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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vor, dass man noch keinerlei Spuren von dieser Siedlung entdeckt hat«, stellte Pitt fest.
    »In der Sage heißt es weiter, dass die Indianer, die verständlicherweise vor Wut rasten, auch noch die letzten Überreste der Siedlung verbrannten und nichts übrig ließen, das Archäologen ein paar Jahrhunderte später hätten untersuchen können.«
    »Gab es irgendwelche Anspielungen auf eine Höhle?«
    »Die einzige Erwähnung, von der ich weiß, befindet sich auf einem der Runensteine, die Dr. Egan entdeckt hat.«
    Pitt schaute Wednesday wortlos an und wartete gespannt.
    Wednesday fuhr wie aufs Stichwort fort. »Es gibt allerdings ein paar Ungereimtheiten. So kam es zum Beispiel etwa ab dem Jahr 1000 nach Christus im Hudson Valley zu einschneidenden Veränderungen, was die Lebensgewohnheiten anging.
    Die Eingeborenen betrieben mit einem Mal Landwirtschaft und zogen ihr eigenes Gemüse. Man lebte nicht mehr nur von der Jagd, dem Fischfang und dem Sammeln von Pilzen, Nüssen und Beeren, sondern baute auch Feldfrüchte an. Etwa um diese Zeit begann man zudem, die Dörfer mit Hilfe von Felsbrocken, senkrecht in den Boden gerammten Pfählen und Erdwällen zu befestigten. Außerdem baute man ovale Langhäuser mit Schlafkojen, die in die Wände eingelassen waren, was die Indianer zuvor nicht getan hatten.«
    »Sie wollen damit also andeuten, dass ihnen die Wikinger gezeigt haben, wie man Ackerbau treibt und feste Häuser baut.
    Und nach der großen Schlacht haben die Indianer Befestigungsanlagen gebaut, falls die Fremdlinge ein weiteres Mal zum Großangriff anrücken sollten.«
    »Ich bin Wissenschaftler, Mister Pitt«, sagte Wednesday.
    »Ich will damit überhaupt nichts andeuten. Was ich Ihnen erzählt habe, sind nichts als Mutmaßungen und Überlieferungen. Solange man keine handfesten Beweise findet, die aussagekräftiger sind als die Inschriften auf den Runensteinen, deren Echtheit übrigens von den meisten Archäologen bezweifelt wird, dürfen wir diese Geschichten nur als Märchen und Sagen betrachten, als Mythologie, mehr nicht.«
    »Ich glaube, mein Vater hat die Spuren einer Wikingersiedlung gefunden«, sagte Kelly leise. »Aber er starb, bevor er mit seiner Entdeckung an die Öffentlichkeit gehen konnte, und wir können seine Aufzeichnungen und Tagebücher nirgendwo finden.«
    »Ich hoffe inständig, dass es Ihnen noch gelingt«, erwiderte Wednesday ernst. »Ich würde herzlich gern glauben, dass das Hudson Valley bereits sechshundert Jahre vor den Spaniern und den Holländern von fremden Seefahrern erkundet und besiedelt wurde. Könnte ganz lustig sein, wenn man die Geschichtsbücher umschreiben muss.«
    Pitt stand auf, beugte sich über den Schreibtisch und schüttelte Dr. Wednesday die Hand. »Vielen Dank, Doktor, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.«
    »Keine Ursache, es war mir ein Vergnügen.« Er lächelte Kelly zu. »Sagen Sie mir bitte Bescheid, wenn Sie auf irgendetwas stoßen.«
    »Eine Frage hätte ich noch.«
    »Ja?«
    »Sind jemals irgendwelche Werkzeuge oder Geräte der alten Wikinger aufgetaucht, abgesehen von denen, die in den Berichten der alten Forscher erwähnt werden?«
    Wednesday dachte einen Moment lang nach. »In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass ein Farmer in den zwanziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts berichtete, er hätte ein altes, rostiges Kettenhemd gefunden. Aber ich weiß nicht, was daraus wurde, beziehungsweise, ob es je ein Wissenschaftler untersucht hat.«
    »Nochmals vielen Dank.«
    Sie verabschiedeten sich, verließen Wednesdays Büro und begaben sich zum Parkplatz. Schwarze Wolken ballten sich am Himmel zusammen, und es sah so aus, als könnte es jede Minute zu regnen beginnen. Sie rannten zu ihrem Wagen und stiegen schnell ein, als auch schon die ersten Tropfen fielen.
    Ihre Stimmung war eher gedämpft, als Giordino den Zündschlüssel ins Schloss steckte und den Motor anließ.
    »Papa hat die Siedlung gefunden«, sagte Kelly überzeugt.
    »Ich weiß es.«
    »Mir ist bloß nicht ganz klar«, sagte Giordino, »was für ein Zusammenhang zwischen einer Siedlung und einer Höhle bestehen soll. Wo keine Höhle ist, so seh ich die Sache, da gibt’s auch keine Siedlung.«
    »Selbst wenn sämtliche Spuren der Siedlung vernichtet wurden, gehe ich jede Wette ein, dass es eine Höhle gab und dass sie noch vorhanden ist«, sagte Pitt.
    »Wenn wir nur wüssten, wo«, meinte Kelly bedrückt. »Josh und ich haben nirgendwo eine gefunden.«
    »Vielleicht haben die

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