Im Zauber des Mondes
Entscheidung dachte.
»Wann soll denn die Hochzeit sein?« fragte Cormac, als Caitlyn gerade einen Löffel Porridge zum Mund führte. Die anderen hatten schon gefrühstückt, und Caitlyn stand plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie schluckte den Bissen mühevoll hinunter.
»So bald wie möglich. Ich habe Mickeen mit einer Nachricht zu Vater Patrick gesandt.«
Liam runzelte die Stirn. »Ob das so gut ist?«
»Wir werden auf jeden Fall in der Kirche heiraten, ln aller Stille zwar, aber deshalb nicht weniger bindend. Die offizielle Zeremonie wird natürlich in Dublin sein. Wir werden eine Woche dort bleiben.«
»Oh, Flitterwochen!« Cormac nickte wissend, und Caitlyn, die gerade einen weiteren Bissen hinunterschluckte, sah Connor nachdenklich an. Er hatte sie nicht nach ihren Wünschen bezüglich der Hochzeit gefragt, aber sie war so glücklich, daß sie ihn nicht darauf aufmerksam machte, daß sie vielleicht ihre eigene Vorstellung von ihrer Hochzeit hatte. Und wie sie so darüber nachdachte, kam sie zu dem Schluß, daß es ihr auch egal war, solange es Connor war, den sie heiratete. Später war noch Zeit genug, ihm klarzumachen, daß sie nicht das folgsame Weibchen sein würde, das er sich wohl vorgestellt hatte.
Liam räusperte sich. Seine Augen streiften Caitlyn, ehe sie Connor fixierten. »Das dürfte uns ausreichend Zeit geben, eine andere Unterkunft zu finden. Wenn ihr dann soweit seid, daß ihr es euch hier einrichten wollt, sollten wir wohl am besten aus dem Weg sein.«
Plötzlich richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit auf Liam. Caitlyn runzelte die Stirn und legte den Löffel beiseite. Dann sprach Connor aus, was ihr auch gerade durch den Kopf gegangen war: »Was redest du für einen Unsinn, Bruder?« Er starrte Liam genauso verblüfft an wie die anderen.
»Jetzt, wo ihr heiraten wollt, willst du doch sicher mit Caitlyn allein sein. Wir finden bestimmt eine Unterkunft in der Ortschaft, oder . . .«
»Sei kein Narr, Liam«, unterbrach Connor ihn. »Wir sind eine Familie, wir bleiben zusammen.«
»Du hast noch nicht darüber nachgedacht! Ihr werdet ein Kinderzimmer brauchen .. .«
»Kinderzimmer oder nicht, das ist hier dein Zuhause!«
»Wir sind erwachsen, Connor. Du brauchst dich nicht länger für uns verantwortlich zu fühlen.«
»Soll das heißen, daß du nicht hierbleiben willst, wenn wir heiraten?« Connors Stimme hatte einen seltsamen Unterton, und er fixierte Liam.
»Ich möchte, daß ihr bleibt, Liam. Bitte!« warf Caitlyn hastig ein. Connor liebte seine Brüder heiß und innig. Es würde ihn sehr verletzen, wenn etwas zwischen sie käme, und sie wollte es auch nicht. »Ihr alle, ihr seid die einzige Familie, die ich je gehabt habe. Ich liebe euch alle, und wenn ihr glaubt, ihr könnt hier nicht mehr leben, wenn ich Connors Frau werde, nun dann - dann werde ich überhaupt nicht heiraten!« Alle Augen waren jetzt auf sie gerichtet, und sie begegnete ihnen mit hocherhobenem Kopf.
»Ja, ja, und Connor wird wahnsinnig wütend sein und seine schlechte Laune an uns auslassen, wodurch das Leben hier kaum mehr lebenswert sein dürfte«, faßte Cormac breit grinsend zusammen. »Beruhige dich, Liam. Conn will nicht, daß wir gehen, und Caitlyn auch nicht. Und wenn Conn lernen kann, Babys auf seinen Knien zu schaukeln, dann werden wir das wohl auch noch schaffen. Es wird schon nicht so schlimm werden.«
»Bist du ganz sicher, Conn? Wir werden es dir nicht übelnehmen, wenn ihr eure Privatsphäre haben wollt.« Liam sah seinen Bruder fragend an.
»Ich hoffe doch, daß ich und meine Braut ausreichend Privatsphäre haben werden, auch wenn ihr hier wohnt. Außer natürlich, du planst in näherer Zukunft in meinem Zimmer zu schlafen?«
Cormac und Rory grinsten breit, und einen Moment später schloß Liam sich ihnen an. Caitlyn fühlte, daß sie langsam rot wurde, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, daß dieser Männerwitz auf ihre Kosten ging.
»Wenn er sie küssen will, kann er uns immer noch zum Teufel schicken«, meinte Rory, der bemerkt hatte, wie sie rot wurde, und grinste süffisant. Caitlyn, die sich schon wieder wohler fühlte, als Rory sie wie sonst auch immer auf den Arm nahm, rümpfte die Nase und wandte sich wieder ihrem Porridge zu, der inzwischen kalt geworden war. Sie nahm noch einen Löffel voll, dann schob sie die Schüssel weg. Mrs. McFee entfernte sie mit einem hörbaren Schnauben.
»Sie ist fertig, Conn. Du kannst es ihr jetzt geben.« Cormac war nicht entgangen,
Weitere Kostenlose Bücher