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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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auf die zunehmende Dunkelheit berechtigt war. Trotzdem folgten noch genügend scherzhafte Kommentare, sie könne die Hochzeitsnacht wohl kaum erwarten, um Abbys Wangen dunkelrot zu färben. Sie war nur froh, dass der Vollzug ihrer Ehe sich verzögern und ganz und gar privat sein würde.
    Auch Ashby, Ransom und Winslow gingen. Überraschenderweise küsste Ransom ihr die Hand. »Für eine Weile dachte ich, ich würde Jack nicht lange genug leben sehen, um seine Hochzeit mitzuerleben. Danke, Abby.«
    Ashby brauchte keine Worte, um seine Verbundenheit auszudrücken, und drückte ihr nur ganz fest die Hand. Ihr Vater, der als Letzter ging, nahm sie zum Abschied in die Arme. »Ich bin froh, dass du in den nächsten Wochen nur auf der anderen Seite des Tals sein wirst. Das gibt mir Zeit, mich langsam, durch regelmäßige Besuche an deine Abwesenheit zu gewöhnen.«
    Sie klammerte sich an ihn. »So wie ich Zeit brauchen werde, mich darauf einzustellen, jemand namens Lady Frayne zu sein. Als ich noch klein war, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich einmal einen Adeligen heiraten würde. Es ist einfacher für mich, mich als Mrs. Jack zu sehen.«
    Ihr Vater lachte. »Jack ist kein besonders dünkelhafter Lord, und du wirst ihm eine ausgesprochen interessante Lady sein.« Seine Belustigung verblasste. »Es ist der richtige Moment und der richtige Mann, Abby. Was nicht bedeutet, dass deine Ehe einfach werden wird, aber sie wird die Mühe wert sein.« Sanft entließ er Abby aus seinen Armen und wandte sich zur Treppe, vor der seine Kutsche wartete.
    Plötzlich hundemüde, kehrte Abby ins Speisezimmer zurück, wo Bedienstete in Ashbys Livree schon leise mit dem Aufräumen beschäftigt waren. Jack, der in einem bequemen Sessel Hof gehalten hatte, wobei sein rechtes Bein auf einem Polsterschemel ruhte, schenkte ihr ein müdes Lächeln. »Es war ein schönes Hochzeitsfest.«
    »Für das wir Ashby danken müssen. Deine Freunde haben sich sehr um uns bemüht.«
    »Bessere Freunde könnte man sich nicht wünschen«, erwiderte er mit einem wehmütigen Lächeln. »Als Knaben haben wir einander Treue geschworen, um die Stonebridge Academy überleben zu können. Jung und melodramatisch, wie wir damals waren, beschlossen wir, uns die Stone Saints zu nennen. Natürlich lag eine große Ironie in dem Namen, da wir alles andere als Heilige waren.«
    Die Stone Saints? Abby versuchte, sich diese jungen Burschen vorzustellen, die lieber alles taten, um stark zu erscheinen, als ihre Ängste und Unsicherheiten zu offenbaren, während sie ein brutales Schulsystem ertrugen, das nur den einen Zweck hatte, ihre wahre Natur zu unterdrücken. Die armen Jungen, dachte sie - obwohl sie sicher war, dass die erwachsenen Stone Saints es hassen würden, von ihr bemitleidet zu werden. »Ich habe noch nichts von dem Haus gesehen. Hat Morris im Erdgeschoss ein Schlafzimmer für dich vorbereitet?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Ich werde in meinen Zimmern oben bleiben. Die angrenzende Suite für die Herrin des Hauses müsste für dich vorbereitet sein.«
    Erschrocken sagte sie: »Du willst doch nicht etwa nach einem so anstrengenden Tag diese lange Treppe hinaufsteigen? Das kann nicht dein Ernst sein!«
    »Ich habe mich darauf gefreut, in meinem eigenen Bett zu schlafen«, erwiderte er milde.
    »Es könnte in das kleine Wohnzimmer neben der Eingangshalle gebracht werden.«
    »Sicher, aber ich will in meinem eigenen Zimmer schlafen. Ich liebe es zu sehen, wie die Sonne bei Tagesanbruch durch das Fenster hineinscheint.«
    Abby hatte ein schreckliches Bild vor Augen, wie er die Treppe hinunterstürzte. »Du könntest dir erneut das Genick brechen!«
    Jack erwiderte ruhig ihren Blick. »Du bist meine Frau, Abby, nicht meine Mutter. Ich werde mir immer deinen Rat anhören, aber meine eigenen Entscheidungen treffen.«
    Bei seinen Worten stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht. »Tut mir leid, Jack. Da ich gewissermaßen deine Ärztin war, bin ich ein wohl bisschen autoritär geworden. Ich werde es nicht wieder tun.« Sie überlegte einen Moment, bevor sie der Wahrheit halber sagte: »Zumindest werde ich mich bemühen. Aber gelingen wird es mir bestimmt nicht immer.«
    »Du bist eine starke Frau, von der ich eigene Ansichten erwarte«, erwiderte er ernst. »Solange du nicht von mir erwartest, dass ich immer deine Ratschläge befolge, werden wir gut miteinander auskommen.«
    Um seine Aufrichtigkeit zu honorieren, sagte sie: »Das wird auch umgekehrt so sein. Ich werde

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