Im Zauber des Mondes
Handgelenke schlossen. Er zog sie an sich, und sie dachte nicht einmal daran, sich zu wehren. Sie hätte es gar nicht gekonnt. Er war zu stark, zu wütend, zu entschlossen. Er hielt ihre Arme fest und beugte sich zu ihr hinunter. Der Kuß, den er ihr aufzwang, war beleidigend. Noch nie zuvor hatte Connor sie so geküßt, sie hätte ihn dazu gar nicht für fähig gehalten, nicht einmal einer Frau gegenüber, die er verabscheute. Connor war im Grunde ein sanfter Mann. In diesem Moment erkannte Caitlyn ganz deutlich, wieviel Schmerz er um ihretwillen erlitten haben mußte.
Irgendwo hatte sie einmal gehört, daß Haß der Zwilling der
Liebe wäre. Was er für ihren Verrat hielt, hatte seine Liebe in Haß verwandelt. Aber irgendwo tief unter dem Haß und dem Schmerz liebte Connor sie immer noch. Und trotz der Verachtung, die in seinem Kuß lag, ließ dieses Wissen ihre Lippen unter seinem heftigen Angriff weich werden.
Er fühlte die Veränderung in ihr und hob den Kopf, um sie anzusehen. Caitlyn sah ihm in die Augen. Ihr hartes Glitzern war geschmolzen, aber die neue Botschaft war ebenso klar. Er wollte sie, er begehrte sie, und auch wenn ihr Kopf schrie, sie dürfe es nicht, ihr Herz war stärker. Es war Connor, ihr Connor, dem sie weh getan hatte. Ihr Herz schwoll vor Sehnsucht nach ihm, einem fast unkontrollierbaren Begehren, ihn in die Arme zu nehmen, ihn zu lieben, den Schmerz wiedergutzumachen. Wenn sie ihm nur die Wahrheit sagen könnte, die allein sein gebrochenes Herz heilen würde. Aber das war unmöglich, und alles, was sie ihm jetzt noch anbieten konnte, war der vorübergehende Trost ihres Körpers.
Sie schlang die Arme um seinen Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie ihn küssen konnte. Er schloß die Augen und zog sie so fest an sich, daß sie fast keine Luft mehr bekam. Sie konnte sein Zittern spüren, als sein Mund sich auf ihren drückte, nicht schmerzhaft dieses Mal, sondern voller Leidenschaft und Sehnsucht.
Sie fühlte, wie er sich bewegte, spürte seinen Arm hinter ihren Knien, dann hob er sie mit einer einzigen schwungvollen Bewegung hoch, seinen Mund immer noch auf ihrem, und trug sie die drei Schritte bis zum Bett. Er legte sie hin, beugte sich über sie und zog ihren Morgenmantel mit schnellen, ruckartigen Bewegungen auf. Sie hielt die Augen fest geschlossen, als könne sie damit die Welt ausschließen, drückte ihn fest an sich und stöhnte seinen Namen. Für kurze Zeit würde sie den Schmerz, die Scham und die Demütigung vergessen. Für kurze Zeit würde sie so tun, als wäre alles zwischen ihnen, wie es gewesen war, bevor sie sich in den Kopf gesetzt hatte, in jener verfluchten Nacht mit dem schwarzen Rebellen zu reiten. Für kurze Zeit. . .
Fluchend versuchte er sich die Kleider vom Leib zu zerren. Er verlangte nach ihr wie sie nach ihm. Sie hörte Stoff reißen und Knöpfe fliegen, aber sie hielt die Augen fest geschlossen. Nichts zu sehen, hieß die Gefahr nicht zu beachten, in der sie schwebten. Nur noch einmal, ein einziges Mal, würde sie sich erlauben, ihn zu lieben und von ihm geliebt zu werden. Was konnte dieses eine Mal schon ausmachen?
Er war jetzt nackt. Sie fühlte die Hitze seiner Haut, die sanfte Rauheit seiner Körperhaare, als er die Arme um sie schlang und sich auf sie legte, so daß ihre prallen Brüste von dem Gewicht seines breiten Oberkörpers fast zerdrückt wurden. Seine Oberschenkel, hart und fordernd, drängten sich zwischen ihre Schenkel. Das Gefühl ließ sie die Luft anhalten, sie schauderte und öffnete sich für ihn. Dann war er in ihr, hart und heiß und groß und wundervoll. Sie schnappte nach Luft und drückte ihn an sich, ihre Nägel gruben sich in seinen Nacken. Sie hatte vergessen, daß ein Mann sich so anfühlen konnte. Daß sie so fühlen konnte.
Er stieß tief in sie, zitternd vor Verlangen, und sie schrie auf. Ihre Beine schlossen sich von alleine um seine Hüften. Sein Mund löste sich von ihrem und zog eine Bahn glühendheißer Küsse ihren Hals entlang, ehe er sein Gesicht zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter vergrub. Er nahm sie hart und drängend, sein Körper zuckte auf ihr, als habe er ihn nicht mehr unter Kontrolle. Sie zog ihn an sich, und als sie dieses fast vergessene Gefühl in ihren Lenden überkam, rief sie seinen Namen.
»Oh, mein Gott, Caitlyn, Caitlyn. Meine geliebte Caitlyn«, flüsterte er, dann stieß er so fest und schnell und gleichmäßig in sie, daß sie jedesmal ein Stückchen von ihm weggeschoben
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