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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Form, und der Rahmen und das Holz waren noch in Ordnung. Gesäubert und neu aufgepolstert, würde es gut genug sein für das kleine Wohnzimmer.
    Die Windsor-Stühle, die auf dem Sofa gelegen hatten, waren auch noch zu gebrauchen. Das Holz war ein bisschen zerkratzt, aber das würde kaum noch zu sehen sein, wenn es eingeölt und aufpoliert war. Sie staubte einen ab, um sich probeweise darauf zu setzen. Er war bequem, wie jeder gute Windsor-Stuhl es sein sollte. Die Stühle würden in das Frühstückszimmer passen, dessen jetzige Stühle nicht nur bunt zusammengewürfelt, sondern dazu auch noch sehr unbequem waren.
    Erfreut trat Abby noch tiefer zwischen die Möbelstapel. Manche Stücke waren in einem so schlechten Zustand, dass sie nur noch als Feuerholz gebraucht werden konnten, aber die meisten Möbel waren gar nicht schlecht und einige sogar hervorragend.
    Abby wollte die Laterne gerade an einen anderen Nagel hängen, als sie ein Scharren in einiger Entfernung hörte. Wie versteinert blieb sie stehen. Kalt lief es ihr über den Rücken. Die Geräusche waren unheimlich ... nicht menschlicher Natur, sondern wie von einem großen, dahintappenden Ungeheuer, das nach Beute suchte.
    Dann verstummten die Geräusche, und es folgten ein unterdrückter Fluch und ein Klopfen. Jacks Krücken!
    Amüsiert darüber, wie schnell der Aberglaube auf einem dunklen Dachboden erwachte, hob Abby ihre Laterne hoch und ging zu Jack hinüber. »Ich bin froh, dass du es bist und kein Gespenst, doch hattest du nicht versprochen, dich nicht mehr in Gefahr zu bringen?«
    Sein Lächeln war regelrecht verwegen in dem schwachen Licht. »Auf dem Hintern Treppen hinaufzusteigen, ist beschämend, aber das einzig Gefährliche ist Morris' Reaktion, wenn er die Auswirkungen auf meine Hosen sieht.« Interessiert sah er sich um. »Ich war noch nie hier oben. Hast du etwas Brauchbares gefunden?«
    »Ein paar hübsche Möbelstücke und gute Vorhänge. Alt, jedoch von guter Qualität. Ich vermute, dass der frühere Besitzer ältere Möbel nicht mochte und alles hier heraufbringen ließ, als er hier eingezogen ist. Das kommt uns sehr zugute. Sieh dir diese wunderhübsche Walnusstruhe an.« Abby strich mit den Fingerspitzen über das seidenglatte Holz und fragte sich, wie jemand etwas so Schönes auf den Dachboden hatte verbannen können. »Sie stammt vermutlich aus der Zeit der Stuarts und kann gut und gern noch einige weitere Jahrhunderte verwendet werden.«
    »Sehr hübsch. Sie würde in die Eingangshalle passen, meinst du nicht?« Jack bahnte sich einen Weg durch den Raum, um sich eine hohe Urne anzusehen, aus der dünne Gegenstände hervorragten. »Eine Spazierstocksammlung. Ob mir irgendeiner davon nützlich sein könnte?« Er stellte seine rechte Krücke beiseite und zog den längsten Stock heraus. »Bin ich so weit, von Krücken zu einem Stock überzugehen?«
    Abby, die das für eine gute Gelegenheit hielt, ihm zu zeigen, dass nicht immer alles von ihr abhing, sagte: »Das kannst du selbst am besten beurteilen, denke ich.«
    Jack stellte auch die andere Krücke weg und machte einen Schritt mit dem Spazierstock. Abby sah, wie er zusammenzuckte. »Mein rechtes Bein kann noch nicht so viel Gewicht vertragen, doch dieser Stock hat eine gute Länge«, sagte er und griff wieder nach seinen Krücken.
    »Ich werde ihn säubern lassen, damit er bereit ist, wenn du es bist.« Sie kniete sich hin, um einige an der Wand lehnende Gemälde in Augenschein zu nehmen. Jack kam auch herüber, um über ihre Schulter zu blicken. Alle Bilder zeigten Landschaften oder Jagdszenen. »Keine großen Kunstwerke, aber gar nicht hässlich«, befand sie und war sich Jacks Wärme an ihrem Rücken nur zu gut bewusst. »Was meinst du?«
    »Sie werden die leeren Stellen füllen. Ich mag Landschaften sowieso lieber als düstere Porträts von grimmigen Vorfahren.«
    Die Vehemenz in seiner Stimme schien darauf hinzudeuten, dass sich auf seinem Familiensitz in Yorkshire einige solcher Porträts befanden. Abby richtete sich vorsichtig auf, um ihn nicht zu streifen und möglicherweise aus dem Gleichgewicht zu bringen. »Hier drüben haben wir ein hübsches Nähkästchen und eine Garnitur von Stühlen, die ins Frühstückszimmer passen würden. Ein paar gute Tische habe ich auch gefunden.«
    »Dieser Dachboden ist eine Schatzkammer«, stimmte Jack ihr zu. »Was ist das dort an der Wand?«
    »Das habe ich mir noch nicht angesehen.« Abby schlüpfte zwischen dem Nähkästchen und einem langen

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