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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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sprechen, wenn du nichts dagegen hast.«
    Als Caitlyn klar wurde, daß sie Vater Patrick treffen sollte, der Connor geraten hatte, sich unter allen Umständen nicht mit ihr einzulassen, ließ ihre Konzentration einen Augenblick nach. Das wehrhafte Schaf unter ihr nützte die Gelegenheit und schüttelte sie mit einem kräftigen Schwung seines Kopfes ab. Sie schlug mit der Stirn gegen den Pferch, und als sie rückwärts ins Stroh fiel, sah sie für einen Moment Sterne. Sie konnte sich gerade noch einen Fluch verbeißen; Cormac, der die Hälfte der klebrigen Medizin auf sein Hemd bekommen hatte, hatte nicht so viel Glück. Er fluchte herzhaft auf das blöde Schaf und dessen Sturheit und im selben Atemzug auf Caitlyn wegen ihres ungeschickten Verhaltens. Dann erinnerte er sich an die Gegenwart Vater Patricks und wurde feuerrot.
    »Entschuldigt, Vater«, sagte er beschämt. Connor hatte den Pferch geöffnet und kam jetzt auf Caitlyn zu. Er sah besorgt aus, als er ihr sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht strich.
    »Bist du verletzt?« fragte er leise und berührte die rote Stelle auf ihrer Stirn, die bereits langsam anzuschwellen begann.
    »N-nein, nicht ernsthaft«, sagte sie und schüttelte den Kopf. Dann lächelte sie. »Nur mein Stolz.«
    »Such dir in Zukunft jemand anderen, der auf deinen blöden Schafen sitzt«, sagte er über die Schulter zu Cormac, während er Caitlyn auf die Füße half. Obwohl sie sich schon fast wieder erholt hatte, lehnte sie sich zufrieden gegen Connor, von seinen Armen gestützt. Zumindest, bis sie aufsah und den ernsten grauen Augen des rundlichen Priesters begegnete, der sie ruhig musterte.
    »Du bist ganz ohne Zweifel Caitlyn. Ich hoffe, dein Kopf tut nicht zu sehr weh. Ich bin Vater Patrick.«
    »Guten Tag, Vater. Connor . . . hat mehr als einmal von   Euch gesprochen.« Caitlyn trat einen Schritt von Connor weg, spürte die prüfenden Augen des Priesters auf sich gerichtet. Sie strich sich die losen Haare aus dem Gesicht und wünschte, sie hätte heute morgen mehr darauf geachtet, daß ihre Frisur halten würde, als daß sie attraktiv aussah. Schon vor ihrer Konfrontation mit dem Schaf hatten sich ein paar Strähnen gelöst gehabt, aber jetzt fiel ihr Haar offen über Schultern und Rücken. Das Band lag wahrscheinlich noch irgendwo im Stroh. Ihr Kleid war auch nicht mehr in bestem Zustand, Erde und Stroh klebten von ihrem Sturz daran. Auch ihre Hände waren nicht mehr die saubersten. Aber im Moment konnte sie sowieso nichts dagegen tun, also richtete sie sich auf und schritt mit der Würde einer Dame auf den Priester zu, Connor dicht hinter sich.
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir uns etwas unterhielten, Kind? Ich muß gestehen, ich habe einige Bedenken bezüglich Connors Plänen, aber ich hoffe, daß du sie zerstreuen kannst. Außerdem hätte ich auch nichts gegen eine Tasse Tee einzuwenden.«
    »Wenn Ihr mit ins Haus kommen wollt, Vater, würde ich dafür sorgen, daß Ihr eine Tasse Tee bekommt, und ich unterhalte mich gern mit Euch.« Caitlyn erwiderte den Blick des Priesters geradeheraus mit erhobenem Kopf. Sie war fest entschlossen, Connor zu heiraten, ob er damit einverstanden war oder nicht. Sie würde sogar zu Fuß durch alle sieben Höllen pilgern, wenn es nötig wäre, um zu Connor zu gelangen. Aber sie spürte auch, daß Connor die Meinung des Priesters hoch schätzte, und darum lag ihr viel daran, daß er seine Zustimmung geben würde.
    Vater Patrick lächelte und legte ihre Hand auf seinen Arm. Er war ein gemütlicher Mann. Sein rundes, rötliches Gesicht hatte klare Züge, und ein Ring grauer Haare zog sich um seinen Kopf. Er war ungefähr von derselben Größe wie Connor, aber seine Ausstrahlung und die schwingende schwarze Robe ließen ihn riesig erscheinen.
    »Wir würden uns freuen, wenn Ihr zum Essen bleiben würdet, Vater, und vielleicht können wir danach . . .« Connor war auf Caitlyns anderer Seite aufgetaucht. Ein Nicken des Priesters unterbrach ihn.
    »Aye, Connor, und vielen Dank für die Einladung. Aber jetzt im Moment brauchen wir dich nicht, nicht wahr, Mädchen? Wir beide werden allein viel besser zurechtkommen.«
    Connor runzelte die Stirn und sah Caitlyn an, die sich zwischen den beiden wie ein Zwerg vorkam. »Caitlyn . . .?«
    »Es ist schon in Ordnung, Connor. Ich bin sicher, Vater Patrick und ich werden gut miteinander auskommen.«
    »Bestimmt. Ich glaube, das Mädchen hat mehr Verstand als du, Connor. Ich beginne zu vermuten, daß du

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