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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Steinzeit.«
    Ihr klappte die Kinnlade herunter. Sie machte rasch den Mund zu, aber er ging unwillkürlich wieder auf. Sie suchte in seinem Gesicht nach einem Anzeichen von Ironie. »Unmöglich! Abgesehen von den Symbolen - es ist ein G l asspiegel!«
    Er lachte leise. »Nicht... ganz. Nichts an einem Unseelie-Werk ist genau das, was es ... zu sein scheint.«
    »>Ein Unseelie-Werk    »Kaum jemand weiß etwas davon. Das heißt, dass nur wenige solche Stücke zu Gesicht bekommen und überlebt haben, um anderen davon zu erzählen. Ich spreche von den uralten Heiligtümern, die von den Dunkelsten der Tuatha De Danaan hergestellt wurden.« Für einen Augenblick schwieg er, dann fügte er hinzu: »Keine Angst Jessica St. James ...«
    O Gott, er kannte ihren Namen. Woher?
    »... ich sorge dafür, dass es ganz schnell geht. Sie werden so gut wie nichts spüren.« Sein Lächeln war erschreckend sanft.
    »Heilige Scheiße ! « Sie schnappte sich im selben Moment, in dem er sich auf sie stürzte, den Dolch.
     
    Wenn man um sein Leben fürchtete, stellte Jessi mit fast feierlicher, traumartiger Distanziertheit fest, nahm man alles wie in Zeitlupe wahr, selbst wenn man wusste, dass sich die Ereignisse in Wirklichkeit überstürzten.
    Ihr entging keine Einzelheit seines Angriffs, als würde sie mehrere Momentaufnahmen nacheinander betrachten: die gebeugten Knie; der geduckte Körper, der beim Sprung nach vorn schnellt; die Hand, die in der Hosentasche verschwindet und einen dünnen Draht mit lederumwickelten Enden zutage fördert; die eiskalten Augen; das verbissene Gesicht. Sie sah sogar die weißen Ränder seiner Nasenflügel, die sich in erschreckend unpassender sexueller Erregung blähten.
    Auch ihren eigenen Körper und seine Funktionen spürte sie auf eine ähnlich losgelöste Art. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust. Sie keuchte wütend. Ihre Beine fühlten sich schwer wie Blei an, und sie schien für die paar Schritte eine Ewigkeit zu brauchen.
    Seine Lippen verzogen sich höhnisch, und dieses Lächeln verriet Jessi mit absoluter Klarheit, dass ihr eine Waffe nicht das Geringste nützte. Der Tod lauerte in diesem Lächeln. Er hatte schon früher gemordet. Oft, sehr oft. Und er war ein Meister seines Fachs. Sie hatte keine Ahnung, woher sie diese Gewissheit nahm - sie wusste es einfach.
    Als er die Enden des Drahtes um die Hände wickelte und ihr noch näher kam, fiel ihr Blick auf den silbrigen Schimmer des Spiegels, der jenseits des Tisches am Regal lehnte.
    Natürlich - der Spiegel!
    Sie mochte diesen Mann zwar nicht in einem körperlichen Kampf überwältigen können, aber zufällig war sie zwischen ihn und das, was er wollte, geraten!
    Und das, was er wollte, war höchst zerbrechlich.
    Sie fiel praktisch über den Tisch, schob den Dolch beiseite und packte den schweren Zinnfuß der Lampe, die ebenfalls auf dem Tisch stand. Sie wirbelte herum, um ihrem Angreifer ins Gesicht zu sehen, wich zu dem Spiegel zurück und schwang die Lampe wie einen Baseballschläger. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    Er machte so abrupt Halt, dass er eigentlich nach vorn hätte kippen müssen; dass er sich aufrecht hielt, sprach Bände über die stahlharten Muskeln unter dem Anzug. Oja, sie wäre auf der Stelle tot, wenn es ihm gelang, Hand an sie zu legen.
    »Noch einen Schritt und ich zerschmettere den Spiegel.« Sie schwang drohend die schwere Lampe.
    Holte da hinter ihr jemand tief Luft? Hörte sie tatsächlich einen leisen Fluch?
    Unmöglich!
    Sie wagte es nicht, sich umzudrehen. Sie durfte ihren Angreifer keinen Moment aus den Augen lassen. Sie konnte nicht einmal den Angstschrei ausstoßen, der in ihrer Kehle aufstieg.
    Der Blick des Fremden richtete sich auf einen Punkt hinter ihr, die Augen blitzten auf, dann starrte er sie wieder an. »Nein, das werden Sie nicht tun. Sie bewahren Historisches. Sie zerstören es nicht. Dieser Gegenstand ist unbezahlbar, und er ist so alt, wie ich gesagt habe. Es ist das bedeutendste Relikt, das je ein Archäologe zu Gesicht bekommen hat. Und es entlarvt Tausende von Jahren Ihrer so genannten Historie. Denken Sie an die Auswirkung, die eine Zerstörung auf Ihre Welt haben könnte.«
    »Auf meine persönliche Welt? Liebe Güte, gar keine, wenn ich tot bin. Gehen Sie

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