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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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unangenehm, doch er zwang sich, den Kontakt zu halten, während er analysierte, was für Botschaften die Tür enthielt.
    Dieser Zauber war in Stonebridge verhängt worden, erkannte er, und von niemand anderem als Colonel Stark persönlich, mithilfe seines Stellvertreters. Der alte Teufel hatte eine Schule zur Unterdrückung von Magie gegründet, obwohl er selbst ein Magier war!
    Tief in dem Metall der Tür nahm Jack ein Echo der Qual des Colonels wahr. Dieser mit Magie beschenkte Mann war voller Selbsthass aufgewachsen. Ironischerweise war der einzige Weg, wie er seine magischen Kräfte hatte einsetzen können, der gewesen, sie als Werkzeug zu benutzen, um die Macht der jungen Männer zu lähmen, die seiner Obhut übergeben wurden.
    Er konnte Jack fast leid tun. Aber nur fast.
    Bist du empört genug? Abby hatte ihn ins Dunkel seines eigenen Geistes geschickt, um Unrecht aufzuspüren, und er hatte es gefunden. Hatte sie auch recht damit, dass er den Zauber selbst brechen konnte, weil seine magische Natur danach verlangte, freigesetzt zu werden? Was wäre stark genug, um diese eisernen Türen einzureißen?
    Zorn. Tief griff Jack in sich hinein, um Zorn zu finden.
    Er hatte schon früh gelernt, Zorn nicht nachzugeben, weil er ihm nicht guttat, doch nun begann er, all die unterdrückten Wutanfälle seines Lebens zusammenzutragen. Er sammelte seine hilflose Trauer bei all den Gelegenheiten, als sein Vater ihn ohne Grund geschlagen hatte. Die von der ständigen Bedrohung in Stonebridge unauslöschlich in seiner Seele eingeprägte Wut und die durch die abnormen Präfekten erlittenen Quälereien. Die Qualen eines ungerechterweise bestraften kleinen Jungen und die maßlose Rage, mit der er Gott dafür verflucht hatte, dass er gute Männer sinnlos sterben ließ.
    Als er seine lebenslange Last der Wut und Empörung zusammenhatte, legte er beide Hände an die Türen und ließ seine Emotionen durch seine Handflächen hindurchlodern wie Feuer. Die Türen explodierten, und weiß glühende Bruchstücke flogen in alle Richtungen.
    Doch Jack bemerkte die zersplitterten Fragmente des Zaubers kaum, weil sie belanglos waren, verglichen mit der Energie, die sich von den Fesseln losriss, die sie so lange festgehalten hatten. Er taumelte zurück vor der freigesetzten Macht und hatte das Gefühl, als würde ihm die ganze Haut versengt.
    Seine linke Schulter brannte wie die Feuer des Hades, schlimmer noch als damals, als eine Musketenkugel ihm den Oberarm durchschlagen hatte. Jack presste eine Hand auf seine Schulter, aber ebenso groß wie der Schmerz war die wilde Freude, die ihn packte.
    Jack hatte das Gefühl, als stünde er zu nahe an einer explodierenden Kanonenkugel. Er befand sich im Herzen eines Wirbelsturms, wurde hin und her geschleudert und hatte keine Ahnung, wo er landen würde. Oder wie hart er aufkommen würde.
    Bumm! Mit einem Aufprall, der seine Knochen erschütterte, knallte er gegen eine harte Oberfläche und fragte sich benommen, ob der Sturz real war oder ob er ihn nur in seinem Geist erlebte.
    »Jack!«, rief eine Stimme. »Jack!«
    Abbys Stimme. Blinzelnd öffnete er die Augen und fand sich, auf dem Rücken liegend, auf dem Boden wieder. »Abby?«
    »Hast du dir wehgetan?« Sie bewegte ihre Hände in einigem Abstand über seinen Körper. »Ich spürte deine Energie wechseln. Dann fingst du an, mit den Armen um dich zu schlagen, und fielst vom Bett. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht aufgefangen habe!«
    »Nicht mal du kannst mich immer auffangen.« Er setzte sich auf, froh, dass Abby einen Teppich neben das Bett gelegt hatte. Die dicke Wolle hatte den Aufprall ein wenig abgemildert. »Es ist alles in Ordnung mit mir, glaube ich. Ich bin ein bisschen angeschlagen, habe mir aber nichts gebrochen.«
    »Darf ich fragen, was passiert ist?«
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Ich habe eine geschlossene Tür gefunden, die sich sehr stark anfühlte, und sie aufgesprengt. Der Zauber war von Colonel Stark, dem Leiter der Stonebridge Academy.« Er rief sich in Erinnerung, was er sonst noch entdeckt hatte. »Mein Vater hatte diesen Unterdrückungszauber verlangt. Ich glaube nicht, dass er grundsätzlich bei allen Studenten angewendet wurde.«
    »Empfand dein Vater einen speziellen Hass auf Zauberei? Mehr als andere Aristokraten?«
    »Er verabscheute Magie, insbesondere bei seinem Sohn und Erben. Meine Mutter war nicht so rigoros, aber sie folgte seinem Beispiel.« Er merkte, dass diese beiden Sätze so gut wie

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