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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sich während eines Kampfes noch nie mit weniger als 400 Knoten fortbewegt und betrachtete schon diese Geschwindigkeit fast gleichbedeutend mit Stillstand.
    »Ich wette, dass die Russen ziemlich enttäuscht sein werden«, sagte der Major.
    »Wann wird die Sache mit der Datenverbindung nach Tschabarsowil erledigt?«
    »Noch vor dem Mittagessen, Sir. Wir schicken ihnen ein Team runter, um sie einzuweisen.«
     
    Der BTR war in vielerlei Hinsicht der beste Geländewagen der Welt. Die vorderen vier seiner acht Räder konnten über das Lenkrad gesteuert werden. Der Reservist hinter diesem Lenkrad war im zivilen Leben Lastwagenfahrer und drückte seinen rechten Fuß grundsätzlich bis zum Bodenblech durch. Das war wohl der einzige Fahrstil, den er kannte, vermutete Komanow. Er und seine Männer wurden im Inneren des Wagens durchgeschüttelt wie Würfel in einem Knobelbecher, und nur ihre Stahlhelme bewahrten sie vor ernsthaften Kopfverletzungen. Aber sie beschwerten sich nicht, denn jeder Blick durch die Schießscharten zeigte ihnen die Einschläge der chinesischen Artillerie. Je schneller sie davon wegkamen, desto besser würden sie sich fühlen.
    »Wie ist es bei Ihnen gelaufen?«, erkundigte sich der Oberleutnant bei dem Feldwebel, unter dessen Befehl das Fahrzeug stand.
    »Die meiste Zeit haben wir darum gebetet, dass Sie ein Feigling sind. Bei all den Granaten, die rings um uns runterkamen … Ich danke Gott für den, der unsere Garage gebaut hat. Mindestens eine Granate ist direkt draufgefallen. Ich hätte mir fast in die Hosen geschissen«, erzählte der Reservist mit erfrischender Offenheit. Sie unterhielten sich ausschließlich schreiend, um den Kampflärm zu übertönen.
    »Wie lang ist es bis zum Regimentshauptquartier?«
    »Ungefähr zehn Minuten. Wie viele haben Sie erwischt?«
    »Vielleicht 200«, bemaß Komanow ziemlich großzügig. »Panzer habe ich keine gesehen.«
    »Wahrscheinlich ziehen sie gerade ihre Pontonbrücken hoch. Das dauert eine Weile. Hab eine Menge davon mitgekriegt, als ich in der Achten Gardearmee in Deutschland war. Flüsse überqueren war praktisch das Einzige, was wir trainiert haben. Wie gut sind sie?«
    »Auf jeden Fall keine Feiglinge. Sie rücken auch unter Beschuss weiter vor, egal, ob man einige von ihnen tötet. Was ist mit unserer Artillerie passiert?«
    »Plattgemacht. Von Artillerieraketen. Kamen runter wie ein Hagelsturm, Genosse Oberleutnant. Klatsch «, erwiderte er mit einer ausdrucksstarken Geste.
    »Und wo ist unsere Unterstützung?«
    »Für wen zum Teufel halten Sie uns denn?«, stellte ihm der Feldwebel die Gegenfrage.
    Alle waren überrascht, als der BTR plötzlich schleudernd zum Stehen kam.
    »Was ist los?«, rief Komanow dem Fahrer zu.
    »Da, sehen Sie!«, antwortete der Mann und zeigte auf etwas.
    Dann wurden die hinteren Luken aufgerissen, und zehn Männer kletterten herein, wodurch es im Inneren des BTR so eng wurde wie in einer Sardinenbüchse.
    »Genosse Oberleutnant!« Es war Iwanow vom Posten Fünf-Null.
    »Was ist passiert?«
    »Eine Granate hat unsere Luke getroffen«, erwiderte Iwanow, und die Bandagen in seinem Gesicht bestätigten seine Worte. Er litt unter Schmerzen, war aber froh, wieder ein Transportmittel zu haben. »Unser BTR bekam einen Volltreffer direkt auf die Haube ab. Danach war er nur noch Schrott, und der Fahrer wurde auch getötet.«
    »Einen solchen Granatenbeschuss habe ich noch nicht erlebt, nicht einmal bei Truppenübungen in Deutschland und in der Ukraine«, warf der Feldwebel des BTR ein. »Wie in Kriegsfilmen, aber wenn man selbst mittendrin steckt, ist es etwas ganz anderes.«
    »Da «, stimmte Komanow zu. Das alles war überhaupt nicht lustig, weder in seinem Bunker noch hier draußen. Besonders nicht hier draußen. Der Feldwebel zündete sich eine japanische Zigarette an und umklammerte die Halteschlaufe über seinem Kopf, um nicht so sehr durchgeschüttelt zu werden. Glücklicherweise kannte der Fahrer den Weg. Das Artilleriefeuer der Chinesen ließ langsam nach, sie schienen nur noch wahllos auf Ziele zu schießen, die sich außerhalb der Sichtweite ihrer Beobachter befanden.
     
    »Es ist so weit, Jack«, sagte Verteidigungsminister Bretano. »Ich möchte unseren Leuten freistellen, das Feuer zu eröffnen.«
    »Wem genau?«
    »Für den Anfang der Air Force, und zwar den Fightern, die wir am Kriegsschauplatz haben. Ein paar AWACS-Maschinen arbeiten bereits mit den Russen zusammen. Es hat schon einen kleinen Luftkampf gegeben.

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