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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Reparaturen anfallen«, erwiderte Thomas gelassen.
    »Bei schweren Dieselmotoren dürften es bis zu fünfzehn Millionen Kilometer sein. Auch Düsentriebwerke hätten eine erheblich höhere Lebensdauer bei weitaus geringerem Wartungsaufwand. Das Gleiche gilt für jegliche Art von Nutzfahrzeugen, vom Gabelstapler bis zur Planierraupe.«
    »Von Bootsmotoren und Schiffsmaschinen gar nicht zu sprechen«, warf Pitt ein.
    »Solange keine vollkommene Technologie entwickelt wird, die bei der Erzeugung und Übertragung von Kraft ohne bewegliche Teile auskommt«, sagte Thomas, »wird dieses Öl, das Elmore und ich scherzhaft Slick Sixtysix genannt haben, unabsehbare Konsequenzen für sämtliche Motoren und Antriebssysteme haben, für deren Betrieb Schmierstoffe nötig sind.«
    »Wie hoch sind die Herstellungskosten?«
    »Pro Liter etwa anderthalb Cent höher als bei herkömmlichem Öl. Wie finden Sie das?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass die Ölfirmen über diese Erfindung nicht gerade begeistert sind. Das könnte sie Millionen, in einigen Jahren sogar Milliarden von Dollar kosten. Es sei denn, sie kaufen Ihnen die Formel ab und vermarkten das Produkt selber.«
    Thomas schüttelte bedächtig den Kopf. »Dazu wird es niemals kommen«, sagte er entschieden. »Elmore wollte damit kein Geld verdienen. Er hatte vor, seine Erfindung der gesamten Menschheit zur Verfügung zu stellen.«
    »Ihren Worten nach zu schließen, haben Sie etwa ebenso viel wie Dr. Egan zu der Formel beigetragen. War es auch in Ihrem Sinn, dass man diesen Schmierstoff aller Welt zugänglich macht?«
    Thomas lachte leise auf. »Ich bin fünfundsechzig Jahre alt, Mister Pitt. Ich leide an Diabetes, schwerer Arthritis, einer vermehrten Eisenablagerung im Organismus, einer so genannten Hämochromatose, sowie an Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ich kann froh sein, wenn ich in fünf Jahren noch unter den Lebenden weile. Was soll ich denn mit einer Milliarde Dollar anfangen?«
    »Ach, Josh«, sagte Mary bedrückt. »Du hast kein Wort gesagt …«
    Er beugte sich vor und tätschelte ihre Hand. »Selbst dein Vater wusste nichts davon. Ich habe es allen verschwiegen.
    Aber jetzt spielt es keine Rolle mehr.« Thomas verstummte und griff zur Weinflasche. »Noch einen Schluck, Mister Pitt?«
    »Danke, im Moment nicht.«
    »Kelly?«
    »Ja, bitte. Nach dem, was du gerade erzählt hast, kann ich eine kleine Stärkung gebrauchen.«
    »Ich habe gesehen, dass Sie hier höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben«, sagte Pitt.
    »Ja«, erwiderte Thomas. »Man hat mehrmals gedroht, Elmore und mich zu töten. Ich wurde am Bein verletzt, als ein Dieb in unser Labor einzubrechen versuchte.«
    »Wollte etwa jemand Ihre Formel stehlen?«
    »Nicht irgendjemand, sondern ein riesiger Industriekonzern.«
    »Wissen Sie, um wen es sich handelte?«
    »Um die gleiche Firma, die Elmore und mich kurzerhand vor die Tür setzte, nachdem wir fünfundzwanzig Jahre lang treue Dienste für sie geleistet hatten.«
    »Man hat Sie beide entlassen?«
    »Etwa zu der Zeit, als Papa und Josh die letzten Feinheiten an ihrer Ölformel ausarbeiteten«, warf Kelly ein. »Die Firmenleitung war etwas voreilig und stellte sich bereits vor, wie sich das Superöl möglichst kostengünstig herstellen und mit hohem Profit vermarkten ließe.«
    »Elmore und ich wollten nichts davon wissen«, sagte Thomas. »Wir waren beide der Meinung, dass diese Erfindung zu umwälzend sei, als dass nur jene davon profitieren sollten, die es sich leisten konnten. Dass sie dem Wohle der gesamten Menschheit dienen sollte. Die Geschäftsleitung war so töricht, anzunehmen, dass die anderen Chemiker und Ingenieure über das nötige Wissen verfügten, um das Produkt in eigener Regie herzustellen. Deshalb gab man uns den Laufpass und drohte uns mit allen nur erdenklichen rechtlichen Schritten, falls wir unsere Experimente fortführen sollten. Es gab auch ein paar mehr oder weniger unverhohlene Drohungen gegen unser Leben. Aber wir haben trotzdem weitergemacht.«
    »Glauben Sie, dass womöglich Ihre alten Arbeitgeber versucht haben, die Formel zu stehlen?«, fragte Pitt.
    »Wer wusste denn sonst, womit wir befasst waren«, entgegnete Thomas, so als könnte sich Pitt die Antwort selbst zusammenreimen. »Wer hatte denn das beste Motiv, weil er sich am meisten davon versprechen durfte? Als sie unsere Formel nicht knacken konnten, herrschte dort zunächst Untergangsstimmung. Danach hatten sie es auf uns abgesehen.«
    »Wer sind

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