Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
Vom Netzwerk:
Schulter. „Danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Dein Schuss kam genau zur rechten Zeit.“
    Traurig schüttelte sie den Kopf. „Nein, viel zu spät.“
    Während sie auf die anderen warteten, erzählte Alanka Marek davon, wie sie ihre Wolfgaben verloren hatte. „Deine sind auch verschwunden, nicht?“, fragte sie. „Du warst ja die ganze Zeit in der Stadt. Aber keine Sorge, sie kommen wieder, wenn wir in die Wildnis zurückkehren.“
    Marek senkte den Blick. „Wir werden sehen.“
    Er sah so gebrochen aus. Rhia schlang ihm den Arm um die Schultern.
    In dem Augenblick kamen die anderen wieder, Arcas voran. Alle waren außer Atem. „Gut, du hast es geschafft“, sagte er zu Marek, der aufstand und ihn umarmte.
    „Das werde ich dir nie vergessen“, sagte er zu der Spinne. „Ich habe deine Güte nicht verdient.“
    Arcas schnaufte. „Es tut dir trotzdem nicht leid, dass du mir Rhia weggenommen hast.“ Er zwinkerte ihr zu. „Und ihr auch nicht.“
    „Und du …“ Marek ging auf Filip zu. „Du hast jeden Grund, mich zu hassen, und keinen Grund, mir zu helfen. Warum hast du es dennoch getan?“
    Filip sah an ihm vorbei zu Alanka. Marek drehte sich zu ihr um und sah dann zwischen ihr und Filip hin und her.
    „Ich habe einiges verpasst, was?“, wollte Marek wissen.
    Lycas umarmte Marek fest und sagte: „Ich habe es langsam wirklich satt, dich zu retten.“
    Sie lachten. Dann erklärte Marek ihnen die Pläne der Nachfahren-Armee, die Rhia innerlich zum Erbeben brachten. Wenn Nilik in Velekos sterben würde, wie sie und Damen es vorausgesehen hatten, konnte es während der Invasion der Nachfahren geschehen. Vielleicht würde er sogar in der Schlacht gegen sein eigenes Volk von einem Landsmann niedergemetzelt werden.
    Es war gut möglich, dass sie ihn nie wiedersehen würde.
    Filip führte ihre Gruppe aus Leukos hinaus und verbat es sich, noch einmal zurückzusehen. Er wusste, dass die Stadt hinter ihm in der Mittagssonne leuchtete.
    Mit dem Vorschuss, den Senatorin Mylosa für die nie geleistete Arbeit an Arcas gezahlt hatte, hatten sie zwei weitere Pferde gekauft und damit insgesamt sieben zur Verfügung. Filip hatte Koli auf dem schnellsten Hengst vorgeschickt, damit sie ihnen als Späher dienen konnte.
    Gemeinsam mit ihm setzte Alanka sich auf das andere ilionische Pferd, die Arme fest um seine Taille gelegt. „Glaubst du, wir holen sie vor Einbruch der Dunkelheit ein?“, fragte sie ihn.
    „Sie werden nur langsam vorankommen – erstens, weil sie Kinder bei sich haben, wahrscheinlich in Wagen, und zweitens, weil sie keinen Grund haben, anzunehmen, dass sie verfolgt werden. Wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite.“ Er berührte ihr Knie. „Bist du bereit?“
    Er hörte, wie sie gegen den Bogen klopfte, den sie sich auf den Rücken geschnallt hatte. „Bereit, wieder zu töten“, erwiderte sie betont fröhlich.
    „Es ist der einzige Weg. Wir dürfen niemanden entkommen lassen, der die anderen warnen könnte. Außerdem bringen wir sie nicht alle um. Die Ammen können als Gefangene mit nach Asermos kommen. Der Rat kann entscheiden, was mit ihnengeschieht, und sie vielleicht nach Hause zurückschicken.“
    „Vielleicht.“
    „Alanka, wir befinden uns im Krieg.“ Er hörte, wie seine eigene Stimme härter wurde. „Sie sind in euer Land eingefallen, haben eure Dorfbewohner geraubt und wollen jetzt eure Kinder dazu erziehen, euch zu vernichten. Euer Überleben ist wichtiger als das Schicksal von ein paar Soldaten und Ammen.“
    „Es sind immer noch Menschen.“
    „Das sind keine Menschen. Sie sind der Feind.“ Er schloss den Mund und wusste, er hatte wieder zu viel gesagt.
    Sie schlang ihm die Arme noch fester um die Taille. „Das hast du auch gedacht, ehe du bei uns eingefallen bist, nicht? Dass wir nur Biester sind.“
    „Ja. Das war notwendig.“ Er drehte seinen Kopf so, dass er ihr ins Gesicht sehen konnte. „Ich habe meine Seite gewählt, neben dir. Für immer. Aber das ändert nichts an dem, was ich bin, und ich bin genau das, was wir brauchen, um Nilik zu retten.“
    Auf einem weiter entfernten Hügel tauchte eine Staubwolke auf. Filip legte sich eine Hand über die Augen und sah ein kastanienbraunes Pferd, das auf sie zugaloppiert kam.
    „Das ist Koli.“ Er schwenkte den Arm. Sie erwiderte sein Signal und zügelte das Pferd.
    Die anderen stiegen ab und führten ihre Pferde in den Schutz der Bäume neben der Straße. Koli kam zu ihnen geritten. Sie stieg ab und ließ

Weitere Kostenlose Bücher