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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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er die Richtung. Vielleicht war es an der Zeit, die Krücken gegen einen Spazierstock auszutauschen.
    In einer Ecke der Halle stand die hohe griechische Keramikurne mit der Sammlung von Spazierstöcken, die sie auf dem Dachboden gefunden hatten. Jack steckte seine Krücken in die Urne und nahm den Stock heraus, den er in der Woche zuvor schon ausprobiert hatte. Er nahm ihn in die rechte Hand und machte einen vorsichtigen Schritt. Obwohl sein Bein schmerzte, war es nicht der scharfe Schmerz, der in ihm die Furcht geweckt hatte, sich die unverheilten Knochen erneut zu brechen. Inzwischen, dachte er, sind die Knochen wahrscheinlich fast schon wieder vollständig zusammengewachsen.
    Trotzdem war sein rechtes Bein noch nicht für so viel Druck bereit. Jack zog einen zweiten langen Stock aus der Urne und versuchte es mit beiden. Erfreut stellte er fest, dass beide Stöcke zusammen ihm den nötigen Halt gaben und ihn sich beweglicher und weniger behindert fühlen ließen. Ein weiterer Fortschritt!
    Er blickte sich noch einmal in der Halle um. Seine Frau hatte das wärmste Zuhause geschaffen, das er je gekannt hatte, und er tat sein Bestes, um ihr aus dem Weg zu gehen. Aber sich zu beschäftigen, zu schlafen oder fast jeden Abend Freunde zum Essen einzuladen, konnte sie nicht für immer voneinander fernhalten. Früher oder später würde er sich mit ihr und der Magie, die in sein Leben eingedrungen war, arrangieren müssen.
    Wenn es nach ihm ging, aber lieber später.
    Wie jeden Abend öffnete Abby leise die Verbindungstür zu Jacks Zimmer, um ihm Gute Nacht zu sagen. Eine Laterne warf ein schwaches Licht über das Bett, wo er ruhig atmend lag, als schliefe er. Aber schlief er wirklich? Abby glaubte nicht so recht daran.
    Leise ging sie zum Bett und bückte sich, um ihn auf die Wange zu küssen. Seine Haut zuckte ein wenig, doch seine Augen blieben geschlossen. Am liebsten hätte sie ihren feigen Ehemann aus dem Bett gezerrt und ihn auf den Boden fallen lassen. Aber dabei könnte er sich verletzen.
    Nach kurzer Überlegung lächelte sie boshaft und schob ihre kalte Hand unter die Decken, um ihn an der linken Fußsohle zu kitzeln.

16. Kapitel
    J
ack fluchte und fuhr fast aus der Haut, als Abbys eisige Finger seinen linken Fuß berührten. So viel zu seinem festen Schlaf.
    Er richtete sich im Bett auf und fragte sich, ob er einem ernsthaften Gespräch mit seiner Frau gewachsen war. Vermutlich nicht, aber er wusste auch nicht, wann es ihm leichter fallen würde. »Deine Hände sind kalt.«
    »Das ist nicht überraschend Anfang Februar.« Sie zog ihren Morgenmantel fest um ihre üppigen Rundungen und setzte sich auf die Bettkante. Das schwache Licht offenbarte ihm ihren ruhigen, aber unerbittlichen Gesichtsausdruck. »Werden wir den Rest unseres Lebens damit verbringen, uns aus dem Weg zu gehen? Wenn ja, sollten wir uns so schnell wie möglich für getrennte Wohnsitze entscheiden. Du bist bereit für London, denke ich. Fahr ohne mich. Ich bleibe lieber hier, als mit einem Ehemann in die Stadt zu fahren, der über nichts Persönlicheres als Möbel sprechen will.«
    Die Aussicht, allein in die Stadt zu fahren, weckte für einen kurzen, feigen Augenblick Erleichterung in ihm. Das Leben wäre viel einfacher, wenn er keine Magierin an seiner Seite zu erklären hätte.
    Viel größer aber waren seine Reue und Scham. Er hatte Abby gern um sich, auch wenn er in letzter Zeit Distanz zu ihr gehalten hatte.
    Und selbst mitten in einem ernsthaften Gespräch fiel es ihm schwer, nicht an die Nacht zu denken, die sie in seinem Bett verbracht hatte, und daran, wie warm und sinnlich sie gewesen war. Wenn er sich zu ihr vorbeugte ...
    Konzentrier dich! Er musste seine Feigheit überwinden und mit Abby reden. »Ich will nicht allein nach London fahren. Ich will mit dir dorthin.« Er verzog bedauernd das Gesicht. »Ich habe mich schlecht benommen. Das Problem bist nicht du, sondern ich selbst bin es.«
    »Natürlich bist du es«, sagte sie, ungerührt von seiner Bereitschaft, die Schuld auf sich zu nehmen. »Ich dachte, wir kämen ganz gut miteinander aus, bis du mich geküsst und den Energiestrom um uns herum gespürt hast. Du hast Magie in dir, doch die kleinste Erwähnung dessen hat dich in die Flucht geschlagen wie einen Fuchs vor einer Hundemeute. Ich weiß nicht, wie lange du noch die Augen vor dieser Seite deiner Natur verschließen kannst, aber nicht viel länger, glaube ich.«
    »Nein!« Du hast Magie in dir. Allein bei diesen Worten

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