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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Bolan den Hengst trocken führen.
    „Dieses Pferd“, sagte sie schwer atmend, „mag es nicht, anzuhalten.“
    Filip hielt ihr eine Wasserblase hin. „Aber schnell ist es, oder?“
    Sie riss die Augen auf und nickte, dann nahm sie einige gierige Schlucke.
    „Sie haben zwei Wagen, mit zwei Wachen zu Pferd daneben“, sagte Koli. „Es sah aus, als würden Soldaten sie fahren, also sind es insgesamt sechs.“
    „Wie viele Kinder?“, fragte Rhia.
    „Zwölf. Und vier Ammen. Ich habe keine der Frauen erkannt, sie können also entweder aus Ilios oder Kalindos sein.“ Sie sah zu Adrek.
    Der Puma trat von einem Fuß auf den anderen. „War da … ein kleines Mädchen, vielleicht drei Jahre alt, mit dunklem lockigem Haar?“
    Koli nickte. „Das klingt wie eines der älteren Kinder.“
    „Daria.“ Adrek verschränkte die Finger und schloss die Augen.
    Koli fuhr fort: „Es waren vier Körbe, wahrscheinlich mit den Säuglingen darin. Zwei von den Babys haben geweint.“ Sie schloss die Augen und zählte jede Einzelheit auf, die sie sich eingeprägt hatte. Von der Beschreibung der Uniformen der Wachen her wusste Filip, dass sie Offiziere der Kavallerie waren, vielleicht sogar ehemalige Kameraden von ihm.
    „Fällt es dir deswegen schwerer, sie umzubringen?“, fragte Alanka mit einer Direktheit, die ihn immer wieder erstaunte.
    „Es hilft eher. Ich weiß, wie sie kämpfen.“
    Filip nahm einen langen Stock und kratzte eine Karte in den Sand. „Wir folgen Kolis Weg, um sie bei Nacht zu überholen, und empfangen sie dann in einem Hinterhalt in den Wäldern. Wenn sie kommen, werden erst Bolan und dann ich die Soldaten zu Pferd von den Wagen weglocken, sodass Adrek und Alanka sie erschießen können, ohne die Kinder in Gefahr zu bringen.“
    Bolan räusperte sich. „Du willst, dass ich die Kavallerie angreife?“
    „Ich will dich nicht mal in ihrer Nähe. Benutz deine Gabe, um den Pferden Angst einzujagen. Wenn es nötig wird, sich ihnen zu Pferde zu stellen, werde ich das alleine machen. Verstanden?“
    „Damit habe ich kein Problem“, erklärte Bolan.
    Filip konzentrierte sich wieder auf die Zeichnung. „Wenn die Wachen erledigt sind, kümmern Arcas und Lycas sich um die Fahrer. Rhia und Koli übernehmen die Zügel, damit die Pferde an den Wagen nicht durchgehen.“
    „Was mache ich?“, wollte Marek wissen.
    „Du passt auf, dass niemand mit einem der Kinder verschwindet.Es wird dunkel sein, also kannst du sie unsichtbar verfolgen.“
    „Nein, kann ich nicht“, sagte Marek.
    „Aber wir sind nicht mehr in der Stadt“, widersprach Alanka. „Meine Gaben sind wieder vollkommen zurückgekehrt – und die von Adrek und Lycas auch.“
    „Du verstehst das nicht.“ Marek sah erst Alanka an, dann Rhia. „Ich bin kein Wolf mehr.“
    Rhia fühlte sich, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. „Kein Wolf mehr? Was meinst du damit?“
    „Das wollte ich dir vorhin erzählen. Wolf konnte mir dort, wo ich war, nicht helfen. Also hat mich ein anderer Geist für sich beansprucht.“
    Ihr wurde der Mund trocken. „Welcher?“
    Marek verschwand. Sie sah zu, wie er mit dem Hintergrund verschwamm – nicht unsichtbar, nur getarnt. Alle bis auf Rhia keuchten auf. Sie fand nicht den Atem dazu.
    Dann verlagerte Marek sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und tauchte wieder auf.
    Ihr Mann war ein Fuchs geworden.
    „Ich verstehe das nicht“, sagte sie.
    „Ich wollte nicht mehr leben.“ In seinen Augen stand der Schmerz geschrieben. „Was mit mir geschehen ist, die Dinge, die ich getan habe – ich dachte, meine Seele würde mich für immer verlassen. Fuchs hat mir gezeigt, wie ich überleben kann, und ich stehe dafür auf ewig in seiner Schuld.“
    Rhia trat nahe auf ihn zu. „Marek, was war so schrecklich?“
    Er sah die anderen an und schwieg.
    Filip deutete den Weg hinab in die Bäume. „In der Nähe verläuft ein Bach. Wir sollten die Pferde tränken, ehe wir weiterziehen.“
    Als sie alleine waren, nahm Rhia Marek an den Händen. „Was ist los?“
    „Fass mich nicht an.“ Er löste sich aus ihrem Griff. „Ich bin befleckt, unrein.“ Er bedeckte sein Gesicht mit den Händenund sank auf die Knie. „Vergib mir.“
    „Für was?“ Sie hob sein Kinn an. „Was auch immer es ist, ich werde es verstehen.“
    Die Schatten unter seinen Augen schienen sich bis auf seine Wangen auszudehnen.
    „Ich habe dich betrogen“, sagte er. „Meine Besitzerin hat mich gezwungen … Dinge mit ihr zu

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