Im Zauber der Gefuehle
gesammelt hast.«
»Das habe ich«, gab er zu. »Doch das bedeutet nicht, dass ich mit jeder ins Bett gestiegen bin. Im Gegenteil ...«
»Im Gegenteil?«, wollte Lottie wissen.
Er blickte zur Seite. »Nichts.«
»Wahrscheinlich wolltest du mir weismachen, dass du gar nicht so viele Frauen gehabt hast.« Ihre Stimme klang überaus skeptisch. »Aber natürlich ist das alles sehr subjektiv. Was mag viel für dich bedeuten, frage ich mich? Hundert? Fünfzig? Zehn?«
»Ist doch egal«, knurrte er mürrisch.
»Ich würde dir nicht glauben, wenn du sagtest, du hättest weniger als zwanzig Geliebte gehabt.«
»Da lägst du aber falsch.«
»Wie falsch denn?«
»Ich war mit zwei Frauen zusammen«, erklärte er knapp. »Eine davon bist du.«
»Red keinen Unsinn!«, rief sie unter ungläubigem Gelächter aus.
»Glaub doch, was du willst«, murmelte er und rollte zur Seite.
Offensichtlich war er verärgert, als bereue er, was er ihr soeben erzählt hatte. Als er aufstand und zum Kleiderschrank schlenderte, beobachtete Lottie ihn erstaunt. Es fiel ihr schwer, seiner Behauptung Glauben zu schenken, andererseits hatte er keinerlei Grund, sie anzulügen. »Wer war die andere?«, konnte sie nicht widerstehen zu fragen.
Die Muskeln seines breiten Rückens spannten sich an, als er sich einen weinroten Morgenmantel überwarf. »Eine Madame.«
»Du meinst eine Französin?«
»Nein, die Art Madame, die ein Hurenhaus führt«, erwiderte er barsch.
Lottie fiel beinahe aus dem Bett, doch es gelang ihr, relativ gelassen auszusehen, als er sich wieder zu ihr umdrehte. »War es eine lange ... Freundschaft?«
»Drei Jahre.«
Lottie nahm die Neuigkeiten schweigsam auf und musste bestürzt feststellen, dass es sich bei dem Knoten, der sich auf einmal in ihrer Brust gebildet hatte, um Eifersucht handelte. »Hast du sie geliebt?«, stellte sie die nächste Frage, die ihr kaum über die Lippen wollte.
»Nein«, sagte er, ohne zu zögern. »Aber ich mochte sie sehr. Das tue ich immer noch.«
Sie runzelte die Stirn. »Warum gehst du nicht mehr zu ihr?«Nick schüttelte den Kopf. »Nach einer gewissen Zeit war Gemma der Meinung, keiner von uns beiden würde mehr davon profitieren, wenn wir das Arrangement bestehen ließen. Mittlerweile habe ich eingesehen, dass sie Recht hatte, und bis heute habe ich mit niemandem sonst geschlafen. Du siehst also, ich bin nicht gerade, was man einen Schürzenjäger nennt.«
Eine Woge der Erleichterung kam über sie, obleich sie lieber nicht nachgrübeln wollte, warum sie so froh war. Sie stand auf und griff rasch nach ihrem achtlos zu Boden geworfenen Kleid, um es sich vor die Brust zu halten. »Ich gebe zu, dass ich überrascht bin«, meinte sie und versuchte so zu tun, als mache ihr ihre Nacktheit nichts aus. »Du bist wirklich in keinster Weise vorhersehbar.«
Er trat auf sie zu und legte ihr die Hände auf die bloßen Schultern. »Du auch nicht«, erwiderte er. »Ich hätte nie erwartet, das Liebesspiel mit einer Novizin derart zu genießen.« Dann entzog Nick ihr das Kleid, ließ es zu Boden fallen und drückte ihren Körper gegen die samtene
Vorderseite seines Morgenmantels. Sie bekam eine Gänsehaut, als der weiche Stoff sie von den Brüsten bis zu den Knien kitzelte. »Vielleicht liegt es daran, dass du mir gehörst«, meinte er nachdenklich, wobei sich seine Hand um ihre blasse, runde Brust legte. »Mir hat noch nie jemand gehört.«
Lottie schenkte ihm ein trockenes Lächeln. »Du klingst, als sei ich ein Pferd, das du soeben erstanden hast.«
»Ein Pferd wäre billiger gewesen«, entgegnete er grinsend, als sie die Empörte spielte und mit beiden Händen auf seine Brust einhämmerte. In Sekundenschnelle hielt er ihre Handgelenke fest hinter ihrem Rücken gepackt, was ihre Brüste noch weiter nach vorne stehen ließ. »Spar dir deine Kräfte«, riet er ihr mit einem Lächeln, das er in ihrem Haar verbarg. Dann ließ er ihre Handgelenke los und strich ihr liebevoll über den Rücken. »Ich werde dir ein Bad einlassen, und wenn du fertig bist, essen wir etwas.«
Ein heißes Bad wäre wundervoll, doch der Gedanke, sich wieder in ihr Korsett zwängen und sich fürs Abendessen umziehen zu müssen, war entschieden weniger verlockend.
»Soll ich das Essen heraufschicken lassen?«, wollte Nick wissen.
»Ja«, erwiderte Lottie sofort und bedachte ihn mit einem fragenden Blick. »Wie machst du das? Du scheinst immer zu wissen, was ich denke.«
»Dein Gesicht spricht Bände.« Er zog den
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