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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ihre Nachtsichtgeräte konnten viel ausrichten. Erkennbar waren nur grobe Umrisse, überwiegend von Hügelkuppen und Bergkämmen. Es gab zwar einige Häuser und andere Gebäude dort unten, aber um diese Zeit waren nur wenige Leute wach, und die meisten Lichter waren ausgeschaltet.
    Die einzigen Lichtquellen waren die Rotorspitzen der Helikopter, durch die Reibung mit der Luft so erhitzt, dass eine Berührung schmerzhaft gewesen wäre. Sie waren heiß genug, um in dem Infrarot-Spektrum zu erglühen, das die Nachtsichtgeräte erfassen konnten. Die meisten Soldaten waren von einer dumpfen Mattigkeit eingelullt, hervorgerufen durch das monotone Vibrieren des Hubschraubers, und dank dieses Halbschlafs wurde ihnen die Zeit des Wartens nicht allzu lang.
    Das galt jedoch nicht für Clark, der auf dem Notsitz saß und die Satellitenfotos des Raketenstützpunktes in Xuanhua betrachtete. Er studierte sie durch das Infrarotlicht seines Nachtsichtgerätes und suchte nach Hinweisen, die ihm bisher entgangen waren. Chavez war ein guter taktischer Führer geworden, und die Kämpfer, lauter erfahrene Sergeants, würden alles tun, was ihnen gesagt wurde und was im Bereich ihrer beträchtlichen Fähigkeiten lag.
    Auch die Russen in den anderen Helikoptern würden ihre Sache gut machen, dachte er. Sie waren alle Offiziere und im Durchschnitt acht Jahre jünger als die RAINBOW-Männer. Mit Ausnahme einiger Majore handelte es sich überwiegend um Leutnants und Hauptleute. Alle hatten einen Universitätsabschluss und waren bestens ausgebildet, was genauso gut war, wie fünf Jahre gedient zu haben. Diese jungen, hochmotivierten Berufssoldaten waren imstande, selbstständig zu denken, und sie waren geschickt im Umgang mit ihren Waffen.
    Die Mission sollte gelingen, dachte John. Er beugte sich vor und warf einen Blick auf die Uhr der Instrumententafel. In vierzig Minuten würden sie es erfahren. Er drehte sich um und erkannte durch sein Nachtsichtgerät, dass im Osten der Himmel heller wurde. Sie würden den Raketenstützpunkt mit dem Einsetzen der Morgendämmerung erreichen.
     
    Für die Black Jets war es eine äußerst simple Mission. Sie kamen einzeln und im Abstand von 30 Sekunden, öffneten die Bombenklappen und ließen im Abstand von jeweils zehn Sekunden zwei Waffen fallen. Die Piloten schalteten den Autopiloten ein und setzten den Laserpunkt auf die geplante Stelle auf der Landebahn. Die Bomben bestanden aus Paveway-II-Navigationsmodulen der ersten Generation, einem Kilo Mark-84-Sprengstoff und einem billigen – nämlich genau $7,95 teuren – M905-Zünder, der so eingestellt war, dass die Bomben eine Hundertstelsekunde nach dem Einschlag explodierten und ein Loch mit einem Durchmesser von sechs Metern und einer Tiefe von drei Metern in den Beton rissen. Zum Entsetzen des verschlafenen Towerpersonals taten dies alle 16 Bomben. Sie machten genug Lärm dabei, um jedermann in einem Umkreis von zehn Kilometern binnen Sekunden aus dem Schlaf zu reißen – und genau so schnell war der Fliegerhorst bei Anshan geschlossen und würde es für mindestens eine Woche auch bleiben. Die acht F-117 kehrten einzeln zu ihrem Flughafen in Shigansk zurück. Allgemein war man der Ansicht, es sei nicht aufregender, einen Black Jet zu fliegen als eine Boeing 737 für die Southwest Airlines, und meistenteils stimmte das auch.
     
    »Warum zum Teufel haben sie keine von diesen Dark Stars hinterher geschickt, um die Mission zu unterstützen?«, fragte Jack.
    »Vielleicht hat niemand daran gedacht«, antwortete Jackson. Sie befanden sich wieder im Lageraum.
    »Was ist mit Satellitenaufnahmen?«
    »Gibt es noch nicht«, erklärte Ed Foley. »In ungefähr vier Stunden ist mit ersten Bildern zu rechnen. Clark hat ein Satellitentelefon, er wird uns informieren.«
     
    »Angriffsziel in Sicht«, meldete Boyle. Dann funkte er an alle: »BANDIT SIX an Hühnchen. Zielobjekt in Sicht. Bitte melden, over.«
    »Zwei.« »Drei.« »Vier.« »Fünf.« »Sechs.« »Sieben.« »Acht.« »Neun.« »Zehn.«
    »COCHISE, bitte melden.«
    »Hier ist COCHISE LEAD mit fünf, wir haben das Objekt.«
    »CROOK mit fünf, Objekt in Sicht«, berichtete das zweite Kampfhubschrauberteam.
    »Okay, gehen Sie vor, wie besprochen. Angriffsbefehl! Ausführung!«
    Clark war jetzt hellwach, genau wie der Trupp hinter ihm. Die Müdigkeit war verflogen und das Adrenalin strömte durch ihre Adern. Er beobachtete, wie sie ihre Hände ausschüttelten und die Muskeln spielen ließen. Sie steckten

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