Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
Vom Netzwerk:
Caitlyn. Caitlyn, der der Blick und seine Bedeutung nicht entgangen war, lief rot an. Cormacs Augen weiteten sich, als er ebenfalls von Connor zu Caitlyn blickte. Beide sahen ähnlich verärgert aus.
    »Was habt ihr beide denn zu flüstern?« Connors Stimme klang aggressiv. Cormac zögerte, dann zuckte er mit den Achseln und konzentrierte sich wieder auf seinen Teller. Auch Liam sagte keinen Ton. Connor musterte die beiden für einen Moment, dann wandte er sich ebenfalls wieder seinem Essen zu. Für den Rest der Mahlzeit wurde nicht mehr gesprochen als: »Bitte gib mir das Brot.«
    Gerade wollten sich alle vom Tisch erheben, als Mrs. McFee mit einem Paar Handschuhe hereinkam.
    »Die habe ich im Salon gefunden, Eure Lordschaft. Die Lady hat sie dort vergessen.« Sie warf Caitlyn einen triumphierenden Blick zu. Caitlyns Augen wurden schmal, Wut brannte in ihnen. Sie fixierte Connor, aber der sah Mrs. McFee an und streckte seine Hand nach den Handschuhen aus.
    »Danke.« Er nahm sie ohne sichtbare Veränderung in seinem Gesichtsausdruck und trug sie mit sich, als er das Zimmer verließ.
    Caitlyns Stimmung verdüsterte sich zunehmend, während sie Mrs. McFee dabei half, den Tisch abzuräumen. Natürlich würde ihr Connor die dämlichen Handschuhe vorbeibringen, wahrscheinlich noch heute abend. Und wenn er dann schon da war, würde er bestimmt auch gleich noch die Nacht im Bett dieser Frau verbringen. Was sie damit zweifelsohne auch bezweckt hatte, und Connor fiel darauf herein. Na ja, was hieß reinfallen, er war ein erwachsener Mann und durchschaute diesen Trick bestimmt. Was natürlich bedeutete, daß es genau das war, was er wollte: im Bett von Mrs. Congreve zu landen. Und davor hatte Caitlyn Angst.
    Mrs. McFees stiller Triumph trug auch nichts dazu bei, sie aufzuheitern. Auch wenn die Frau nicht wußte, wie weit die Beziehung zwischen Caitlyn und Connor gediehen war, hatte ihr die Spannung zwischen den beiden wohl kaum entgehen können. Mrs. McFee war sich von Anfang an sicher gewesen, daß Caitlyn es auf Connor abgesehen hatte. Und jetzt, da sich ihre Voraussage zu erfüllen schien, tat sie natürlich alles, um Caitlyn einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Darum dauerte der Abwasch heute auch mindestens doppelt so lang wie sonst. Mrs. McFee versuchte, sie so lange wie möglich zu beschäftigen und von Connor fernzuhalten.
    Schließlich hatte Caitlyn von dem Schneckentempo und ihren komischen Blicken die Nase voll. »Wenn Sie nach Hause gehen wollen, ich werde hier auch allein fertig«, sagte sie provokativ.
    »Es ist nicht deine Sache, mir zu sagen, wann ich gehen soll. Ich arbeite für Seine Lordschaft und nicht für ein dahergelaufenes Ding, das mehr scheinen will, als es ist.«
    Caitlyn starrte Mrs. McFee an und kämpfte gegen den Wunsch, ihr den Teller, den sie gerade abgetrocknet hatte, an den Kopf zu werfen. Mrs. McFees Beleidigungen und die regelmäßigen Prophezeiungen, welch großes Übel und Unglück Caitlyns Anwesenheit über Donoughmore bringen würde, hatten nie aufgehört, und eigentlich sollte sie daran mittlerweile gewöhnt sein. Die Frau konnte sie nicht leiden, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Und genaugenommen hatte sie ja mit Connor Streit, also sollte sie ihre Wut gerechterweise auch an ihm auslassen. Nun gut, dann würde sie sich eben beherrschen.
    »Dann können Sie hier auch alleine fertigmachen. Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    »Eine allzugroße Hilfe bist du sowieso nicht«, meinte Mrs. McFee noch, dann war Caitlyn durch die Küchentür verschwunden, die Bemerkung mit zusammengebissenen Zähnen ignorierend. In wenigen Minuten würde Mrs. McFee ihren Schal um den Kopf schlingen und nach Hause ins Dorf gehen. In der Zwischenzeit würde Caitlyn ihren Ärger bei dem loswerden, der ihn verursacht hatte. Allein der Gedanke, daß er mit Mrs. Congreve die Art von Intimitäten austauschen könnte, die sie auf dem Dachboden geteilt hatten, trieb sie zur Weißglut. Er war ein Schwein, und das würde sie ihm auch sagen!
    Nach dem Abendessen versammelten sich die d'Arcys im allgemeinen im Salon. Rory und Cormac waren schon da, sie saßen auf zwei Sesseln aus verblaßtem goldfarbenen Brokat, die normalerweise neben dem großen Kamin standen. Sie hatten sie vor dem Feuer zusammengerückt, und zwischen ihnen stand ein kleiner Tisch mit einem Schachbrett darauf. Die beiden argumentierten gerade leise, aber aufgeregt über das Spiel.
    »Wo ist Connor?« fragte sie, ohne sich mit großen Vorreden

Weitere Kostenlose Bücher