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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Geleisteten keineswegs zufrieden gestellt, unternahm die zweite Gruppe von F-117 einen weiteren Anflug auf die nördlichen Pfeiler und zerstörte diese auf die gleiche Art. Die einzigen Opfer bei diesem Angriff waren ein Lokomotivführer und sein Heizer, die gerade mit ihrer Diesellokomotive einen Munitionszug für die Heeresgruppe nördlich des Amur in Richtung Norden transportierten und es einfach nicht mehr schafften, den Zug zum Stehen zu bringen, bevor er über die Kante kippte.
    Das Gleiche wurde dann in Bei’an wiederholt, wo fünf weitere Brücken kippten, diesmal in den Wuyur He. Durch diesen Doppelstreich, der keine 20 Minuten gedauert hatte, war die Nachschublinie der chinesischen Invasionsarmee für geraume Zeit unterbrochen. Daraufhin flogen die übrigen acht Maschinen  – die in Reserve gehalten worden waren für den Fall, dass es eine der Bomben nicht geschafft hätte, das ihr zugewiesene Ziel zu zerstören – sofort zu einem Abstellgleis in der Nähe des Amur, das für den Treibstoffumschlag aus Tankwagen genutzt wurde. Dieses Ziel wurde durch den Angriff weit weniger in Mitleidenschaft gezogen als die Brücken – verständlicherweise, wenn man bedachte, dass sich die auf tiefes Eindringen in ein Objekt optimierten Bomben viel zu weit in den Boden eingruben, um noch besonders große Krater auf der Oberfläche hervorrufen zu können. Dennoch wurden etliche Waggons zerstört, und einer fing Feuer. Alles in allem war es für die F-117 ein reiner Routineeinsatz. Versuche, die Maschinen von den SAM-Batterien angreifen zu lassen, die sich in der Nähe der beiden Städte befanden, waren von vornherein zum Scheitern verurteilt, da die Maschinen nie auf den Bildschirmen der Suchradare auftauchten.
     
    Die Glocke schlug wieder an, und gleich darauf erschien auch schon die ELF-Meldung auf dem Drucker. Nur drei Kürzel: EQT SPC OP, was für execute special operation stand und im Klartext nichts anderes war als der Angriffsbefehl. Die Tucson stand jetzt weniger als neun Kilometer hinter dem Kontakt Sierra-Elf und war etwas mehr als 14 Kilometer von Sierra-Zwölf entfernt.
    »Wir werden uns einen Fisch nach dem anderen angeln. Und zwar zuerst Rohr Zwei, dann erst Eins. Liegt denn schon eine Feuerleitlösung vor?«, fragte der Kommandant.
    »Ausreichend zuverlässige Lösungen für beide Aale gefunden«, antwortete der Waffen-Systemoffizier.
    »Rohr Zwei klarmachen.«
    »Rohr Zwei ist klar, Sir. Geflutet. Außen- und Mündungsklappe offen, Sir.«
    »Sehr schön. Errechnete Peilungen in Torpedo Rohr Zwei überspielen und … LOS!«
    An der Konsole wurde der entsprechende Hebel umgelegt. »Rohr Zwei. Elektrostart erfolgt, Sir.« Die Tucson erzitterte in Längsschiffrichtung, als die Waffe explosionsartig von der Druckluft ins Seewasser katapultiert wurde.
    »Waffe läuft Höchstgeschwindigkeit und geradeaus. Alle Anzeigen im normalen Bereich, Sir«, meldete kurz darauf der Sonarraum.
    »Ausgezeichnet. Rohr Eins klarmachen!«, kam auch schon der nächste Befehl des Kommandanten.
    »Rohr Eins ist klar, Sir. Geflutet. Außen- und Mündungsklappe offen, Sir.«
    »Sehr schön. Errechnete Peilungen in Torpedo Rohr Eins überspielen und… LOS!« Das Kommando klang fast wie ein Schlachtruf, denn der Kommandant hatte irgendwie das Gefühl, das sei er seiner Mannschaft schuldig, die sich jetzt auf Gefechtsstation befand.
    »Rohr Eins. Elektrostart erfolgt, Sir«, meldete der Petty Officer, nachdem er den dazugehörigen Hebel betätigt hatte, was exakt die gleichen physikalischen Auswirkungen auf den Druckkörper zeitigte wie beim ersten Abschuss.
    »Waffe Zwei läuft Höchstgeschwindigkeit und geradeaus. Alle Anzeigen im normalen Bereich, Sir«, meldete sich der für den Kommandanten fünf Schritt entfernte Sonarraum bereits kurz darauf wieder, und er ging hinüber, um alles Weitere von dort aus zu verfolgen.
    »So sieht’s aus, Cap’n«, sagte der Leading Sonarman, als er den Kommandanten bemerkte, und deutete mit einem gelben Fettstift auf das Glas seines Bildschirms.
    Hier waren die knapp 9 000 Meter Entfernung zur 406 allerdings auf viereinhalb Seemeilen umgerechnet zu sehen. Das Ziel bewegte sich im Augenblick auf einer Tiefe von weniger als 30 Metern und lief, wie man anhand der Schraubenrotation errechnen konnte, im Augenblick gerade einmal fünf Knoten Fahrt, was den Schluss nahe legte, dass die Chinesen wohl über Funk oder sonstwie Kontakt mit ihrem Stützpunkt aufgenommen hatten. Das wiederum bedeutete

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