Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)
Tausend-Dollar-Scheine verwandelt.«
Ein Kichern. »Verzeihung, George. Aber mit solchem Zeug liegt man mir zu Hause ständig in den Ohren. Vielleicht ist Disney daran schuld. Der lässt Wildtiere weiße Handschuhe tragen und Iowa-Englisch reden.«
»Trösten Sie sich, Sam. Immerhin liegen die Supertanker, die von Valdez auslaufen, nicht mehr unter Beschuss. Wie viel von den Vorkommen in Alaska/Kanada gehört eigentlich Ihnen?«
»Knapp die Hälfte. Aber die wollen wir noch eine gute Weile schonen.«
»Nehmen wir diese Quellen und die in Sibirien zusammen – was dürfen Sie persönlich an Optionsrechten erwarten?« Sam bezog ein hübsches Salär, aber richtig gut verdient wurde in seiner Position durch Optionsrechte auf Aktien. Denn wenn man gute Arbeit geleistet hatte, war deren Wert gestiegen, worüber sich vor allem auch der Vorstand freute, der mit der Zuteilung dieser Optionen entsprechend großzügig reagierte.
Sherman schmunzelte wissend, lupfte eine Augenbraue und sagte: »Eine Menge, George, eine Menge.«
»Die Ehe bekommt Ihnen gut, Andrea«, bemerkte Präsident Ryan und lächelte der Spitzenagentin zu. Sie zog sich besser an und bewegte sich merklich beschwingter. Er war nicht sicher, ob auch ihre Haut frischer geworden war oder ob sie einfach nur ein anderes Make-up benutzte. Jack hatte es sich abgewöhnt, das Make-up einer Frau zu kommentieren. Er lag nämlich immer verkehrt.
»Das haben mir schon mehrere Leute gesagt.«
»Man zögert, so etwas zu einer erwachsenen Frau zu sagen, vor allem dann, wenn man in Fragen der äußeren Erscheinung so unbedarft ist wie ich.« Sein Lächeln wurde um eine Nuance breiter. Seine Frau Cathy gab bei jeder passenden Gelegenheit zum Besten, dass sie ihm die Garderobe zusammenstellen müsse, weil sein Geschmackssinn ausschließlich auf der Zunge läge. »Aber die Veränderung ist so auffällig, dass sie selbst mir ins Auge sticht.«
»Danke für das Kompliment, Mr. President. Ich habe in Pat einen guten Mann.«
»Was macht er zurzeit?«
»Direktor Murray hat ihn nach Philadelphia geschickt, wo er in einem Bankraub ermittelt, bei dem zwei Polizisten getötet worden sind.«
»Davon hab ich gehört. War letzte Woche im Fernsehen. Schlimme Sache.«
Die Geheimdienstlerin nickte. »Beide Opfer sind mit einem Schuss in den Hinterkopf regelrecht hingerichtet worden. Ziemlich abgebrüht, diese Täter. Wie auch immer, Direktor Murray hat beschlossen, diesen Fall von einem freien Mann aus der Zentrale aufklären zu lassen und das ist wie gewöhnlich Pat.«
»Sagen Sie ihm, er soll sich nur ja in Acht nehmen«, sagte Ryan. Inspektor Pat O’Day hatte vor weniger als einem Jahr seiner Tochter das Leben gerettet, wofür ihm der Präsident Zeit seines Lebens dankbar sein würde.
»Jeden Tag, Sir«, antwortete sie.
»Okay, was steht an?« Die Antwort darauf lag bereits auf seinem Schreibtisch, wie jeden Morgen vorgelegt von Andrea Price-O’Day, sobald Ben Goodley mit seinem Briefing durch war.
»Für den Vormittag nichts Besonderes. Um halb zwei kommt die Delegation der Handelskammer und um drei die Detroit Red Wings. Sie haben in diesem Jahr den Stanley Cup gewonnen. Presse und Fernsehen werden da sein, und die ganze Sache dauert rund zwanzig Minuten.«
»Das wäre doch eher was für Ed Foley. Er ist der Hockey-Fan ...«
»Seine Mannschaft sind die Caps, Sir, und die sind in den Endspielen von den Red Wings haushoch geschlagen worden. Direktor Foley könnte Ihren Vorschlag womöglich persönlich nehmen«, sagte Price-O’Day schmunzelnd.
»Sie haben Recht. Vergangenes Jahr haben wir für seinen Sohn Trikots und diese Fan-Klamotten besorgt, stimmt’s?«
»Ja, Sir.«
»Schöne Sache, dieses Eishockey. Würde mir gern mal wieder ein Spiel ansehen. Wär das problematisch für Sie?«
»Nein, Sir. Wir haben mit sämtlichen hiesigen Sportstätten Sondervereinbarungen getroffen. In Camden Yards ist für uns sogar eine Loge reserviert, an deren Sicherheitsausbau wir selbst beteiligt waren.«
Ryan knurrte. »Ich vergesse immer, dass mich manche lieber tot sähen.«
»Daran zu denken ist mein Job, nicht der Ihre«, erwiderte Price-O’Day.
»Manchmal machen Sie sich für mein Empfinden ein bisschen zu viel Gedanken darüber. Ich kann nicht einmal ins Kino gehen.« Weder Ryan noch seine Familie hatten sich an die engen Sicherheitsgrenzen gewöhnen können, die dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und seiner nahen Verwandtschaft gezogen wurden. Sally hatte
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