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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Ölfeld ...«
    »Schon gut, Sam, ich kann selbst ganz gut addieren und subtrahieren«, fiel ihm der Finanzminister ins Wort.
    »Gibt es da etwas, worüber ich Bescheid wissen sollte?« Und weil Winston nicht mit der Sprache raus wollte, bohrte Sherman weiter: »Eine Hand wäscht die andere, George. Ich habe mit offenen Karten gespielt.«
    »Gold«, offenbarte Winston.
    »Wie viel?«
    »Das ist noch nicht klar. Aber mindestens in der Größenordnung der Vorkommen in Südafrika. Vielleicht mehr.«
    »Wirklich? Nun, ich kenne mich auf diesem Gebiet zwar nicht sonderlich gut aus, aber es klingt, als hätten unsere russischen Freunde zur Abwechslung mal ein gutes Jahr. Schön für sie«, dachte Sherman laut.
    »Sie mögen die Russen?«
    »Allerdings. Sie haben viel mit uns Texanern gemein, sind als Freunde treu, als Feinde zum Fürchten. Sie sind witzige Unterhalter und, ich schwör’s, Weltmeister im Trinken. Wurde Zeit, dass auch sie mal Glück haben. Pech hatten sie weiß Gott genug. Ihrer Wirtschaft wird’s gut tun, und überhaupt, es wäre ein Segen für das ganze Land. Vorausgesetzt, sie kriegen die Korruption in den Griff und sorgen dafür, dass das Geld dahin kommt, wo es am sinnvollsten eingesetzt werden kann, und nicht in die Depots von Schweizer Banken. Die neue Mafia in Russland ist sehr gerissen und brutal … und irgendwie unheimlich. Sie hat gerade erst jemanden ausgeschaltet, den ich von drüben kannte.«
    »Tatsächlich? Wen?«
    »Wir nannten ihn Grischa. Hat sich um die Libido einiger großer Fische in Moskau gekümmert und verstand sich darauf ziemlich gut. Wer besondere Bedürfnisse hatte, war bei ihm an der richtigen Adresse«, ließ Sherman wissen. Winston merkte sich jedes Wort.
    »Und der ist umgebracht worden?«
    Sherman nickte. »Ja, mit einer Bazooka, auf offener Straße. Wurde sogar von CNN gemeldet, erinnern Sie sich nicht?« Der Nachrichtensender hatte den Fall als ein Verbrechen von dramatischer Brutalität dargestellt, aber ohne besonderen Hintergrund, als eine Geschichte, die man im Grunde sofort wieder vergessen konnte.
    George erinnerte sich vage, war aber nicht weiter interessiert. »Halten Sie sich oft in Moskau auf?«
    »Nein. In diesem Jahr war ich zweimal dort. Für gewöhnlich fliege ich mit meiner G-V, von Reagan oder Dallas/Fort Worth, und immer in einem durch. Nein, das neue Ölfeld hab ich selbst noch nicht gesehen. Für einen Besuch will ich besseres Wetter abwarten. Mann, was wirklich kalt heißt, wissen Sie erst, wenn Sie im Winter einmal so weit im Norden gewesen sind. Aber dann ist es dunkel, noch ein Grund, warum man lieber wartet, bis es Sommer geworden ist. Die Schläger kann man allerdings auch dann zu Hause lassen. In der Ecke gibt’s weit und breit keine Golfanlage.«
    »Stattdessen könnten Sie ja eine Flinte mitnehmen und auf Bärenjagd gehen. So ein Fell macht sich gut als Vorleger«, schlug Winston vor.
    »Das war einmal. Jetzt nicht mehr. Außerdem habe ich schon drei Eisbären. Der da steht an achter Stelle in der Boone-and-Crockett-Liste der größten Exemplare, die je geschossen wurden«, sagte Sherman und wies auf ein Foto an der Wand gegenüber. Es zeigte tatsächlich einen kolossalen Eisbären. »Auf dessen Fell hab ich zwei Kinder gezeugt«, gab der Präsident von Atlantic Richfield offen zu und lächelte verschmitzt. Es lag vor dem Schlafzimmerkamin seines Hauses in Aspen, Colorado, wo seine Frau im Winter gern Ski lief.
    »Und warum haben Sie die Flinte an den Nagel gehängt?«
    »Meine Kinder meinen, dass die Eisbären vom Aussterben bedroht sind. Solche Flausen bekommen sie von den Lehrern in den Kopf gesetzt, von wegen Umweltzerstörung …«
    »Ja, ja«, stöhnte der Finanzminister mitfühlend. »Dabei geben diese Petze wirklich prächtige Vorleger ab.«
    »Stimmt. Der da hat unsere Arbeiter bei Prudhoe Bay in Angst und Schrecken versetzt. Das war …. 1975, wenn ich mich recht erinnere. Ich hab ihn aus 60 Metern mit einer Winchester erlegt, Kaliber 338. Ein einziger Schuss«, erzählte der Texaner seinem Gast. »Schätze, heutzutage wartet man so lange, bis so ein Bär einen Menschen getötet hat. Dann fängt man das Vieh wahrscheinlich ein und transportiert es an einen anderen Ort, damit es nur ja nicht allzu sehr traumatisiert wird. Ist doch so, oder?«
    »Sam, ich bin Finanzminister. Vögel und Bienen überlasse ich den Umweltschützern. Ich umarme keine Bäume – oder erst dann, wenn ein Verfahren entwickelt worden ist, das Späne in

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