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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nicht so?«
    »Ja, wir haben sie überrumpelt, aber am Ende verloren wir eine Million Männer, einschließlich Maos Sohn. Und warum? Weil wir unsere eigenen Fähigkeiten über schätzten.«
    »Dieses Mal nicht, Fang«, versicherte Luo. »Dieses Mal nicht. Wir werden mit den Russen dasselbe machen wie mit den Amerikanern am Jalu. Wir werden überraschend und mit aller Kraft zuschlagen. Dort, wo sie schwach sind, werden wir durchbrechen. Und wo sie stark sind, werden wir sie einkreisen und umzingeln. Im Jahr 1950 befehligten wir eine Bauernarmee, die nur leichte Waffen besaß. Heute verfügen wir über eine gut ausgebildete, moderne Armee. Wir können heute Dinge vollbringen, die sich die Amerikaner damals noch nicht einmal träumen ließen. Wir werden uns durchsetzen«, schloss der Verteidigungsminister voller Überzeugung.
    »Genossen, ist es unser Wunsch, an diesem Punkt innezuhalten?« , fragte Zhang, um die Debatte zusammenzufassen. »Ist es unser Wunsch, die wirtschaftliche und politische Zukunft unseres Landes dem Untergang zu weihen? Denn nur das ist die Frage, um die es hier geht. Wenn wir nun stehen bleiben, riskieren wir den Tod unserer Nation. Wer von uns verspürt den Wunsch, stehen zu bleiben?«
    Wie vorauszusehen machte niemand Anstalten, diese Herausforderung anzunehmen, noch nicht einmal Qian. Die Abstimmung erfolgte ausschließlich pro forma. Wie üblich schuf das Politbüro Kollegialität um ihrer selbst willen. Danach kehrten die Minister in ihre jeweiligen Büros zurück. Ehe Zhang sich auf den Weg zu seinen Räumlichkeiten machte, knöpfte er sich noch ein paar Minuten lang Tan Deshi vor. Eine Stunde später stattete er seinem Freund Fang Gan einen Besuch ab.
    »Du bist mir doch nicht böse?«, wollte Fang wissen.
    »Die Stimme der Vorsicht kann mich niemals kränken, mein alter Freund«, sagte Zhang und ließ sich auf einem Stuhl gegenüber von Fangs Schreibtisch nieder. Er konnte es sich leisten, gnädig zu sein. Er hatte gewonnen.
    »Ich fürchte diesen Schritt, Zhang. Wir haben die Amerikaner 1950 unterschätzt, und das hat uns viele Soldaten gekostet.«
    »Wir haben mehr als genug Soldaten«, betonte der Minister ohne Geschäftsbereich. »Und Luo wird sich nützlich vorkommen.«
    »Als ob er das noch nötig hätte.« Fang verlieh mit einer abfälligen Geste seinem Unmut über diesen angeberischen Zuchtmeister Ausdruck.
    »Sogar ein Hund hat seinen Nutzen«, bemerkte sein Besucher.
    »Zhang, was geschieht, wenn die Russen stärker sind, als du denkst?«
    »Damit habe ich mich bereits befasst. In zwei Tagen werden wir in ihrem Land Verwirrung stiften, pünktlich zu unserem Angriff.«
    »Auf welche Weise?«
    »Du wirst dich bestimmt noch an den gescheiterten Anschlag auf Gruschawois wichtigsten Berater, diesen Golowko, erinnern.«
    »In der Tat – ich hatte von dieser Maßnahme abgeraten«, stellte Fang fest.
    »In diesem Fall warst du vielleicht im Recht«, gab Zhang zu, um sein Gegenüber zu besänftigen. »Aber Tan hat sich als fähig erwiesen, und wie ließe sich Russland besser in eine Krise stürzen als durch die Eliminierung seines Präsidenten? Das können wir leisten, und Tan hat seine Befehle.«
    »Du willst den Regierungschef eines fremden Landes ermorden lassen?«, fragte Fang, verblüfft durch so viel Kühnheit. »Und wenn dieser Plan fehlschlägt?«
    »Wir werden auf jeden Fall eine kriegerische Handlung gegenüber Russland begehen. Was haben wir also dabei zu verlieren? Nichts – doch es gibt viel zu gewinnen.«
    »Aber die politischen Auswirkungen ...«, hauchte Fang.
    »Was ist mit ihnen?«
    »Was passiert, wenn sie den Spieß umdrehen?«
    »Du meinst, wenn sie versuchen, Xu persönlich anzugreifen?« Zhangs Gesichtsausdruck gab die ehrliche Antwort auf diese Frage: Ohne diese Null wäre China besser dran . Doch sogar Zhang würde diesen Gedanken niemals laut aussprechen, nicht einmal in der Abgeschiedenheit seines eigenen Zimmers. »Tan hat mir versichert, dass unsere Sicherheitsvorkehrungen perfekt sind. Perfekt, Fang! Es gibt keine fremden Geheimdienstaktivitäten von Bedeutung in unserem Land.«
    »Ich vermute, das behauptet jede Nation von sich – kurz bevor ihr das Dach über dem Kopf zusammenbricht. Unsere Spione in Amerika haben ihre Sache gut gemacht, dazu können wir dem Genossen Tan nur gratulieren, aber Hochmut kommt vor dem Fall – und den Fall kann man nicht vorausahnen. Wir täten gut daran, dies nicht zu vergessen.«
    Zhang tat den Einwand ab: »Man kann

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