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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nach vorn. Ein ranghöherer Offizier winkte ihm zu, er möge schneller herankommen. Drei Minuten später hielten sie neben ihm an.
    »Sind Sie Alexandrow?«
    »Ja, Genosse General«, bestätigte der junge Mann.
    »Ich bin General Sinjawski. Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Junge. Kommen Sie heraus und sprechen Sie mit mir«, befahl er mit barscher Stimme, die jedoch nicht unfreundlich klang.
    Alexandrow hatte seinen vorgesetzten Offizier bisher nur ein einziges Mal gesehen, und das auch nur aus der Ferne. Er kaute auf einer Zigarre, die schon vor Stunden ausgegangen sein musste, und seine blauen Augen funkelten.
    »Wer ist das?«, wollte Sinjawski wissen. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. »Sie sind der berühmte Pascha?«, fragte er schon respektvoller.
    »Stabsfeldwebel Gogol von der Eisen-und-Stahl-Division«, sagte der alte Mann würdevoll. Sinjawski erwiderte seinen Gruß zackig.
    »Ich hörte, dass Sie zu Ihrer Zeit einige Deutsche getötet haben. Wie viele, Stabsfeldwebel?«
    »Zählen Sie selbst, Genosse General«, sagte Gogol und reichte ihm das Gewehr.
    »Verdammt«, sagte der General und betrachtete die Kerben, die aussahen wie die auf den Pistolen amerikanischer Cowboys. »Es ist also wahr. Aber kämpfen ist ein Spiel für junge Leute, Pawel Petrowitsch. Lassen Sie mich Sie in Sicherheit bringen.«
    Gogol schüttelte den Kopf. »Dieser Hauptmann hier hat mir einen Schuss versprochen, sonst wäre ich nicht mitgekommen.«
    »Ist das wahr?« Der kommandierende General der 265. motorisierten Schützendivision wandte sich um. »In Ordnung, Hauptmann Alexandrow, wir werden Ihrem alten Genossen seinen Schuss gewähren.« Er zeigte auf einen Punkt auf der Karte, die vor ihm lag. »Das ist eine gute Stelle für Sie. Und wenn Sie können, bringen Sie ihn verdammt noch mal fort von hier«, sagte Sinjawski zu dem jungen Mann. »Bewegen Sie sich hier entlang zurück zu unseren Linien. Man erwartet Sie dort. Sie haben als Beschatter wirklich gute Arbeit geleistet. Zur Belohnung werden Sie sehen, wie wir die Bastarde begrüßen.«
    »Hinter der Aufklärungseinheit liegt eine große Streitmacht.«
    »Ich weiß. Ich sehe sie seit anderthalb Tagen im Fernsehen, aber unsere amerikanischen Freunde haben ihnen den Nachschub abgeschnitten. Und wir werden sie aufhalten, und zwar genau hier.«
    Alexandrow inspizierte den entsprechenden Punkt auf der Karte. Es schien ein gutes Gelände mit einem vorteilhaften Schussfeld zu sein, aber das Beste war, dass es hervorragende Fluchtwege gab. »Wie lange noch?«
    »Zwei Stunden, denke ich. Die Hauptkontingente schließen gerade zum Geleitschutz auf. Ihre erste Aufgabe wird sein, diese Geleitschutzfahrzeuge verschwinden zu lassen.«
    »Ja, Genosse General, das können wir für Sie tun!«, antwortete der Hauptmann mit Begeisterung.
     
    Bei Sonnenaufgang fand sich Marion Diggs in einer bizarren Umgebung vor. Mit den sanften Hügeln und den vereinzelten Kiefernwäldern erinnerte ihn die Gegend an Fort Carson in Colorado. Aber anders als dort gab es hier keine asphaltierten Straßen oder Zivilisation, und das erklärte, warum die Chinesen an dieser Stelle einmarschiert waren. Diggs hatte nichts dagegen. Es ähnelte seinem Einsatz am Persischen Golf.
    Mike Franciscos 1 st Brigade war in den Hauptbereitstellungsraum für den chinesischen Vorstoß eingedrungen. Der Boden war gepflastert mit Lastwagen und Soldaten, aber obwohl die meisten von ihnen bewaffnet waren, gehörten nur wenige zu zusammenhängenden taktischen Einheiten, und das machte den großen Unterschied. Colonel Mike Franciscos Brigade aus vier Bataillonen hatte sich für den Kampf so organisiert, dass sich die Panzer- und Infanteriebataillone auf gemischte, aber einheitliche Kampfgruppen in Bataillonsstärke aufteilten, jede aus Kampfpanzern und Bradley-Schützenpanzern bestehend, und die fegten nun durch die feindlichen Reihen wie Erntemaschinen in Kansas im August. Grün angestrichen hätten sie durchaus als solche durchgehen können.
    Die monströsen Abrams-Kampfpanzer bewegten sich über den hügeligen Boden wie Wesen aus Jurassic Park  – fremdartig, böse und nicht aufzuhalten. Ihre Geschütztürme bewegten sich von links nach rechts, ohne jedoch aus den Hauptgeschützen zu feuern. Die eigentliche Arbeit leisteten die Panzerkommandanten mit ihren M2-Maschinengewehren vom Kaliber .50, die jedes Kettenfahrzeug in einen reglosen Haufen von Stahl und Segeltuch verwandeln konnten. Nur ein kleiner Schuss in den Motor

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