Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
erster Linie auf dem Boden gestanden, weil sie darauf warteten, dass endlich die für sie bestimmten Bomben zusammen mit den Lenkbausätzen eintrafen, die aus diesen einfachen ballistischen Bomben clevere Bomben machen würden. Mit diesem Zubehörpaket waren diese dann in der Lage, ganz spezielle Objekte zu treffen. Die Spezialwaffen der schwarzen Jets waren die lasergelenkten GBU-27, die über die Fähigkeit verfügten, mit ihren Stacheln Bunker zu knacken. Sie waren also im Grunde dafür konstruiert worden, nicht einfach nur ein Objekt zu treffen und dann zu explodierten, sondern bis in dessen Innenraum vorzudringen, bevor sie hochgingen. Und die Air Force hatte einige spezielle Angriffsziele, für die sie solche Bomben brauchte. Heute nacht waren es zwanzig solcher Ziele, die alle in unmittelbarer Nähe der Städte Harbin und Bei’an lagen und samt und sonders Eisenbahnbrücken waren.
    Die Volksrepublik China stützte sich weit mehr als andere Nationen auf ihre Transportmöglichkeiten auf der Schiene, was wohl in erster Linie darauf zurückzuführen war, dass es einfach nicht genug Kraftfahrzeuge gab, um den Bau von Autobahnen wirtschaftlich sinnvoll erscheinen zu lassen. Außerdem entsprach die Effizienz des Transports über das Schienennetz auch sehr stark der Vorstellung von Ökonomie, wie sie sich in den Köpfen der politischen Führung Rotchinas festgesetzt hatte. Natürlich ignorierte diese dabei keineswegs die Tatsache, dass das Land durch eine derartige Konzentration auf ein einziges Transportmedium gegenüber Angriffen außerordentlich verwundbar war. Also hatte man sich in Peking des unerschöpflichen Arbeitspotenzials dieses Landes bedient und an sämtlichen Stellen, die als problematische Punkte eingestuft werden konnten, umfangreiche Arbeiten durchgeführt. Dies galt beispielsweise bei Flussübergängen, bei denen man nicht nur eine, sondern gleich mehrere Brücken in relativ geringem Abstand zueinander baute. Die Bauweise solcher Brücken war enorm stark ausgelegt, und sie bestanden zum überwiegenden Teil aus stahlverstärktem Beton, wie er auch zum Bunkerbau verwendet wurde. Ganz gewiss, so dachte man, reichten sechs Überquerungen eines Flusses an derselben Stelle aus, um sicherzustellen, dass diese nicht alle auf einmal beschädigt werden konnten. Dadurch hoffte man, die Zeit zu gewinnen, um die ersten schon wieder in Stand gesetzt zu haben, bevor die letzte zerstört war.
    Die Black-Jets füllten nach dem Start noch einmal bei einem KC-135-Tankflugzeug Treibstoff nach und setzten dann ihren Weg fort, ungesehen vom Luftraumüberwachungsradar, das die chinesische Regierung dicht gestaffelt entlang der Nordostgrenze des Landes eingerichtet hatte. Die sehr stark automatisierten amerikanischen Maschinen flogen fast ausschließlich per Autopilot auf die ihnen zugewiesenen Ziele zu. Ja, sogar die eigentlichen Bombenanflüge liefen über Autopilot, denn es wäre selbst für den fähigsten Piloten einfach zu viel verlangt gewesen, die Maschine zu fliegen und gleichzeitig den Infrarotlaser zu bedienen, dessen unsichtbarer Punkt auf dem Boden den Suchkopf der Bombe führte. Die Angriffe erfolgten fast absolut simultan. Zwischen der ersten der sechs parallel über den Songhua Jiang verlaufenden Brücken im Osten bis zur letzten im Westen der Stadt Harbin lag noch nicht einmal eine Minute. Jede einzelne diese Brücken verfügte über einen enorm starken Pfeiler am Nord- und einen weiteren am Südufer. Bei sämtlichen Brücken wurden diese beiden Pfeiler jetzt gleichzeitig angegriffen. Die Bombenangriffe erwiesen sich als sogar noch um einiges leichter als die Testflüge, die von den Vertragsnehmern für den Bau der Flugzeuge absolviert werden mussten, denn die Luft war kristallklar und Abwehrmaßnahmen gab es nicht. In allen Fällen fielen die ersten sechs Bomben auf den Punkt genau, trafen die Angriffsziele mit einer Geschwindigkeit von Mach 1 und drangen im Schnitt zwischen siebeneinhalb und neun Metern tief in den Beton ein, bevor sie detonierten. Jede Waffe enthielt mehr als 240 Kilogramm Tritonal-Sprengstoff, was nicht einmal besonders viel war. Doch in engen, geschlossenen Räumen entwickelte diese Menge eine geradezu höllische Sprengkraft und zerfetzte Hunderte Tonnen Beton in kleine Stücke, als handele es sich um Porzellan. Das alles geschah jedoch mit weit weniger Lärmentwicklung, als man es eigentlich bei der Freisetzung einer solchen Zerstörungsgewalt hätte erwarten können.
    Mit dem bisher

Weitere Kostenlose Bücher