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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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setzte sie einen alten Dreispitz auf, was Jack sehr amüsierte.
    Als sie an jenem Abend jedoch in der Hoffnung auf eine weitere sinnliche Nacht mit ihrem Ehemann in sein Zimmer kam, lag er schon mit dem Rücken zu ihr da und schlief.
    Oder tat, als schliefe er.

15. Kapitel
    A
bby hängte gerade Wandteppiche in der Eingangshalle auf, als Judith hereinrauschte, in Reitkostüm und Hut, die schon bessere Zeiten gesehen hatten, aber mit freudestrahlendem Gesicht, das das Alter ihrer Kleidung nebensächlich machte. »Hallo, Abby! Ich war schon darauf gefasst, mich in aller Form bei Lady Frayne ankündigen zu lassen, doch ich hätte mir ja denken können, dass du Förmlichkeiten von dir weisen würdest, wie eine Ente Regen abschüttelt.«
    Abby lachte, als sie von der hölzernen Trittleiter herunterstieg. »Willkommen, Judith! Wie findest du das Vestibül?«
    Der Blick ihrer Freundin glitt über die Wandbehänge, die Truhe aus der Stuart-Ära, die massive Eichenbank und den schön gemusterten, wenn auch schon leicht abgetretenen Orientteppich. »Ich kann nicht glauben, dass dies derselbe Raum ist, in dem vor kaum einer Woche das Hochzeitsfrühstück stattgefunden hat! Hast du eine magische Gabe entwickelt, Möbelstücke herbeizuzaubern?«
    »Die Dachböden waren wahre Schatzkammern mit alten Teppichen, Möbeln, Vorhängen und sogar diesen Wandbehängen, die zwar nicht alt, aber sehr hübsch sind«, erklärte Abby mit einer weit ausholenden Geste. Obwohl das Haus einen Anstrich und neue Tapeten gebrauchen könnte, sah es schon viel besser aus als vor einer Woche. »Ich habe Jacks Geld mit vollen Händen ausgegeben, um Arbeiter zur Instandsetzung des Hauses einzustellen. Und da es zu dieser Jahreszeit nicht viel zu tun gibt, fehlte es auch nicht an Leuten zum Saubermachen, Wachsen und Polieren. Einige der Schlafzimmer sind noch so, wie sie waren, aber die Räume, die wir uns schon vorgenommen haben, sehen schon viel besser aus.«
    »Ich würde gerne sehen, was du bereits verändert hast, jedoch später.« Judith war so aufgeregt, dass sie nicht stillstehen konnte. »Du musst es gewesen sein, die Lord Frayne gesagt hat, ich hätte gern ein eigenes Haus. Wie unglaublich großzügig von ihm! Als ich den Brief erhielt, wusste ich sofort, welches das perfekte Cottage für mich sein würde. Kommst du mit, um es dir anzusehen?«
    Also hatte Jack sein Versprechen gehalten. Ohne es seiner Frau gegenüber zu erwähnen. Abby zögerte. »Ich habe hier viel zu tun.«
    »Und du bist noch in den Flitterwochen«, stimmte Judith zu. »Ich weiß, dass es schrecklich egoistisch von mir ist, darum zu bitten, aber es ist so ein schöner, warmer Tag, fast wie im Frühling. Und ich würde zu gern deine Meinung zu dem Cottage hören.«
    Abby blickte in den Sonnenschein hinaus und gab nach. »Lass mir ein paar Minuten Zeit, um meine Reitsachen anzuziehen. Jack ist ausgeritten, und vielleicht sollte ich das ja auch tun.«
    »Er reitet schon wieder? Dann hat er sich ja erstaunlich schnell erholt.« Judiths Augen wurden schmal, als sie Abby prüfend musterte und anscheinend bemerkte, dass sie noch immer Energie an ihren Mann abgab. Doch obwohl sie die Stirn runzelte, sagte sie nichts.
    »Er ist fest entschlossen, seine Kraft so schnell wie möglich wiederzugewinnen«, erklärte Abby. »Setz dich ins Wohnzimmer; ich bin gleich wieder zurück.«
    In undamenhaftem Tempo stürmte sie die Treppe hinauf, plötzlich begierig nach frischer Luft und Sonnenschein und der Gesellschaft einer Freundin. Einer zweibeinigen Freundin. Ihr Vater hatte ihr Cleopatra gebracht, die jetzt selig schlummernd auf ihrem Bett lag. Abby streichelte die Katze schnell, bevor sie ihre Reitkleidung anzog, die fast genauso abgetragen war wie Judiths. Obwohl sie sich bessere leisten könnte, fand sie es nie der Mühe wert, sich für Kühe und Krähen herauszuputzen.
    Fünfzehn Minuten später trabten die beiden Frauen durch das Tal. Abby atmete tief die frische Luft ein. »Danke, dass du mich aus dem Haus gelockt hast, Judith. Ich war so damit beschäftigt, dass ich alles andere vernachlässigt habe. Und jetzt erzähl mir von dem Cottage!«
    »Du bist schon oft an Rose Cottage vorbeigekommen, aber hinter all den Hecken und Bäumen hast du es vielleicht gar nicht richtig wahrgenommen. Es liegt am Rand des Dorfes. Die Harris' haben dort acht gesunde Kinder großgezogen, was ein gutes Omen zu sein scheint. Wegen all der Kinder hat Mr. Harris noch ein paar Zimmer angebaut, sodass ich

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