Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
für einen Moment ganz sprachlos. »Abby?«
Celeste lachte. »Komm herein, Jack. Und versuch doch bitte, ein bisschen Haltung zu bewahren.«
Während Abby die Röte in die Wangen stieg, umkreiste er sie bewundernd. »Du siehst hinreißend aus, Abby. Nicht, dass du nicht immer gut aussiehst, aber jetzt ...! Hätte ich meine Truppe hier, würden sie fünfzehn Schuss Salut für dich abfeuern.«
»Freut mich, dass es dir gefällt.« Das Leuchten in seinen Augen zerstreute ihre Bedenken wegen ihrer neuen Kleidung. »Aber das Lob gebührt deiner Schwester und Mesdames Ravelle und Renault. Ich gehorche nur Befehlen.«
»Und nachdem du Abby nun bewundert hast, gehst du wieder, Jack. Sie hat noch viele Anproben vor sich, und das ist kein Anblick für einen Gentleman.« Celestes Augen funkelten. »Besonders nicht für einen, der so aussieht, als wollte er seine Frau am liebsten an einen ungestörten Ort entführen.«
Celestes Bemerkungen ließen sowohl Abby als auch Jack erröten. Nachdem er sich schnell zurückgezogen hatte, begannen die Damen wieder mit den Anproben. Die Anzahl der Kleider und Accessoires schien endlos, aber Abby stellte fest, dass sie schon viel geduldiger als früher war. Sich in Geduld zu üben, war natürlich auch nicht mehr so schwer, seit sie erkannt hatte, dass es ihr Freude bereiten würde, sich hübsch anzuziehen.
Es war schon früher Nachmittag, als die Modistinnen und ihre Helferinnen gingen. Die Herzogin klingelte nach Tee, und Abby und sie ließen sich in Abbys Wohnzimmer müde in zwei Sessel fallen. Während sie sich an einer Auswahl kleiner Sandwiches und Törtchen gütlich taten, die Abby wieder auf die Idee brachten, den Alderton'schen Chefkoch zu verzaubern, kam der Diener mit einem Silbertablett mit zwei kleinen Stapeln Briefen für die Damen.
»Danke, Williams.« Froh über Neuigkeiten von zu Hause, nahm Abby ihre Briefe enthusiastisch an.
Sie und Celeste tranken ihren Tee und lasen, bis Abby sagte: »Ah, ein Antwortbrief von Judith.«
Celeste sah gespannt zu, als Abby den Brief überflog. Nach allgemeinen Neuigkeiten aus Melton Mowbray und einem Bericht über die Fortschritte verschiedener Patienten sprach Judith das Thema an, das Celeste so brennend interessierte:
Wegen dieser Sache, nach der Du fragtest, Abby ... Ich habe nachgedacht und mir meine Fallnotizen angesehen, und ich habe sogar an Mrs. Lampry in Birmingham geschrieben, die mehr Erfahrung mit solchen Problemen hat als jede andere.
Als Abby weiterlas, zogen ihre Brauen sich zusammen.
Außerstande, die Spannung noch länger zu ertragen, sagte Celeste: »Schreibt Mrs. Wayne, dass nichts für mich getan werden kann?«
»Nein«, erwiderte Abby langsam. »Sie schreibt, dass in Fällen wie deinem, wo weder Ärzte noch Heiler bei der Frau Probleme finden können, es nur logisch wäre zu fragen, ob das Problem nicht bei dem Ehemann liegen kann.«
Celeste schnappte nach Luft und machte große Augen. »Es ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, dass ... Alderton gewisse Schwächen haben könnte.«
»Im Allgemeinen gibt man der Frau die Schuld daran, wenn eine Ehe kinderlos ist«, sagte Abby trocken. »Und natürlich würde niemand auch nur andeuten, dass ein Herzog etwas anderes als perfekt sein könnte. Aber Schuldzuweisungen sind hier nicht angebracht. Unfruchtbarkeit ist ein körperliches Problem und keine Sünde.«
»Verstehe.« Celeste biss sich auf die Lippe. »Können solche Probleme bei Männern geheilt werden?«
»Manchmal, besonders wenn das Problem nur eine kleinere Blockade ist. Würde Alderton sich von einem Heiler untersuchen lassen? Wie du weißt, ist das weder schmerzlich noch mit Unwohlsein verbunden.«
Die Herzogin schüttelte den Kopf. »Er hasst Magie. Und er wäre auch alles andere als erfreut über die Unterstellung, dass er in irgendeiner Weise unzulänglich sein könnte. Wäre es nicht möglich, ihn ohne sein Wissen zu untersuchen?«
Abby runzelte die Stirn. »Das wäre unmoralisch. Und wahrscheinlich auch sinnlos, da ich annehme, dass der Herzog einen mächtigen Abwehrschutz trägt.«
»Das tut er.« Celeste umklammerte so fest ihre Teetasse, dass Abby Angst hatte, sie könne zerbrechen. »Er und ich sprechen kaum noch miteinander. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, ihn zu bitten, sich von einem Heiler untersuchen zu lassen, um festzustellen, ob er Kinder zeugen kann.«
»Wir haben hier zwei verschiedene Probleme zu lösen«, gab Abby zu bedenken. »Wenn du eure Entfremdung
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