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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Pferde auf die Wagen zu.
    Filip nahm seine Hand aus Alankas und setzte sich gerade hin. Sie konnte spüren, wie Energie von ihm ausging. Langsam und leise zog er das Schwert.
    Links von ihnen tauchten die Wagen auf. Alanka wurde der Mund trocken.
    Von rechts winkten Rhia und Koli dem Wagen, anzuhalten, was sie direkt vor Filip und Alanka taten.
    „Aus dem Weg“, rief der Anführer der Wächter ihnen zu. Filip neigte den Kopf zur Seite, als er die Stimme des Mannes hörte.
    „Wir haben uns verlaufen“, sagte Rhia. „Könnt Ihr uns helfen?“
    „Nein, wir sind auf einer wichtigen Mission.“
    Im ersten Wagen begann ein Kind zu brüllen.
    „Ist das hier die Straße nach Leukos?“, fragte Koli.
    Das war ihr Zeichen. Alanka presste die Beine fest in die Flanken des Pferdes, als Filip es mit einem Schrei antrieb. Sie galoppierten los, und Filip schwang sein Schwert hoch in die Luft und stieß einen Kampfschrei aus, den er von Lycas gelernt hatte.
    Alanka legte einen Pfeil in ihren Bogen und versuchte das Gleichgewicht zu halten, damit sie einen Schuss abfeuern konnte.
    Gerade als die Angreifer den Wagen voll kreischender Frauen und Kinder erreichten, erholten sich die Wachen von ihrem Schreck und zogen die Schwerter. Plötzlich bäumten sich die vier Pferde der Kavalleristen auf, die Augen weit aufgerissen. Sie preschten vor Bolan und Adrek davon, die von der anderen Seite kamen. Was auch immer Bolan zu ihnen gesagt hatte, es hatte eine ursprüngliche Angst in ihnen entfacht.
    Das Pferd des Anführers prallte gegen das von Filip und warf Alanka vom Rücken der schwarzen Stute. Sie rollte sich ab und landete auf den Knien neben dem ersten Wagen.
    „Alles in Ordnung?“, rief Filip ihr zu. Als Antwort spannte sie ihren Bogen und schoss einem der fliehenden Wächter einen Pfeil in den Rücken.
    Ehe sie den Bogen senken konnte, landete etwas Schweres und Hartes auf ihr. Alanka hörte das leise Klirren, als ein Messer aus einer Hülle gezogen wurde. Sie trat aus, und das Gewicht verschwand. Schnell sprang sie auf die Füße und sah, dass Lycas den Fahrer des Wagens überwältigt hatte, der kurz davor gewesen war, sie umzubringen. Lauter als die Schreie der verängstigten Kinder und Pferde hörte sie, wie der Schädel des Mannes auf dem harten Pflaster der Straße brach.
    Das Trampeln von Hufen verhallte in der Ferne. Sie sah sich um und entdeckte Filip, der die Verfolgung des Anführers aufgenommen hatte. Sie verschwanden um eine Kurve.
    Zwei ilionische Pferde trabten ohne Reiter an ihr vorbei. Ein weiterer Pfeil sauste durch die Luft, und der vierte Reiter, der zurück nach Leukos galoppieren wollte, fiel aus dem Sattel. Adrek stieß auf der anderen Seite des Wagens einen Jubelschrei aus, wo er hinter einem erschreckt aussehenden Bolan auf seinem Pferd saß.
    Alanka rannte zu Koli, die nach den Zügeln des zweiten Zugpferdes griff. Sein Fahrer lag leblos unter Arcas.
    „Leih mir dein Pferd“, sagte sie zu Koli. „Ich muss Filip helfen.“
    Die Fledermaus stieß einen verächtlichen Laut aus. „Allein schaffst du es niemals, ihn im Zaum zu halten.“
    „Aber er ist der Schnellste.“
    Koli stöhnte und stieg ab. „Viel Glück.“ Sie reichte Alanka den Zügel und legte dann ihre Hände ineinander, um ihr auf den Rücken des Pferdes zu helfen.
    Alanka führte den dunkelroten Wallach vor die Wagen auf die offene Straße und gab ihm dann die Zügel. Das Pferd buckelte und rannte los.
    Sie klammerte sich in seine Mähne und beugte sich eng an seinen Hals. Wie auf einem Windstoß ritt sie davon und wusste nicht, wie sie den Wallach je wieder anhalten sollte.
    Rhia glitt von ihrem Pferd in den Wagen. „Nilik!“
    Fünf kleine Gesichter, rot und tränenüberströmt, wandten sich ihr zu. Zwei verängstigte junge Frauen beugten sich über die Kinder in ihrem Schoß. Rhia erkannte sie, konnte sich aber nicht an die Namen erinnern, nicht ehe sie ihren Sohn gefunden hatte.
    Ein herzhaftes Brüllen drang aus einem großen weißen Korb zu ihren Füßen.
    Sie kniete sich hin und hob die Decke, mit der der Korb zugedeckt war. Die Welt um sie herum stand still.
    Nilik.
    Sie griff in den Korb und nahm ihren Sohn vorsichtig auf den Arm. Er war zweimal so schwer, wie sie es in Erinnerunghatte, und hatte zweimal so viele Haare, aber er war ihr Sohn.
    „Nilik …“ Sie konnte nicht atmen. Tränen traten ihr in die Augen, aber sie blinzelte sie zurück. Sie würde nie mehr weinen, nie mehr unglücklich sein. Dicht beugte sie das

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