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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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nahm er eine niedrige Mauer, Fharannain noch immer neben sich. Lachend warf Caitlyn einen Blick zur Seite, um zu sehen, ob Connor ihre Freude teilte. Die Maske verdeckte einen Großteil seines Gesichts, aber was sichtbar war, wirkte wie versteinert, und seine Lippen waren fest zusammengepreßt.
    »Halt an!« Noch während er es aussprach, griff er ihr in die Zügel und stoppte ihr Pferd. »Du Dummkopf hast die Stelle verpaßt!« Zitternd sah Caitlyn sich um und bemerkte erst jetzt, daß die anderen verschwunden waren. Sie folgte Connor zu einem massiv wirkenden Felshaufen. Erst im letzten Moment sah sie den Spalt in den Felsen, durch den Connor jetzt verschwand. Sie hielt den Atem an und folgte ihm. ln der kleinen Höhle wartete Mickeen schon auf sie, und er verschloß den Eingang mit einem großen Stein. Die anderen waren schon vorausgeritten; das Geräusch von Pferdehufen und ein blasser Lichtschimmer verrieten ihr, daß es weiter unter die Erde
    ging.
    Die Höhle verengte sich zu einem schmalen Gang, offensichtlich von Menschen aus dem Felsen geschlagen. Wasser rann in dünnen Rinnsalen den Stein hinab, und von oben kam ein eigenartiges dumpfes Rauschen. Schaudernd wurde Cait-lyn klar, daß sie gerade unter dem Boyne durchritten. Offensichtlich waren die anderen diesen Weg schon viele Male geritten, also versuchte sie ihre Angst zu unterdrücken und konzentrierte sich nur auf Connors breiten Rücken vor sich.
    Endlich führte der Weg wieder bergauf. Plötzlich verließen sie den schmalen Gang, und Mickeen verschloß den Eingang, indem er an einer Kette zog. Die große Steinplatte protestierte quietschend, als sie an ihren Platz rutschte. Sie befanden sich im Burgverlies. Sie ritten in einen weiteren Geheimgang, und wieder schloß Mickeen eine quietschende Steintür hinter ihnen. Das waren also die geisterhaften Schreie gewesen, die sie damals in der Burg gehört hatte. Der Gang führte bald steil bergauf, und dann tauchten sie auch schon durch die versteckte Falltür in den Stall.

16
    »Steig ab!« Connor hatte seine Maske heruntergerissen, und sein Gesicht war weiß vor Wut. Es ging ihm nicht schnell genug. Er packte sie und riß sie von Finnbarrs Rücken. Connors Wut wandelte ihre Freude über den wilden Ritt in pure Angst.
    Sie stand vor ihm, den Kopf zurückgelegt, und erwiderte tapfer seinen wütenden Blick. Er war ein großer Mann, und obwohl sie ein ganzes Stück gewachsen war, reichte sie ihm nur bis zum Kinn. Er streifte ihr die Maske und den Umhang ab und ließ beides zu Boden fallen. Ihr seidiges Haar löste sich und fiel ihr weich ums Gesicht. Unsicher strich sie es zurück. Die mühsam unterdrückte Aggression in seinen Bewegungen machte sie nervös, denn sie zeigte deutlicher als Worte, wie es in ihm brodelte.
    »Connor, ich .. .«, begann sie, aber der Klang ihrer Stimme schien ihn noch mehr zu ärgern. Schnell verstummte sie. Er packte ihre Arme, wie um sie kräftig durchzubeuteln; er tat es schließlich nicht, aber sein Griff schmerzte.
    »Ich sollte dich windelweich schlagen«, sagte er grollend. »Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Hast du dir überhaupt etwas gedacht, frage ich mich! Weißt du überhaupt, was du für eine Dummheit gemacht hast? Du hättest getötet werden können, einer von uns hätte getötet werden können, und es wäre deine Schuld!«
    Er schüttelte sie einmal kräftig, und sie griff automatisch nach seinen Handgelenken. Mit weit aufgerissenen Augen begegnete sie seinem wütenden Blick. Zorn stieg in ihr auf und noch etwas anderes, eine eigenartige Spannung, die sie sich nicht erklären konnte.
    »Laß sie los!« sagte Cormac plötzlich. Erstaunt sahen beide ihn an. Er stand neben Connor, sein Gesichtsausdruck war fest entschlossen. Wenn er auch nicht so groß und muskulös war wie Connor, so war er doch sehr kräftig.
    »Was hast du gesagt?« entgegnete Connor gefährlich leise, und seine Augen sprühten Funken. Er hielt sie immer noch an den Oberarmen, und offensichtlich hatte er vergessen, was für eine Kraft er in seinen Händen hatte.
    »Ich habe gesagt, du sollst sie loslassen. Du tust ihr weh!«
    Connors Griff an ihren Armen verstärkte sich, und sie mußte sich beherrschen, um nicht laut aufzuschreien. Sie wußte, er hatte vergessen, daß er sie noch hielt. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf Cormac, und sein Gesichtsausdruck verhieß Gefahr.
    »Das geht dich nichts an, halt dich da raus!« gab er zurück und wandte sich wieder Caitlyn zu. Sie

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