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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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man musste kein Raketenexperte sein – obwohl das sein Beruf war –, um einen Zusammenhang mit dem Krieg gegen Russland herzustellen.
    Wie alle Mitglieder der Volksbefreiungsarmee war er ein äußerst disziplinierter Mann, und behielt stets im Bewusstsein, dass die wertvollsten militärischen Waffen seiner persönlichen Kontrolle unterlagen. Einer der Wachposten des Silos hatte den Alarm ausgelöst, worauf sämtliche Überwachungskameras eingeschaltet worden waren – alte Kameras, die zusätzliches Licht benötigten, und auch das wurde angestellt.
     
    »Zum Teufel!«, schrie Chavez. »Löscht das Licht aus!«, befahl er über Funk.
    Es war keine schwere Aufgabe. Die Scheinwerfer waren weder besonders groß noch besonders weit entfernt. Chavez mähte einen mit seiner MP-10 nieder, und das Licht erlosch. Auch an den anderen Silos blieb keines länger als fünf Sekunden an.
     
    »Wir werden beschossen«, sagte General Xun mit leiser und ungläubiger Stimme. »Wir liegen unter Feuer«, wiederholte er. Aber er war auf diesen Fall trainiert worden. »Alarmieren Sie die Wachen«, befahl er seinem Unteroffizier, und von einem anderen verlangte er: »Verbinden Sie mich mit Peking!«
     
    Am Silo Nr. 1 rannte Paddy Connolly zu den Leitungen, die zum oberen Ende des Betonkastens führten, der Spitze des Silos. An jeder brachte er einen Block Composition B an. Er hatte sich für diesen Sprengstoff entschieden. In jeden Block führte er eine Sprengkapsel ein. Dicht neben ihm knieten zwei Männer, Eddie Price und Hank Patterson, mit den Gewehren im Anschlag, um mögliche Gegenangriffe abzuwehren, die aber nicht stattfanden.
    »Fünf sind im Loch !«, rief Patterson und rannte zurück zu den beiden anderen. Er schlidderte über den Boden, ging hinter dem Beton in Deckung und drehte den Griff des Zünders. Eine Millisekunde später flogen die beiden Leitungen in die Luft.
    »Masken!«, schrie er den anderen über Funk zu… aber es kam kein Gas aus den Treibstoffleitungen. Das war ein gutes Zeichen, oder?
    »Kommt!«, brüllte Eddie. Beschützt von zwei weiteren Männern, suchten die drei nach der Eisentür, die in den Wartungsraum des Silos führte.
    »Ed, wir sind auf dem Boden, wir sind auf dem Boden!«, rief Clark in 50 Meter Entfernung in sein Satellitentelefon. »Die Baracken sind weg, und wir sind auf keine Gegenwehr gestoßen. Machen jetzt die Sprengungen. Melde mich bald wieder. Out.«
     
    »Oh, Scheiße«, sagte Ed Foley in seinem Büro, aber die Verbindung war unterbrochen.
     
    »Was?« In Peking war es eine Stunde später, und die Sonne war bereits aufgegangen. Marschall Luo wurde nach einer kurzen Nacht, die dem schlimmsten Tag seines Lebens gefolgt war, unsanft geweckt. Man drückte ihm ein Telefon in die Hand. »Was ist los?«, fragte er in den Hörer.
    »Hier ist Generalmajor Xun Qing-Nian vom Raketenstützpunkt in Xuanhua. Wir liegen unter Feuer. Ich erwarte Ihre Anweisungen!«
    »Kämpfen Sie!«, war Luos erster Einfall.
    »Das Verteidigungsbataillon ist tot. Es kommt keine Antwort mehr. Genosse Minister, was soll ich tun?«
    »Sind die Raketen betankt und startklar?«
    »Ja!«
    Luo sah sich in seinem Schlafzimmer um, aber es war niemand da, mit dem er sich beraten konnte. Er war im Begriff, die Kontrolle über die wertvollsten Waffen seines Landes zu verlieren. Sein Befehl kam nicht automatisch. Er dachte tatsächlich erst darüber nach.
    »Starten Sie die Raketen«, sagte er zu dem weit entfernten Offizier.
    »Wiederholen Sie Ihren Befehl«, hörte er.
    »Starten Sie Ihre Raketen !«, brüllte Luo. »Schießen Sie Ihre Raketen JETZT ab !«
    »Zu Befehl«, antwortete die Stimme.
     
    »Scheiße«, sagte Sergeant Connolly. »Diese verdammte Tür!« Die erste Sprengladung hatte nur die Farbe angesengt. Jetzt brachte er eine Hohlladung an den oberen und unteren Türangeln an und zog sich wieder zurück. »Das wird jetzt reichen«, versprach er, während er das Zündkabel abrollte.
    Der Krach, der folgte, bestätigte seine Worte. Als sie wieder hinsahen, war die Tür verschwunden. Sie war nach innen geschleudert worden, schien ins Silo hineingeflogen sein wie eine Fledermaus aus …
    »Verdammt!« Connolly fuhr herum. »Raus! RAUS !«
    Price und Patterson brauchten keine weitere Aufforderung. Sie rannten um ihr Leben und hielten erst nach 100 Metern an.
    »Die verdammte Rakete ist schon betankt. Die Tür hat den oberen Tank aufgerissen. Sie geht in die Luft!«
    »Scheiße! Team, hier ist Price, die Raketen

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