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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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war Zhang ideologisch noch schärfer geworden, und das Alter hatte nichts von seinen Ambitionen genommen. Wieder seufzte Fang. Das Thema war ihm zuwider, doch er hatte es erneut ansprechen müssen, um sich nicht überrumpeln zu lassen.
    »Und wenn sie’s sich nicht gefallen lassen?«, fragte Fang nach einer Weile.
    »Wer? Was?«
    »Die Amerikaner. Wenn sie Ärger machen wegen unserer Handelspolitik?«
    »Das werden sie schön bleiben lassen«, entgegnete Zhang im Brustton der Überzeugung.
    »Aber gesetzt den Fall, sie tun’s nicht, Genosse. Was dann? Wie reagieren wir dann?«
    »Nun, wir könnten mit der einen Hand strafen und uns mit der anderen freundlich zeigen, hier ein paar alte Aufträge stornieren und da ein paar neue ausschreiben. Das hat bislang immer funktioniert«, sagte Zhang. »Dieser Ryan ist sehr berechenbar. Wir müssen nur aufpassen, dass die amerikanischen Medien keinen Anlass finden, über uns herzuziehen.«
    Die beiden Minister hatten noch andere Themen zu besprechen. Nach ihrer Unterredung kehrte Fang in sein Büro zurück, wo er wie gewöhnlich seiner Sekretärin Ming eine Zusammenfassung des Gesprächs diktierte, die diese anschließend in ihren Computer tippte. Der Minister überlegte kurz, ob er sie zu sich in seine Wohnung bitten sollte, besann sich aber dann eines anderen. Ming zeigte in letzter Zeit ein Lächeln, das er an ihr noch nicht kannte und besonders anziehend fand. Aber er hatte einen langen Tag hinter sich und war zu müde. Minister Fang ahnte nicht, dass sein Diktat in weniger als drei Stunden in Washington sein würde.
     
    »Was halten Sie davon, George?«
    »Jack«, erwiderte der TRADER. »Was zum Teufel ist das, und wie sind wir daran gekommen?«
    »Es ist … sagen wir eine Art Memorandum der chinesischen Regierung. Wie wir daran gekommen sind, braucht Sie nicht – ich wiederhole – nicht zu interessieren.«
    Das Dokument war gründlicher gewaschen worden als die Profite der Mafia. Sämtliche Personennamen waren verändert worden, so auch die Syntax und alle stilistischen Besonderheiten, die auf die jeweiligen Sprecher hätten schließen lassen. Man glaubte oder hoffte zumindest, dass sich sogar die Sprecher selbst in diesen Texten nicht mehr wiedererkennen würden. Die Inhalte waren allerdings unverändert geblieben und durch die Übersetzung ins Amerikanische sogar noch prägnanter auf den Punkt gebracht worden. Das war der schwierigste Teil der ganzen Sache, denn Sprache lässt sich nicht so ohne Weiteres übertragen. Die lexikalische Bedeutung eines Wortes wiederzugeben war noch das Leichtere, sehr viel schwerer und oft unmöglich gestaltete sich der Versuch, auch das zu berücksichtigen, was ein Wort im gelebten Kontext an Assoziationen mitschwingen ließ. Die von Geheimdiensten beschäftigten Linguisten zählten zu den besten ihres Landes. Sie befassten sich engagiert und intensiv mit allen Formen von Sprache und Literaturen und veröffentlichten mitunter wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften, um sich mit Kollegen auszutauschen. Sie bringen recht ordentliche Übersetzungen zustande , dachte Ryan, der allerdings immer ein bisschen skeptisch war, was Übersetzer anging.
    »Diese Wichser! Unterhalten sich darüber, wie sie uns am Arsch kriegen können!« Mit seinen deftigen Ausdrücken verriet George Winston immer wieder seine proletarische Herkunft.
    »George, nehmen Sie das doch nicht so persönlich«, versuchte der Präsident zu beschwichtigen.
    Der Finanzminister blickte auf. »Jack, als ich der Columbus Group vorstand, habe ich alle Anleger wie Familienangehörige angesehen. Deren Geld war mir so wichtig wie mein eigenes. Als Anlageberater war das meine Pflicht und Schuldigkeit.«
    Jack nickte. »Okay, George. Deshalb habe ich Sie auch in mein Kabinett berufen. Sie sind ehrlich.«
    »Genau, und jetzt bin ich der oberste Fiskusfritze und das heißt, dass jeder Bürger Teil meiner Familie ist. Und diese verfluchten Chinesen wollen mein Land bescheißen … all die Leute da draußen« – Minister Winston wies mit ausgestreckter Hand auf die dicken Fensterscheiben des Oval Office – »die darauf vertrauen, dass wir die Wirtschaft in Ordnung halten. Ich verstehe das doch richtig? China will den Meistbegünstigungsstatus und Mitglied in der WTO werden. Leck mich doch!«
    Präsident Ryan kicherte und fragte sich, ob der Personenschutz im Hintergrund George gehört hatte und jetzt vielleicht durch die Spione in der Tür lauerte, um zu sehen, warum es

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