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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ihrer Kultur beschrieben wurde?, dachte Peng schmunzelnd. Solche Leute hatten ihre Illusionen …
    … wie auch die Politbüromitglieder seines eigenen Landes. So war es vermutlich überall auf der Welt, dachte Peng. Die Herrscher jedes Landes trugen ganz bestimmte Vorstellungen in ihren Köpfen mit sich herum und versuchten, die Welt ihren Ideen anzupassen. Einigen gelang es, und das waren diejenigen, die Geschichte machten.
    »Was erwarten wir hier also?«
    »Von den Russen?«, fragte der Geheimdienstoffizier nach. »Ich habe nichts gehört. Ihre Armee hält einige Übungen mehr ab, aber nicht in einem Maß, der Anlass zur Besorgnis gäbe. Falls sie vorhaben sollten, über den Fluss zu kommen, hoffe ich nur, dass sie in der Kälte schwimmen können.«
    »Dafür haben die Russen ihre Bequemlichkeit viel zu sehr zu schätzen gelernt«, bemerkte der Politoffizier. »Mit ihrem neuen politischen Regime sind sie verweichlicht.«
    »Und wenn uns der Vorstoß nach Norden befohlen wird?«, fragte Peng.
    »Wir brauchen ihnen nur einen kräftigen Tritt zu verpassen, dann stürzt dieser ganze Sauhaufen zu Boden«, antwortete der Politoffizier. Er konnte nicht ahnen, dass er damit fast wörtlich einen anderen Feind der Russen zitiert hatte.

43
ENTSCHEIDUNGEN
    Der Colonel, der die Air Force One flog, bekam sogar eine noch bessere Landung hin als sonst. Jack und Cathy Ryan waren bereits wach. Sie hatten geduscht und ein leichtes Frühstück mit viel hervorragendem Kaffee serviert bekommen. Der Präsident blickte links aus dem Fenster, auf in exakten Reihen angetretene Soldaten. Die Maschine rollte an den ihr zugewiesenen Abstellplatz.
    »Willkommen in Polen, Schatz. Was hast du jetzt vor?«
    »Ein paar Stunden werde ich in dem großen Lehrkrankenhaus verbringen. Der Augenguru möchte, dass ich ihm bei einer Operation zusehe.« Für die First Lady war es immer dasselbe, aber es störte sie nicht. Es lag einfach daran, dass sie an einer Universitätsklinik Ärztin war, wo sie einerseits Patienten behandelte, andererseits junge Ärzte ausbildete, und sich gern informierte, wie Kollegen in anderen Teilen der Welt ihrer Arbeit nachgingen. Dabei bekam sie nicht selten etwas Neues zu sehen, das ihr als Anregung diente oder sich sogar übernehmen ließ. Das war der Teil des First-Lady-Programms, der ihr tatsächlich Spaß machte. Sie trug ein beigefarbenes Kostüm, dessen Jacke sie bald gegen einen weißen Ärztekittel eintauschen würde, der immer schon ihr liebstes Kleidungsstück gewesen war. Ihr Mann trug einen jener dunkelblauen Präsident-der-Vereinigten-Staaten-Nadelstreifenanzüge mit einer braun gestreiften Krawatte, weil Cathy Ryan diese Farbzusammenstellung mochte und sie diejenige war, die bestimmte, was der Präsident trug. Mit Ausnahme der Hemden. SWORDSMAN trug nur weiße Baumwollhemden mit Button-down-Kragen und blieb in diesem Punkt trotz aller Beschwörungen seiner Frau eisern. Dies hatte Cathy Ryan schon mehr als einmal zu der Bemerkung veranlasst, dass er diese vermaledeiten Dinger sogar zu seinen Smokings tragen würde, wenn es das Protokoll erlaubte.
    Das Flugzeug kam zum Stehen, und der Zirkus begann. Der Air-Force-Sergeant – das übernahm immer ein Mann – öffnete die Tür auf der linken Seite des Flugzeugs, um sich zu überzeugen, dass die auf einem Lkw montierte Treppe bereits an Ort und Stelle war. Zwei NCOs eilten hinunter, um Ryan salutieren zu können, wenn er die Treppe hinunterging. Andrea Price-O’Day sprach über ihr Digitalfunkgerät mit dem Leiter des vorausgereisten Secret-Service-Teams, um sich zu vergewissern, dass der Präsident gefahrlos das Flugzeug verlassen konnte. Sie hatte bereits gehört, dass die Polen so kooperativ waren wie jede amerikanische Polizeibehörde und genügend Sicherheitskräfte abgestellt hatten, um sogar einen Angriff von Außerirdischen abzuwehren. Andrea nickte dem Präsidenten und der First Lady zu.
    »Die Show kann losgehen, Liebling«, sagte Ryan mit einem trockenen Lächeln zu seiner Frau.
    »Dann bring ihr Blut mal richtig in Wallung, Filmstar«, bemerkte sie. Das war einer ihrer Insiderspäße.
    John Patrick Ryan, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, stand in der Tür und blickte auf Polen hinaus, oder zumindest auf den Teil davon, den er von seinem Standort aus sehen konnte. In diesem Moment ertönte der erste Beifall. Warum er sich hier solch großer Beliebtheit erfreute, entzog sich Jack Ryans Kenntnis. Schließlich war er noch nie in Polen

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