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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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zurück, Mister, wenn Sie wollen, dass er ganz bleibt. Ich denke, das wollen Sie, denn für Sie ist er nichts mehr wert, wenn nur noch Scherben da sind.« Falls er sie umbrachte, würde sie nichts verlieren, wenn sie vorher noch den Spiegel in Millionen silberne Stücke zerschlug, selbst wenn die Historikerin in ihr heftig gegen ein solches Sakrileg protestierte. Falls sie unterging, würde sie das mitnehmen, was er von ihr wollte. Er sollte Qualen leiden, wenn er sie tötete.
    Ein Muskel zuckte an ihrer Wange. Sein Blick huschte zwischen ihr und dem Spiegel hin und her. Er spannte sich an, als wollte er einen Schritt machen.
    »Tun Sie's nicht«, warnte Jessi. »Ich meine es ernst.« Sie umfasste die Lampe fester, und machte sich bereit, sie in den Spiegel zu schleudern, sollte der Fremde auch nur falsch atmen. Und wenn sie nicht mehr erreichte als ein Handgemenge über den Scherben - vielleicht rutschte er ja aus, schnitt sich und verblutete. Man konnte nie wissen.
    »Eine Sackgasse«, brummte er. »Interessant. Sie haben mehr Mumm, als ich Ihnen zugetraut hätte.«
    »Wenn du am Leben bleiben willst, Mädchen«, meldete sich eine tiefe Stimme mit starkem schottischem Akzent hinter ihr zu Wort, »solltest du mich hier herausholen.«
    Ein Schauer überlief sie, und die Nackenhärchen stellten sich auf. Genau wie am Freitag fühlte sich der Raum plötzlich ... falsch an, als hätte, er nicht mehr die Größe und den Schnitt, die er haben müsste. Als hätte sich eine Tür, die unmöglich vorhanden sein konnte, geöffnet. Die Dimensionen ihrer Welt, wie sie sie kannte, schienen sich mit einem Mal verschoben zu haben.
    »Halt deinen verdammten Mund«, fauchte der Angreifer und starrte dabei auf einen Punkt über Jessis Schulter, »sonst zerschlage ich dich selbst.«
    Ein höhnisches Gelächter dröhnte wie ein Donnergrollen hinter ihr und verursachte ihr eine Gänsehaut. »Das würdest du nicht wagen, das weißt du ganz genau. Du hast Angst, dass der Spiegel kaputtgeht, deshalb machst du keinen kurzen Prozess mit dem Mädchen. Lucan hat dich mit genauen Anweisungen hergeschickt. Du sollst dafür sorgen, dass er den Spiegel unbeschädigt zurückbekommt, stimmt's? Allein bei dem Gedanken, er könnte zerbrechen, gefriert dir das Blut in den Adern. Dir ist klar, was er dann mit dir macht. Du würdest um deinen Tod flehen.«
    »Das kann nicht wahr sein«, flüsterte Jessi, und ihre Augen wurden riesengroß. Sie spürte, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich, und wusste, dass sie kreidebleich war. »Ich glaub das nicht.« Sie holte bebend Luft. »Nichts von alledem.«
    Die Logik sagte ihr, dass niemand hinter ihr stehen konnte. Und ganz gewiss konnte niemand in dem Spiegel sein, um Himmels willen!
    Aber ihr Bauchgefühl war anderer Ansicht.
    Sie spürte die Anwesenheit eines Mannes, und von ihm ging die Hitze eines kleinen, lodernden Schmiedefeuers aus, so dass sich ihre Vorderseite mit einem Mal eiskalt anfühlte. Ihr Nacken schmerzte, weil sie sich dazu zwang, ihren potenziellen Mörder ständig im Blick zu behalten und sich bloß nicht umzudrehen, um die Erscheinung im Spiegel anzustarren. Sie fühlte ihn hinter sich. Etwas. Jemanden. Eine gefesselte Kraft. Sexualität. Was immer es auch sein mochte, es war gewaltig.
    »Dreh dich auf keinen Fall um, Frau«, empfahl er - es -, was immer es war. »Behalt ihn im Auge und sprich mir nach ...«
    »Das würde ich Ihnen nicht raten«, warnte der blonde Mann und sah ihr unverwandt in die Augen. »Sie haben keine Ahnung, was Sie da aus dem Spiegel befreien.«
    Jessi atmete flach. Sie spürte die mühsam im Zaum gehaltene Wut ihres Angreifers und war sich im Klaren, dass sie tot war, wenn er ahnte, dass sie auch nur für den Bruchteil einer Sekunde in ihrer Entschlossenheit, den Spiegel zu zerstören, nachließ. Sie wagte nicht einmal zu blinzeln, aus Angst, er würde sich in diesem kurzen Moment auf sie stürzen. Und jetzt war auch noch etwas in ihrem Rücken, was nicht da sein dürfte, zumindest nicht nach den ihr bekannten Gesetzen der Physik. Zugegeben, es gab viele physikalische Gesetze, die sie nicht verstand, aber sie war sich immerhin so sicher, dass sie leise protestierte: »Das ist verrückt.«
    »Es wäre verrückt, ihn freizulassen«, sagte der blonde Mann. »Gehen Sie weg von dem Spiegel. Machen Sie, was ich sage, dann sorge ich dafür, dass er Ihnen nichts antut.«
    »Oh, und das soll ich glauben? Plötzlich sind Sie mein Beschützer?«
    »Hol mich hier raus, Mädchen.

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