Im wilden Meer der Leidenschaft
berühren. Er hielt sie fest an den Hüften gepackt und bewegte sich rhythmisch und immer schneller in ihr.
Bianca rang nach Luft – zu atemberaubend, zu intensiv war ihre Vereinigung. Sie lehnte sich an ihn und spürte seine Brust dicht an ihrem Rücken. Ihre Körper waren eng miteinander verschmolzen. Ihr Schweiß vermischte sich, und ihre Herzen schlugen im gleichen Takt.
Und dann brandete eine heiße, unbeschreibliche Welle der Lust durch ihren Körper. Sie fühlte, wie er sich in sie ergoss, fühlte die Tropfen auf der Innenseite ihrer Schenkel, als er ihren Namen rief.
Erschöpft und halb benommen ließ sie sich zu Boden sinken. Er fiel neben ihr nieder, das Gesicht zur Wand gedreht.
Zärtlich fuhr sie über seine feuchte Schulter, seinen zitternden Rücken, sein langes Haar. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, und sie konnte nicht klar denken. Konnte nur fühlen . Ihr war, als schwebe sie auf einer Wolke sowohl der Erschöpfung als auch der Zufriedenheit mit sich selbst.
Sie schloss die Augen und spürte, wie ihr Herzschlag sich beruhigte und das heiße Blut in ihren Adern sich allmählich abkühlte. Sein Rauschen vereinte sich mit dem gleichmäßigen Klatschen der Wellen gegen das Schiff und mit Balthazars Atemzügen.
Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie so dort lagen. Waren es Minuten? Stunden? Schließlich regte er sich neben ihr und setzte sich auf. Sie hielt noch immer die Augen geschlossen, selbst als er sie beim Aufstehen in die Arme nahm und hochhob. Nichts sollte diesen wunderbaren, traumähnlichen Moment unterbrechen. Noch nicht.
Er bettete sie behutsam auf die Koje und zog die Decke über sie. Doch er legte sich nicht neben sie, sondern sie hörte, wie er sich Stiefel und Strümpfe auszog und dann barfuß durch die Kabine zur Waschschüssel ging.
Sie öffnete die Augen und sah, dass er ein Tuch in der Schüssel auswusch. Nun, da der wilde Sturm ihrer Leidenschaft sich gelegt hatte, war es zwischen ihnen wieder still geworden, und sie war noch genauso ratlos wie vorher, wie sie ihn dazu bringen konnte, ihre Fragen zu beantworten.
Sie stützte den Kopf auf eine Hand und sah ihm zu, wie er das Tuch auswrang, blickte in sein ernstes Gesicht, das halb im Schatten lag, während draußen die Sonne unterging. Schließlich kam er zu ihr zurück, setzte sich auf den Rand der Koje und griff noch immer schweigend nach ihrem nackten Fuß. Langsam und behutsam wusch er sie, bis alle Spuren ihres Liebesspiels beseitigt waren.
Doch nichts würde die Erinnerung daran beseitigen können: Die Erinnerung an ihr heißes und unbedingtes Verlangen nach seinen Küssen und seinen Berührungen würde sie nie verlassen.
Vielleicht hatte sie gehofft, Balthazar und alles, was zwischen ihnen vorgefallen war, ein für alle Mal aus ihrem Leben verbannen zu können. Doch alles, was passiert war, hatte sich unauslöschlich in ihre Seele eingebrannt. Er gehörte zu ihr, und sie zu ihm, und selbst die schärfste Klinge würde dieses Band nicht durchtrennen können.
Bianca legte sich wieder auf die Kissen und schloss die Augen, als sie seine sanfte Berührung, das kühle Wasser und das raue Tuch auf ihrer Haut spürte. Wie lange war sie auf sich allein gestellt gewesen? Monate, Jahre …? Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Sie hatte kämpfen müssen, um sich ernähren zu können, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Ja, sie hatte ganz allein für ihr Überleben sorgen müssen. Wie genoss sie es, dass sich jemand um sie kümmerte und sei es auch nur für einen kurzen Moment!
Und sei es auch nur eine Illusion.
Als er ihren ganzen Körper gewaschen hatte und sie nackt vor ihm lag, stand Balthazar auf. Sie griff nach seinem Handgelenk und nahm ihm das Tuch aus der Hand. Sie setzte sich auf und drückte nun ihn aufs Bett.
Er fügte sich, aber Bianca fühlte die Anspannung in seinem Körper, die Wachsamkeit, die ihn nie verließ, und die auch sie sich angewöhnt hatte.
Sie fuhr mit dem nassen Tuch über seinen Arm und seine muskulöse Schulter. Fasziniert zeichnete sie Muster auf seiner goldfarbenen Haut und verweilte auf jeder Narbe. Fuhr über die neue Messerwunde, die zu einem hellrosa Strich verheilt war. Jeder Makel schien seine Schönheit nur zu erhöhen. Der Junge, in den sie schon in ihrer Jugend verliebt gewesen war, war ein harter Krieger geworden.
Und sie? Sie fühlte sich wie eine übervorsichtige alte Frau, erdrückt vom Gewicht der Vergangenheit. Nur in seinen Armen, wenn sie mit ihm vereint war, wurde sie
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