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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Die dafür zuständigen Leute in Fort Meade versuchen, Methoden der Quantenphysik zu nutzen, um Chiffren zu knacken, und es sieht so aus, als hätten sie Erfolg damit. Aber wenn Sie das im Einzelnen erklärt haben wollen, fragen Sie lieber jemand anders. Ich versuch gar nicht erst, dahinterzusteigen«, gestand Goodley. »Das ist mir ein paar Nummern zu hoch.«
    »Ja, vielleicht fragen Sie Ihren Freund Gant«, schlug Ryan vor. »Der scheint sich mit Computern bestens auszukennen. Übrigens, berichten Sie ihm doch von den jüngsten Entwicklungen in Russland. Vielleicht tüftelt er ein Modell aus, mit dem sich zeigen lässt, wie sich die entdeckten Bodenschätze auf die russische Wirtschaft auswirken.«
    »Vorausgesetzt, sie halten sich an Regeln«, sagte Winston. »Wenn weiter Korruption herrscht wie bisher, lassen sich wohl kaum zuverlässige Prognosen treffen, Jack.«
     
    »Das dürfen wir nicht noch einmal zulassen, Genosse Präsident«, sagte Sergei Nikolaiewitsch über den Rand des zur Hälfte geleerten Glases Wodka hinweg. Es war immer noch der beste auf der Welt, vielleicht das einzige russische Produkt, mit dem man prahlen konnte. Der Gedanke verursachte ein ärgerliches Stirnrunzeln über den Zustand seines Landes.
    »Was schlagen Sie vor, Sergei Nikolaiewitsch?«
    »Genosse Präsident, diese beiden Funde sind ein Geschenk des Himmels. Wenn wir vernünftig damit umgehen, können wir unser Land verwandeln – oder zumindest einen ersten guten Schritt in diese Richtung tun. Was wir an harter Währung verdienen, wird kolossal sein. Mit diesem Geld ließe sich unsere Infrastruktur gehörig aufmöbeln und die Wirtschaft reformieren. Aber nur dann…«, er hob mahnend den ausgestreckten Zeigefinger, »nur dann, wenn wir verhindern können, dass einige wenige das Geld an sich reißen und nach Genf oder Liechtenstein bringen. Dort kann es uns nicht nutzen, Genosse Präsident.«
    Golowko ließ unerwähnt, dass auch von seinem Vorschlag nur einige wenige profitieren würden, unter anderem er selbst und natürlich der Präsident. Eine solche Gelegenheit konnte man sich einfach nicht entgehen lassen. Zurückhaltung wäre in diesem Fall zu viel verlangt. Integrität gedieh am besten bei denen, die sie sich auch leisten konnten. Und scheiß auf die Pressevertreter, dachte er. Was hatten die jemals für dieses Land getan? Ihnen stand doch nichts anderes im Sinn, als die Arbeit des einen zu bejubeln und die des anderen zu diskreditieren, ohne selbst je wirklich gearbeitet zu haben. Und außerdem, sie waren ebenso bestechlich wie jedermann, oder etwa nicht?
    »Wer bekommt denn jetzt die Konzession für den Abbau?«, fragte der russische Präsident.
    »Was das Öl angeht: die Explorationsgesellschaft und die Atlantic Richfield, beides amerikanische Unternehmen. Atlantic Richfield hat die größte Erfahrung in Sachen Rohölgewinnung unter solchen Bedingungen, wie sie in dieser Gegend herrschen. Unsere Leute könnten von denen noch einiges lernen. Ich würde vorschlagen, dass ihnen eine großzügige Gewinnquote zugestanden wird, aber kein Eigentumsanteil am Ölfeld selbst. So war auch schon der Explorationsvertrag ausgelegt.«
    »Und der Goldfund?«
    »Ganz einfach. Daran sind keine Ausländer beteiligt. Natürlich wird Genosse Gogol sein Interesse anmelden, aber er ist alt, kinderlos und, wie es scheint, auch ziemlich simpel gestrickt. Nach allem, was man hört, wäre er schon mit einer beheizten Hütte und einem neuen Jagdgewehr zufrieden.«
    »Welchen Wert hat dieses Unternehmen?«
    »Mehr als 70 Milliarden. Wir bräuchten bloß in geeignete Maschinen zum Abbau zu investieren. Die amerikanische Firma Caterpillar bietet das beste Gerät dieser Art.«
    »Ist das nötig, Sergei?«
    »Genosse Präsident, die Amerikaner sind gewissermaßen unsere Freunde, und es würde nicht schaden, wenn wir uns mit ihrem Präsidenten weiterhin gut verstehen. Und außerdem, deren schwere Maschinen sind wirklich die besten der Welt.«
    »Besser als die der Japaner?«
    »Für unsere Zwecke ja, auch wenn sie ein bisschen teurer sind«, antwortete Golowko und dachte, dass Menschen doch tatsächlich überall gleich waren und unabhängig von ihrer Erziehung immer erzkapitalistisch darauf abzielten, Kosten zu sparen und Profite zu maximieren. Dabei dachten sie häufig so kleinkariert, dass sie die größeren Zusammenhänge aus den Augen verloren. Nur gut, dass er, Golowko, den Überblick behielt.
    »Und wer will das Geld?«
    Golowko kicherte, wozu es

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