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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die Geräte zu überprüfen und zu reparieren.
    Die einzigen ständigen Bewohner sind Ziegen und Ratten.«
    »Gibt es einen Hafen, der groß genug ist, um mit einem Schiff vor Anker zu gehen?«
    »Eher eine Art Lagune«, erwiderte Cussler, »aber die eignet sich durchaus als sicherer Ankerplatz für zwei, drei kleinere Schiffe.«
    »Wie sieht’s mit Laubbäumen aus, die man zur Tarnung benutzen kann?«
    »Raoul ist fruchtbar und dicht bewaldet. Dort kann man jederzeit zwei kleine Schiffe verstecken, ohne dass sie auffallen, wenn man nicht genau danach sucht.«
    »Habt ihr das gehört?«, sagte Pitt ins Telefon.
    »Ich habe es gehört«, erwiderte Sandecker. »Ich werde darum bitten, dass man die Satellitenkameras auf der nächsten Umlaufbahn auf die Kermadecs richtet. Aber wie kann ich Sie erreichen?«
    Pitt wollte Cussler gerade fragen, doch der Alte hatte die Nummern bereits aufgeschrieben und reichte ihm den Zettel.
    Pitt gab sie Sandecker durch und unterbrach die Verbindung.
    »Bestünde vielleicht die Möglichkeit, dass Sie einen Umweg über die Kermadecs machen?«, fragte Pitt.
    Die blaugrünen Augen funkelten. »Haben Sie eine Schandtat im Sinn?«
    »Sie haben nicht zufällig eine Flasche Tequila an Bord?«
    Cussler nickte. »Doch. Eine Kiste vom Besten. Ab und zu gönnen ich mir einen kleinen Schluck vom blauen Agavenwasser, das hält mich frisch und munter.«
    Nachdem die Gläser mit Porfirio-Tequila gefüllt waren – Misty zog allerdings einen Margarita vor –, teilte Pitt dem Alten mit, was er vorhatte, allerdings nur so viel, wie er unter den gegeben Umständen für ratsam hielt. Schließlich, dachte er, während er sich auf der eleganten Jacht umblickte, würde niemand, der bei Verstand war, ein derart prachtvolles Schiff für ein so verwegenes Unternehmen aufs Spiel setzen.
18
    Die malachitgrüne See mischte sich in der schmalen Fahrrinne mit dem dunkleren Wasser der weitläufigen Lagune, die sich, zwischen den Lavaklippen von Raoul Island eingebettet, dahinter auftat und einen kleinen, aber durchaus beachtlichen Ankerplatz abgab. Ein Bach, der an den schroffen Hängen des Mount Mumukai herabströmte, mündete an dem hufeisenförmigen, mit schwarzen, verwitterten Lavafelsen übersäten und von Kokospalmen gesäumten Sandstrand in die Lagune.
    Vom Meer aus konnte man zwischen den Klippen hindurch, die zu beiden Seiten der Fahrrinne aufragten, nur einen schmalen Streifen von der Lagune sehen. Hoch auf der westlichen Seite der Einfahrt, gut hundert Meter über der donnernden Brandung, stand eine kleine, aus Palmwedeln gebaute Hütte gefährlich nah an der Felskante. Sie wirkte wie eine Eingeborenenbehausung, doch der Eindruck täuschte.
    Hinter den Palmwedeln verbargen sich Betonwände, dunkel getönte Fenster und ein klimatisierter Innenraum. In dem anheimelnden kleinen Haus saß ein Wachposten auf einem weichen Bürosessel vor einem Computer, einem Funkgerät und einem Videomonitor und suchte mit einem starken, auf einem Stativ montierten Fernglas den weiten Ozean nach Schiffen ab.
    Er war Kettenraucher und hatte einen Aschenbecher voller ausgedrückter Kippen neben sich stehen. In einem Ständer an der gegenüberliegenden Wand lagerten in Reih und Glied vier Raketenwerfer und zwei Sturmgewehre. Mit diesem Waffenarsenal konnte er notfalls eine kleine Flottille aufhalten, falls jemand gewaltsam in die Lagune eindringen sollte.
    Beinahe geistesabwesend blickte er auf die funkelnde See und rieb sich mit der Hand über die frischen Bartstoppeln. Er war dreißig Jahre alt, blond und blauäugig, drahtig und durchtrainiert und hatte früher bei den Special Forces gedient, bis er vom Sicherheitsdienst eines großen Unternehmens engagiert worden war, über das er wenig wusste und auch nicht mehr erfahren wollte. Er wurde weltweit eingesetzt und musste gelegentlich jemanden beseitigen, aber er wurde gut dafür bezahlt. Und das war das Einzige, worauf es ankam.
    Er gähnte und legte eine neue CD in sein Abspielgerät ein. Er war nicht besonders wählerisch, hörte aber am liebsten klassischen Rock und Soft-Rock. Kaum hatte er die Abspieltaste gedrückt, als ihm neben der Felsnase, die unmittelbar hinter der Hütte steil abbrach, eine Bewegung auffiel. Er schwenkte das Fernglas herum und richtete es auf den hellen, grünweißen Punkt, der draußen über das Wasser glitt und rasch näher kam.
    Es war eine Jacht, die sonderbarste Jacht, die er je gesehen hatte – kein Segelboot, sondern ein Motorkreuzer in

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