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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Krankenwagen ...« Er setzte die Kopfhörer auf, um den Funkverkehr besser belauschen zu können. »Aha, ein weißer Mercedes-Benz, amtliches Kennzeichen…« Er nahm einen Stift zur Hand und schrieb mit. »Drei Tote, der Fahrer und zwei Passagiere und … ach du Scheiße!«
    »Was ist los, Reins?«
    »Sergei Golowko…« Sergeant Reins hatte die Augen geschlossen und drückte mit einer Hand die Hörmuschel fester ans Ohr. »Fährt der nicht auch einen weißen Benz?«
    »Oh, Scheiße!«, platzte es auch aus Lieutenant Wilson heraus. Golowko zählte zu denjenigen, die von den eigenen Leuten regelmäßig beschattet wurden. »Ist er eins der Opfer?«
    »Ich weiß nicht. Da spricht gerade jemand anders ... der Hauptmann der Station. Sagt, er kommt runter. Es scheint hoch herzugehen, Ma’am. Jetzt plappert alles durcheinander.«
    Lieutenant Susan Wilson wippte in ihrem Bürostuhl auf und ab. Sollte sie die Sache melden? Man würde ihr doch wohl daraus, einen Vorgesetzten informiert zu haben, keinen Vorwurf machen können, oder? »Wo ist der Chef?«
    »Unterwegs zum Flughafen. Sie wissen doch, er fliegt heute nach St. Petersburg.«
    »Okay.« Sie wandte sich ihrer Konsole zu und hob den Hörer eines Telefonapparates ab, der direkt mit dem NSA-Hauptquartier in Fort Meade verbunden war. Ihre Verschlüsselungskarte steckte im Schlitz. Sie drückte die #-Taste, um Antwort zu erhalten.
    »Bereitschaft«, meldete sich eine Stimme von der anderen Seite des Globus.
    »Hier spricht Station Moskau. Wir erhalten soeben Hinweise darauf, dass Sergei Golowko möglicherweise einem Attentat zum Opfer gefallen ist.«
    »Der Chef vom SVR?«
    »Ja. Ein Auto, das der Beschreibung seines eigenen Kraftfahrzeugs entspricht, ist auf dem Lubjanka-Platz explodiert, und zwar vor wenigen Minuten. Das ist die Zeit, in der er für gewöhnlich seinen Dienst antritt.«
    »Vertraulich?«, fragte die dünne Männerstimme. Wahrscheinlich gehörte sie einem Beamten der mittleren Laufbahn, der gerade seine Nachtschicht von 23 bis 7 Uhr absaß. »Vertraulich« war eins der hausinternen Reizwörter.
    »Wir haben unsere Informationen dem Moskauer Polizeifunk abgelauscht, genauer gesagt: der Miliz. Der Fall scheint großes Aufsehen zu erregen.«
    »Okay, können Sie uns aufschalten?«
    »Sicher«, antwortete Lieutenant Wilson.
    »Vielen Dank. Wir übernehmen dann.«
     
    »Okay, Station Moskau meldet sich ab«, hörte Major Bob Teeters in der Leitung. Er war noch nicht lange bei der NSA. Zuvor als Pilot über 2100 Stunden an Bord der Großraumtransporter C-5 und C-17, hatte er sich bei einem Motorradunfall vor acht Monaten den linken Ellbogen verletzt mit dem Ergebnis, dass er nicht mehr fliegen konnte – sehr zu seinem Leidwesen. Er hatte umsatteln müssen und als Geheimdienstagent einen durchaus interessanten Job gefunden, der ihm aber die Luftfahrt nicht ersetzen konnte. Er winkte einem Soldaten zu, einem Petty Officer First Class der Navy, und forderte ihn auf, sich in die stehende Leitung nach Moskau einzuklinken. Was der Seemann auch tat. Er setzte Kopfhörer auf und aktivierte das Textverarbeitungsprogramm seines Computers. Er verstand sich nicht nur auf Russisch, sondern konnte auch mit zehn Fingern tippen und schrieb seine Simultanübersetzung dessen, was er im Funkverkehr der Moskauer Miliz aufschnappte, sofort in die Maschine, so dass Major Teeters an seinem Monitor mitlesen konnte.
    ICH HABE DAS NUMMERNSCHILD. WIRD GERADE ÜBERPRÜFT, stand in der ersten Zeile.
    GUT. BEEILEN SIE SICH.
    SCHNELLER GEHT’S NICHT, GENOSSE. (TIPPGERÄUSCHE IM HINTERGRUND. HABEN DIE RUSSKIES INZWISCHEN COMPUTER FÜR SOLCHE SACHEN?)
    DA HÄTTEN WIR’S. WEISSER MERCEDES BENZ, ZUGELASSEN AUF G. F. AVSYENKO (SCHREIBUNG FRAGLICH), 677 PROTOPOPOW PROSPEKT, WOHNUNG 18A.
    DEN NAMEN KENN ICH DOCH!
    Da freut sich aber jemand, dachte Major Teeters. Okay, und was nun? Der vorgesetzte Offizier vom Dienst war ebenfalls von den Wasserratten, nämlich Rear Admiral Tom Porter. Wahrscheinlich trank er gerade Kaffee in seinem Büro im Hauptgebäude und sah dabei fern. Das würde sich ändern. Teeters wählte die Nummer.
    »Admiral Porter.«
    »Sir, hier ist Major Teeters. Wir haben interessante Nachrichten aus Moskau.«
    »Worum geht’s, Major?«, fragte eine müde Stimme nach.
    »Station Moskau hat zuerst annehmen müssen, dass auf Golowko, den Chef des KG … ich meine natürlich des SVR, ein Anschlag verübt worden ist.«
    »Wie bitte?« Die Stimme klang schon ein bisschen

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