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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wurde, würden er und seine gesamte Mannschaft sterben. Der Feind kannte nun ihren Standort, also machte es keinen Sinn mehr, sich zurückzuhalten.
    »Feldwebel,« teilte er seinem Kanonier mit, »feuern nach eigenem Ermessen!«
    »Jawohl, Genosse Oberleutnant!« Mit diesen Worten löste der Feldwebel die erste Granate auf eine 800 Meter entfernte Maschinengewehrgruppe. Das Projektil traf die Waffe des Gegner selbst und ließ die Infanteristen, die es bedienten, so gut wie verdampfen. »Drei Schlitzaugen weniger!«, frohlockte er. »Laden!« Der Turm begann sich zu drehen, und der Kanonier eröffnete die Jagd.
     
    »Wir stoßen auf Widerstand«, teilte Wa Peng mit. »Einige russische Stellungen auf dem Südhang der zweiten Hügelkette. Wir nehmen sie jetzt unter Artilleriebeschuss.«
    »Verluste?«
    »Gering«, berichtete der Einsatzoffizier, der den taktischen Funkverkehr verfolgte.
    »Gut«, sagte General Peng. Seine Aufmerksamkeit richtete sich beinahe ausschließlich auf den Fluss. Die erste Brücke war mittlerweile zu einem Drittel fertiggestellt.
     
    »Diese Brückenpioniere verstehen ihr Handwerk«, stellte General Wallace fest, als er die Aufnahme von Marilyn Monroe betrachtete.
    »Ja, Sir, aber das könnte genauso gut eine Übung zu Friedenszeiten sein – sie stehen überhaupt nicht unter Beschuss«, bemerkte der Offizier und beobachtete, wie ein weiterer Brückenabschnitt abgeladen wurde. »Eine ausgezeichnete Brückenkonstruktion.«
    »Russisch?«
    Der Major nickte. »Ja, Sir. Wir haben sie auch kopiert.«
    »Wie lange noch, bis sie befahrbar ist?«
    »Bei diesem Tempo höchstens noch eine Stunde, vielleicht eine Stunde zehn.«
    »Zurück zum Feuergefecht«, befahl Wallace.
    »Sergeant, bitte wieder auf den Hügelkamm«, wies der Offizier den Unteroffizier an, der die Drohne lenkte. 30 Sekunden später zeigte der Bildschirm etwas, das aussah wie ein Panzer, der im Matsch steckengeblieben war. Er wurde von einer Gruppe Infanteristen umgeben.
    »Jesus, das sieht mir ja nach einem Mordsspaß aus«, kommentierte Wallace. Da er von Haus aus Pilot war, fand er die Vorstellung, im Dreck zu kämpfen, ungefähr so attraktiv wie Analsex.
    »Sie werden sich nicht mehr lange halten können«, warf der Major ein. »Sehen Sie, da: Die Sausäcke befinden sich bereits hinter einigen der Bunker.«
    »Und schauen Sie sich bloß die ganze Artillerie an!«
     
    Insgesamt 100 schwere Feldgeschütze beharkten nun ununterbrochen Komanows Stellung. Das lief auf eine komplette Batterie für jeden seiner Männer hinaus, und so stark dieser eingegrabene Betonkasten auch war – nun wackelte er, und die Luft um sie herum füllte sich mit Zementstaub, während Komanow und seine Mannschaft Schwierigkeiten hatten, mit all den potenziellen Zielen Schritt zu halten.
    »Das wird langsam spannend, Genosse Oberleutnant«, bemerkte der Kanonier und feuerte zum 15. Mal die Hauptwaffe ab.
    Komanow befand sich in der Kommandantenkuppel, blickte um sich und entdeckte zu seiner Überraschung, dass weder dieser Bunker noch all die anderen unter seinem Befehl mit den Angreifern fertig wurden. Auch sein Intellekt musste sich nun eingestehen, was sein Instinkt schon längst erkannt hatte: Er war tatsächlich nicht unbesiegbar. Trotz seines großen Panzergeschützes und seiner zwei schweren Maschinengewehre konnte er diese Insekten , die ihn umschwirrten, nicht erledigen. Es war, als wollte man mit einem Eispickel Fliegen erschlagen. Er schätzte, dass er und seine Männer ungefähr 100 feindliche Soldaten verwundet oder getötet hatten – aber keine Panzer. Wo waren die Panzer, die er zerstören wollte? Dieser Aufgabe wäre er durchaus gewachsen gewesen. Aber um es mit Infanterie aufzunehmen, benötigte er Unterstützung durch Artilleriefeuer und eigene Fußsoldaten. Ohne dies war er wie ein großer Felsen an der Küste – unzerstörbar, aber die Wellen konnten ihn einfach umspülen. Und genau das geschah gerade. Dann fiel Komanow ein, dass am Meer alle Felsen von den Wellen abgeschliffen und letzten Endes zerrieben wurden. Sein Krieg hatte noch nicht einmal drei Stunden gedauert, doch schon war er völlig umstellt, und wenn er überleben wollte, war es an der Zeit, zu gehen.
    Der Gedanke erfüllte ihn mit Wut. Er sollte seinen Posten im Stich lassen? Einfach abhauen? Aber dann erinnerte er sich daran, dass es einen Befehl gab, der ihm genau das erlaubte, falls seine Stellung nicht mehr zu halten war. Damals hatte er die Order mit einem

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