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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Vipern-Truppe und das Kartell um die Cerberus Corporation zurückgepfiffen hatte, kam er sich ein bisschen verloren vor und wusste nicht recht, was er mit sich anfangen sollte. Außen vor zu bleiben und dem Geschehen ohnmächtig zuzuschauen, war nicht seine Art. Aber er wusste auch nicht weiter und wünschte sich, er hätte vorher schon einen anderen Weg eingeschlagen, einen, den er womöglich übersehen hatte.
45
    Der Firmensitz der Cerberus Corporation in Washington befand sich in einem stattlichen Herrenhaus, das 1910 für einen wohlhabenden Senator aus Kalifornien gebaut worden war.
    Das auf einem rund vier Hektar großen, von einer mit Wein umrankten Ziegelmauer umgebenen Grundstück am Rande von Bethesda stehende Gebäude beherbergte nicht etwa spartanische Büros für die Ingenieure, Forscher und Geologen des Konzerns. Hier saßen auf vier Etagen und in prunkvoll eingerichteten Bürosuiten die Anwälte, die politischen Berater und die Lobbyisten des Unternehmens sowie ehemalige, aber nach wie vor einflussreiche Senatoren und Kongressabgeordnete, die allesamt das Ihre dazu beitrugen, dass die Cerberus Corporation die Regierung der Vereinigten Staaten immer fester in den Griff bekam.
    Um ein Uhr morgens hielt ein Kleinbus, auf dem der Firmenname eines Elektroinstallateurs prangte, vor dem Tor und durfte prompt passieren. Das Anwesen wurde gut bewacht.
    Zwei Männer waren am Tor zur Zufahrt postiert, zwei weitere waren mit scharfen Hunden auf dem Grundstück unterwegs.
    Der Kleinbus hielt auf einem Abstellplatz unweit der Haustür.
    Ein großer, dunkelhäutiger Mann, der einen langen Pappkarton mit einer Reihe von Neonröhren trug, ging auf das Portal zu. Er meldete sich bei dem Wachmann an, der am Schreibtisch im Foyer saß, fuhr mit dem Aufzug in den dritten Stock und trat hinaus auf den mit kostbaren, von Hand gewebten, persischen Teppichen belegten Teakholzboden. Im Vorzimmer des großen Büros, das sich am anderen Ende des Gangs befand, saß keine Sekretärin. Sie war vor einer Stunde nach Hause gegangen. Er ging an ihrem verlassenen Schreibtisch vorbei und trat in ein großes Büro, dessen Tür offen stand.
    Curtis Merlin Zale saß in einem wuchtigen, ledernen Bürosessel und studierte die Berichte über die seismischen Versuchssprengungen, mit denen seine Geologen nach bislang noch nicht entdeckten Öl- und Gasfeldern in Idaho suchten. Er blickte nicht auf, als der Elektriker eintrat. Dieser baute allerdings keine Neonröhren ein, sondern setzte sich kurzerhand auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Erst jetzt schaute Zale zu den finster funkelnden Augen von Omo Kanai auf.
    »Hat sich Ihr Misstrauen bestätigt?«, fragte Kanai.
    Zale lächelte selbstgefällig. »Der Fisch hat den Köder nichts ahnend geschluckt.«
    »Darf ich fragen, um wen es sich handelt?«
    »Sally Morse von Yukon Oil. Mir kamen die ersten Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit, als sie gewisse Fragen bezüglich dieses Tankerunglücks im Hafen von San Francisco stellte.«
    »Meinen Sie, sie hat sich an die Behörden gewandt?«, fragte Kanai.
    »Ich bin davon überzeugt. Ihre Maschine ist nicht nach Alaska zurückgekehrt. Sie flog vielmehr nach Washington.«
    »Eine Unruhestifterin könnte uns in der Hauptstadt gefährlich werden.«
    Zale schüttelte den Kopf. »Sie hat keinerlei Belege. Kann nichts beweisen. Hier steht Wort gegen Wort. Und sie hat nicht die geringste Ahnung, dass sie uns einen großen Dienst erwiesen hat, als sie die Seiten wechselte.«
    »Wenn sie vor dem Untersuchungsausschuss des Kongresses aussagt …«, sagte Kanai, ohne den Satz zu Ende zu bringen.
    »Wenn Sie Ihre Hausaufgaben ordentlich machen, fällt sie einem Unfall zum Opfer, bevor sie vorgeladen wird.«
    »Wurde sie in einem sicheren Haus der Regierung untergebracht?«
    »Unsere Informanten im Justizministerium teilen mit, dass sie über ihren derzeitigen Aufenthaltsort nicht Bescheid wissen.«
    »Irgendeine Ahnung, wo sie stecken könnte?«
    Zale zuckte die Schultern. »Im Moment nicht. Sie muss irgendwo privat untergekommen sein.«
    »Dann dürfte sie nicht so leicht zu finden sein«, sagte Kanai.
    »Ich werde sie schon aufspüren«, erwiderte Zale zuversichtlich. »Ich habe über hundert Leute auf sie angesetzt. Die müssten sie binnen weniger Stunden finden.«
    »Wann soll sie vor dem Ausschuss aussagen?«
    »Erst in vier Tagen.«
    Kanai wirkte sichtlich zufrieden.
    »Ich gehe davon aus, dass alles bestens vorbereitet ist«, sagte Zale. »Es darf zu

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