteh mich nicht falsch. Ich weiß zu schätzen, was du mir geboten hast.“ Sie deutete vage zum Bett. „Mein neu erworbenes Wissen wird sich als hilfreich erweisen um zu erreichen, was ich von meinem zukünftigen Mann will.“
    Er presste die Kiefer so fest aneinander,

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