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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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bewundert, als sie in der tiefsitzenden Jeans und dem eng anliegenden pfirsichfarbenen Pulli vor ihm gestanden hatte. Er hatte über dem Bund der Jeans sogar ein Stück ihres Slips gesehen, der nur einen verschwindend kleinen Teil der üppigen Rundungen verdecken konnte - er schien aus kaum mehr als dünnen Bändchen zu bestehen. Der orangefarbene Spitzenstoff war mit einem rosa Schmetterling verziert; offenbar war dieses Höschen so gemacht, dass es zu sehen war - es sollte die Blicke der Männer auf sich ziehen. Die Männer in diesem Jahrhundert müssen Tugendbolde sein, hatte Cian gedacht, als er wie gebannt auf das schmale Band starrte, das über den Pohälften hervorlugte, oder ein Haufen unempfindlicher Eunuchen. Samtene, von der Sonne verwöhnte Haut, jadefarbene Augen, der Mund einer Verführerin ... Lucans Mordgeselle hatte sie Jessica genannt.
    Wie es Cian erwartet hatte, strengte sie sich mächtig an, sich selbst einzureden, dass sie das, was am gestrigen Abend vorgefallen war, nicht wirklich erlebt hatte. Wenn, was selten vorkam, Uneingeweihte einen Blick auf ihn erhaschten, suchten sie immer nach jeder Menge Ausflüchten, nur um die Möglichkeit, dass es ihn tatsächlich geben könnte, nicht in Betracht ziehen zu müssen.
    Er hingegen ließ immer wieder ein und denselben Augenblick vom letzten Abend aufleben, um sich davon zu überzeugen, dass sich alles wirklich zugetragen hatte.
    Sie rieb sich an ihm und kostete ihn. Drückte die runden, schweren Brüste mit den harten Spitzen an seinen Rücken und leckte ihn.
    Als hätte sie sich nach dem Salz auf seiner Haut verzehrt.
    Sein Glied richtete sich schnell und schmerzhaft auf, seine Hoden zuckten heftig, und beinahe hätte er sich an Ort und Stelle ergossen.
    Sie so nah zu spüren hatte etwas verursacht, was er nie zuvor erlebt hatte: Ein gewaltiger Stich traf ihn bis ins Innerste seiner Seele. Es fiel ihm schwer, sie von sich abzuschütteln und sie dazu zu bringen, dass sie seine Haare losließ. Und er musste all seine Willenskraft aufbringen, um sich nicht zu ihr umzudrehen, sie auf den Boden zu legen und sich an ihr zu vergnügen. Am liebsten hätte er den Mörder einfach vergessen und sich in ihr vergraben, bis ihn die schwarze Magie von ihr losriss.
    Aber nein, er würde nicht zulassen, dass ihr das Lebenslicht ausgeblasen wurde, als wäre es eine kleine Kerzenflamme in einem tosenden Sturm - er brauchte sie.
    »Zweiundzwanzig Tage«, murmelte er. Nach mehr als einem Jahrtausend des Wartens hing jetzt die Erfüllung seiner Rachegelüste von einer lachhaft kurzen Zeitspanne ab.
    Jessica St. James wusste es noch nicht, aber sie würde ihm dazu verhelfen, dass er diese Tage nutzen konnte.
    Und wenn sie es nicht freiwillig tat, dann musste er die dunkle Magie anwenden, die er beherrschte.
    Und er kannte viele Methoden.
    Die meisten davon hatte er praktiziert, und zwar meisterhaft.
    Lucan war nicht der Einzige, der den Dunklen Spiegel an sich bringen wollte.

4
     
    Schloss Keltar - Schottland,
    »Das wirst du niemals glauben, Drustan«, sagte Dageus MacKeltar und sah zu seinem um drei Minuten älteren Zwillingsbruder auf, als der in die Bibliothek geschlendert kam.
    »Ich glaube kaum, dass mich nach allem, was wir erlebt haben, noch viel überraschen kann, Bruder. Aber du kannst es ja mal versuchen«, erwiderte Drustan. Er ging zu der hübschen Getränkebar aus Mahagoni, die geschickt in die Bücherregale eingelassen war, und schenkte sich einen Macallan, einen edlen, alten Singlemalt Whisky ein.
    Dageus blätterte in dem Lederband, den er in den Händen hielt, dann legte er ihn beiseite, streckte die Beine aus und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Durch die großen Fenster beobachtete er, wie sich ein violetter Hauch über den kobaltblauen Himmel zog, und genoss die Schönheit eines weiteren Highland-Sonnenuntergangs. Nach einer Weile sagte er: »Erinnerst du dich, dass wir Cian MacKeltar immer als einen bloßen Mythos angesehen haben?«
    »Ja.« Drustan durchquerte mit dem Glas in der Hand den Raum, um sich zu seinem Bruder an den Kamin zu setzen. »Der legendäre, schreckliche Cian: der einzige Keltar-Vorfahr, der jemals bereit war, zur schwarzen Magie überzuwechseln ...«
    »Das stimmt nicht ganz, Bruder. Ich habe das auch getan«, berichtigte Dageus ihn vorsichtig.
    Drustan blieb abrupt stehen. »Nein, du hast aus Liebe gehandelt; das ist etwas ganz anderes. Dieser Cian - über den wahrscheinlich viele Geschichten erfunden wurden, nur um

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