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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vorstellte. Der Händedruck war nicht so fest, wie Pitt es sich gewünscht hätte, aber ansonsten wirkte Thomas ganz umgänglich.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen. Kelly hat mir am Telefon schon viel über Sie erzählt. Ich danke Ihnen, dass Sie ihr gleich zweimal das Leben gerettet haben.«
    »Ich bedaure nur, dass ich Dr. Egan nicht helfen konnte.«
    Thomas’ Miene spiegelte seine ganze Trauer wider. Dann legte er Kelly den Arm um die Schulter. »Und Mary. Was für eine bezaubernde Frau. Warum sollte sie irgendjemand umbringen wollen?«
    »Ihr Tod trifft uns beide schwer«, sagte Kelly tonlos.
    »Kelly hat mir erzählt, dass Sie ein enger Vertrauter ihres Vaters waren«, sagte Pitt, der von dem schmerzlichen Thema ablenken wollte.
    Thomas winkte sie ins Haus. »Ja, ja. Elmore und ich haben mit ein paar Unterbrechungen über vierzig Jahre lang miteinander gearbeitet. Er war der klügste Mensch, den ich jemals kennen gelernt habe. Er konnte sich durchaus mit Albert Einstein und Nikola Tesla messen. Mary war ebenfalls blitzgescheit. Wenn sie nicht für ihr Leben gern geflogen wäre, hätte sie eine erstklassige Wissenschaftlerin abgegeben.«
    Thomas führte sie in das gemütliche, mit viktorianischen Möbeln ausgestattete Wohnzimmer und bot ihnen ein Glas Wein an. Ein paar Minuten später kehrte er mit einem Tablett zurück, auf dem eine Flasche Chardonnay und drei Gläser standen. »Ich komme mir komisch vor, wenn ich Kelly in ihrem eigenen Haus bewirte.«
    »Es wird noch eine Weile dauern, bis sämtliche Nachlassfragen geregelt sind«, erwiderte Kelly. »Betrachte es bis dahin bitte als dein Zuhause.« Sie hob ihr Glas. »Cheers.«
    Pitt musterte kurz den Wein in seinem Glas und ergriff dann das Wort. »Sagen Sie mal, Mister Thomas, woran hat Dr. Egan gearbeitet, bevor er starb?«
    Thomas blickte zu Kelly, die ihm zunickte. »Sein wichtigstes Projekt war die Entwicklung und Konstruktion eines leistungsfähigen und zuverlässigen magnetohydrodynamischen Antriebssystems.« Er stockte und schaute Pitt in die Augen.
    »Kelly hat mir erzählt, dass Sie Ingenieur für Meerestechnologie bei der NUMA sind.«
    »Ja, das stimmt.« Pitt hatte das unbestimmte Gefühl, dass Thomas ihm irgendetwas verheimlichen wollte.
    »Dann hat sie Ihnen sicher erzählt, dass Dr. Egan an der Jungfernfahrt der
Emerald Dolphin
teilnahm, weil das Kreuzfahrtschiff mit den Maschinen ausgerüstet war, die von ihm entworfen und unter seiner Leitung gebaut wurden.«
    »Kelly hat mich darauf hingewiesen. Aber ich würde gern wissen, was Dr. Egans Beitrag dazu war. Magnetohydrodynamische Maschinen werden seit rund zwanzig Jahren im Versuchsstadium erprobt. Die Japaner haben ein Schiff gebaut, das nach diesem Prinzip angetrieben wird.«
    »Stimmt, aber es war nicht leistungsfähig. Das Schiff war zu langsam und wirtschaftlich nicht nutzbar. Elmore hingegen hat eine Antriebsmöglichkeit erfunden, die die gesamte Seefahrt revolutionieren könnte. In etwas mehr als zwei Jahren konstruierte er ein von Grund auf völlig neues Antriebssystem. Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass er allein daran arbeitete. Normalerweise dauern die Forschung und die Entwicklung über ein Jahrzehnt, aber ihm gelang es, in knapp fünf Monaten ein funktionsfähiges Modell zu bauen. Elmores experimentelle Maschinen waren weit ausgereifter als jegliche bislang vorhandene, magnetohydrodynamische Technologie.
    Zudem waren sie sparsam und brauchten keinerlei Wartung.«
    »Ich habe Dirk bereits erklärt, dass Papas Maschinen Seewasser beziehungsweise die daraus gewonnene Energie als Treibstoff für die Schubstrahler nutzen«, sagte Kelly.
    »Eine wahrhaft revolutionäre Idee«, fuhr Thomas fort. »Doch die ersten Maschinen funktionierten nicht richtig und liefen auf Grund der extrem hohen Reibungstemperaturen regelmäßig heiß. Elmore und ich machten uns an die Arbeit und suchten nach einer Lösung. Gemeinsam kamen wir auf eine chemische Formel für ein neues Öl, das auch bei extremster Hitze und Reibung seine Schmierfähigkeit behält. Damit wiederum war der Weg für Maschinen bereitet, die nahezu unbegrenzt laufen können, ohne kaputtzugehen.«
    »Ihr beide habt also eine Art Superöl erfunden«, sagte Pitt.
    »Ja, so könnte man es bezeichnen.«
    »Welche Vorteile brächte es, wenn man es für herkömmliche Verbrennungsmotoren benutzt?«
    »Ein Auto, dessen Motor damit geschmiert wird, könnte theoretisch über drei Millionen Kilometer laufen, ehe irgendwelche

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