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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihren mörderischen Plan noch nicht in die Tat umgesetzt hatten. »Rudi?«
    Gunn nahm seine Brille ab und polierte die Gläser. »Ja.«
    »Die Piraten hätten die
Deep Encounter
doch einfach versenken können, nachdem sie sie gekapert hatten. Aber du sagst, sie haben Burchs Stimme nachgeahmt und sich weiterhin regelmäßig gemeldet, damit niemand Verdacht schöpft. Warum hätten sie sich die Umstände machen sollen, wenn das Schiff bereits versenkt war?«
    »Wir wissen nicht, ob es versenkt ist«, erwiderte Gunn.
    »Mag sein, aber wir haben keinerlei Öllachen oder Treibgut entdeckt, als wir aufgetaucht sind. Und wir haben unter Wasser auch kein Geräusch gehört, wie es entsteht, wenn ein Schiff auf dem Weg in die Tiefe unter dem zunehmenden Druck auseinander bricht. Ich nehme an, beziehungsweise hoffe inständig, dass sie das Schiff mit allen Mann an Bord in irgendein Versteck gebracht haben, damit sie ein Faustpfand haben, falls ihr Vorhaben misslingt.«
    »Und wenn sie den Eindruck haben, dass sie es geschafft haben und niemand hinter ihnen her ist«, fuhr Gunn fort, »werden sie sich aller Zeugen und Beweise entledigen.«
    »Das dürfen wir nicht zulassen«, rief Misty entsetzt. »Wenn Dirk mit seiner Vermutung Recht hat, haben wir nur noch wenig Zeit, um unsere Freunde zu retten.«
    »Aber wo sollen wir sie suchen?«, sagte Sandecker.
    »Gibt es nirgendwo eine Spur?«, fragte Misty.
    »Nicht die geringste.«
    »Nicht einmal von dem Piratenschiff?«
    »Nein«, erwiderte Sandecker.
    »Ich glaube, ich weiß, wie wir die beiden Schiffe finden«, sagte Pitt im Brustton der Überzeugung.
    Sandecker und Gunn starrten einander an. »Worauf wollen Sie hinaus«, fragte der Admiral argwöhnisch.
    »Wir dehnen die Suche aus«, erwiderte Pitt.
    »Ich komme nicht ganz mit«, sagte Gunn.
    »Angenommen, das Piratenschiff und die
Deep Encounter
waren außer Reichweite der Satellitenkameras, weil die einen zu schmalen Streifen abgesucht haben.«
    »Das kann ich jederzeit bestätigen«, räumte Sandecker ein.
    »Vermutlich habt ihr sie auf der nächsten Umlaufbahn ein breiteres Gebiet absuchen lassen.«
    »Ganz recht«, entgegnete Gunn.
    »Aber ihr habt trotzdem keine Spur von einem der Schiffe gefunden.«
    »Nicht die geringste.«
    »Wir wissen also immer noch nicht, wo sich die
Deep Encounter
befindet. Aber wir wissen, wo sie nicht ist.«
    Sandecker zupfte an seinem tadellos gestutzten Bart. »Ich weiß, worauf Sie hinaus wollen, aber Ihre Vermutung haut nicht hin.«
    »Ich muss dem Admiral beipflichten«, sagte Gunn. »Die Höchstgeschwindigkeit der
Deep Encounter
liegt bei allenfalls fünfzehn Knoten. Sie kann unmöglich außer Reichweite der Satellitenkameras gefahren sein.«
    »Chefmaschinist House hat zwanzig Knoten aus ihr rausgeholt, als wir dem brennenden Kreuzfahrtschiff zu Hilfe gekommen sind«, teilte ihm Pitt mit. »Zugegeben, es ist weit hergeholt, aber wenn die Entführer ein schnelles Schiff hatten, haben sie unseres möglicherweise ins Schlepptau genommen und dadurch vielleicht weitere vier bis sechs Knoten herausgeholt.«
    Sandecker klang skeptisch. »Das ändert gar nichts. Auch als die Satellitenkameras ein breiteres Suchgebiet erfassten, war nach wie vor keine Spur von der
Deep Encounter
zu sehen.«
    Pitt spielte seinen Joker aus. »Stimmt, aber ihr habt auf dem Wasser gesucht.«
    »Wo hätten wir denn sonst suchen sollen?«, fragte Sandecker, der allmählich neugierig wurde.
    »Dirk könnte Recht haben«, sagte Gunn nachdenklich. »Wir haben die Kameras nicht aufs Land gerichtet.«
    »Entschuldigt die Frage«, warf Giordino ein, »aber auf welches Land? Das nächstgelegene Festland ist die Nordspitze von Neuseeland.«
    »Nein«, erwiderte Pitt leise und mit Nachdruck. »Es sind die Kermadec-Inseln, allenfalls zweihundert Seemeilen südlich von der Untergangsstelle des Kreuzfahrtschiffes gelegen. Mit fünfundzwanzig Knoten Fahrt erreicht man die mühelos in etwa acht Stunden.« Er drehte sich zu Cussler um.
    »Kennen Sie die Kermadec-Inseln?«
    »Ich habe sie umfahren«, antwortete Cussler. »Viel gibt’s dort nicht zu sehen. Drei kleine Inseln und der L’Esperance Rock. Raoul Island ist die größte, aber auch das ist nur ein dreizehn Quadratmeilen großer Felshaufen mit Lavaklippen, die steil zum Mount Mumukai ansteigen.«
    »Irgendwelche Bewohner oder Ansiedlungen?«
    »Es gibt eine kleine Wetter- und Fernmeldestation, aber die ist voll automatisiert. Nur alle sechs Monate kommen Wissenschaftler hin, um

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