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Im Zeichen des Adlers

Im Zeichen des Adlers

Titel: Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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attackierten sie mit Zähnen und Klauen, und der Geruch des Blutes schien sie in regelrechte Raserei zu treiben.
    Andere rückten nach, und mit Mühe gelang es Hidden Moon, sich zwei oder drei der Angreifer zu erwehren und sie abzuschütteln. Dafür stürzten sich vier oder fünf weitere auf ihn .
    Schon badete er förmlich in seinem eigenen Blut. Jeder Nerv in seinem mutierten Leib brannte in Schmerz. Und der Vampir gab alle Gegenwehr auf, beschränkte sich darauf, seinen Körper zu schützen, so gut es ihm noch möglich war.
    Die Ratten würden ihn zerfleischen - und dann? Würde das seinen Tod bedeuten? War er als Vampir empfänglich für solches Sterben?
    Er wußte es nicht. Aber die Antwort würde er bald erhalten. Wenn nicht - Zwischen den um ihn her wogenden Rattenleibern versuchte Hid-den Moon hindurchzusehen, um die Größe des Hohlraumes abzuschätzen. War er groß genug, um einem Menschen Platz zu bieten?
    Gewiß nicht.
    Wenn er es wagte, sich hier und jetzt in seine ursprüngliche Gestalt zu transformieren, würde es ihn kurzerhand zerquetschen. Aber wenn er - Der Vampir flehte zu namenlosen Göttern und zu der dunklen Kraft in sich, daß es ihm gelang, seine wahnwitzige Idee in die Tat umzusetzen.
    Hidden Moon sandte den Impuls in sein Innerstes. Und diesmal ließ er der Transformation ihren seit Jahrhunderten gewohnten Lauf, beeinflußte sie nicht, ließ geschehen, was unzählige Male geschehen war in ewiger Zeit.
    Er wurde zum Adler.
    Und augenblicklich fielen die pelzigen Angreifer von ihm ab.
    Aber sie ließen sich nur für den Moment irritieren. Dann stürzten sie sich wieder und scheint's mit noch ärgerer Wildheit auf den Eindringling. Krallen und Zähne gruben sich durch das Federkleid des Adlers und ins Fleisch darunter, und der Arapaho schrie auf - nur zum Teil vor Schmerz jedoch; in erster Linie nämlich gab er sich damit selbst das Signal zum Angriff!
    Wände und Decke des Rattennestes behinderten ihn in seiner Bewegungsfreiheit. Die Schwingen vermochte er schon gar nicht auszubreiten. Aber immerhin blieb ihm genug Platz, Schnabel und Krallen einzusetzen.
    Und beides nutzte er weidlich!
    Er riß den Ratten tiefe, klaffende Wunden, zerfetzte ihre Leiber und berauschte sich am strömenden Blut, bis er sich in schiere Raserei gesteigert hatte.
    Details wurden unwichtig. Hidden Moon funktionierte nur noch, einer Mordmaschine gleich, die sich erst dann abschalten würde, wenn der letzte Gegner getötet war.
    Minuten vergingen. Die Ratten erwiesen sich als zäh in jeder Hinsicht.
    Aber letztlich unterlagen sie.
    Totenstille kehrte ein, nur noch durchbrochen vom kläglichen Fiepen der neugeborenen Tiere, die vom Blut ihrer Artgenossen bespritzt im Nest lagen.
    Auch ihnen schenkte der Vampir das Leben nicht. Wenn es in der Hölle eine Ecke gab, die für Ratten reserviert war, dann sollte die gesamte Brut dort schmoren .
    Erst als der Kampf vollends vorüber war und Ruhe auch in Hid-den Moon selbst Einzug hielt, merkte er, wie sehr ihm die Biester wirklich zugesetzt hatten. Sein Federkleid war zerrupft und an vielen Stellen schwarz von Blut. Nur allmählich schlossen sich die Wunden, als wisse seine Selbstheilungskraft ob der Vielzahl nicht, wo sie zuerst ansetzen sollte.
    Dann, nachdem er wieder etwas bei Kräften war, transformierte der Vampir erneut in die rattenhafte Gestalt, die nun im zweiten Versuch dem natürlichen Vorbild eine Spur ähnlicher sah als beim ersten Mal.
    Der Aufstieg zur Öffnung der Mauerhöhlung beanspruchte einige Zeit, und vor allem soviel Kraft, daß Hidden Moon ein weiteres Mal ausruhen mußte, als er dort anlangte. Das Rattenblut, das er im Kampf geradezu gesoffen hatte, vermochte die Regeneration seiner Kräfte kaum zu beschleunigen; es tat nicht sehr viel mehr, als den bloßen Durst zu stillen.
    Schließlich kroch das Rattenwesen weiter, aber bald schon mußte es sich eingestehen, daß es die Orientierung nunmehr gänzlich verloren hatte. Ein Fluchtweg nach draußen ließ sich nicht finden, womöglich gab es auch keinen; keinen zumindest, der für Hidden Moon geschaffen war.
    So kehrte er in den von Gabriel präparierten U-Bahn-Tunnel zurück, als er wenigstens den schmalen Zugang dorthin wiederfand.
    Aber der zum Kerker gewordene Stollen war nicht mehr leer und verlassen.
    Hidden Moon wurde erwartet.
    *
    »Er ist gezwungen, sich von Rattenblut zu ernähren, und er ist gefangen an einem Ort, der nicht der niedersten Kreatur würdig ist.«
    Makootemanes Blick ging nur

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