Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)
wie Nomuri fand, nicht viel sagen, bis auf eines: Wenn man die Knöpfe öffnete und darunter Sachen von Victoria’s Secret entdeckte, war es, als würde ein Schwarzweißfilm plötzlich in Technicolor erstrahlen. Ming ließ diesmal zu, dass er ihr die Jacke aufknöpfte, von den Schultern streifte und dann auch noch die Hose herunterzog. Der Slip sah besonders verführerisch aus, aber eigentlich traf dies auf den ganzen Körper zu. Nomuri nahm Ming in seine Arme, küsste sie leidenschaftlich und warf sich mit ihr aufs Bett.
»Also, wo hast du so lange gesteckt?«
Sie verzog das Gesicht. »Minister Fang trifft sich einmal die Woche mit allen anderen Ministern, und wenn er zurückkommt, hat er jede Menge Notizen, die ich dann noch abschreiben muss.«
»Gebrauchst du den neuen Computer dafür?« Mit dieser Frage versuchte er seine Erregung zu überspielen, die Mings Worte in ihm auslösten. Dieses Mädchen konnte tatsächlich eine fantastische Quelle sein! Nomuri holte tief Luft und mimte weiterhin höfliches Desinteresse.
»Natürlich.«
»Prima. Ist auch ein Modem angeschlossen?
»Aber sicher. Wie sollte ich sonst die Nachrichten aus aller Welt empfangen?«
»Ach ja.« Damit hatte er für heute genug spioniert. Er beugte sich über sie, um ihr einen Kuss zu geben.
»Die Lippen habe ich mir erst auf dem Weg ins Restaurant geschminkt«, sagte Ming. »Im Büro wird so was nicht gern gesehen.«
»Verstehe«, sagte er, küsste sie und ließ sich viel Zeit. Ihre Arme schlangen sich ihm um den Hals. Die Verspätung war gewiss nicht auf einen Mangel an Zuneigung zurückzuführen. Das zeigte sich nun deutlich, als ihre Hände ebenfalls auf Wanderschaft gingen. Und wieder lobte er sich im Stillen für den guten Einfall, ihr einen BH zu kaufen, der sich zwischen den Körbchen öffnen ließ. Ein kleines Schnippen von Daumen und Zeigefinger reichte, und das Ding sprang auf und entblößte zwei hübsche Halbkugeln, über die sich seine forschende Hand sogleich hermachte. Dort war die Haut besonders seiden – und besonders wohlschmeckend, wie er wenig später feststellte.
Ein genussvolles Seufzen war daraufhin zu hören von seiner … was? Freundin? Nun ja. Agentin? Noch nicht. Mätresse war wohl fürs Erste der treffendste Ausdruck. Auf der Farm war über diese Dinge nie konkret gesprochen worden. Man hatte nur davor gewarnt, sich nicht vereinnahmen zu lassen, weil es dann mit der Objektivität vorbei wäre. Aber ein bisschen Nähe musste doch wohl noch gestattet sein. Wie sollte man sonst auch erfolgreich rekrutieren können? Natürlich wusste Nomuri, dass es sich bei seinem Kontakt zu Ming im Moment um mehr als ›ein bisschen Nähe‹ handelte.
Sie war zwar nicht hübsch, hatte aber eine wundervolle Haut, und seine Fingerkuppen erkundeten sie in allen Einzelheiten. Dabei schaute er ihr in die Augen und lächelte. Und küsste sie immer wieder. Ihre Figur war auch nicht unattraktiv und selbst im Stehen durchaus ansehnlich. Etwas zu viel Taille vielleicht, aber eine Eieruhrfigur machte sich ja auch nur gut auf Bildern. Es reichte, dass die Taille einen merklich geringeren Umfang hatte als die Hüfte. Die Models auf den Laufstegen irgendwelcher Modenschauen hatten andere Maße, waren aber nicht unbedingt erotischer. Wie auch immer, Ming ist kein Supermodel und wird nie eines sein, finde dich damit ab, Chet , dachte der CIA-Mann. Dann war es Zeit, alle nüchternen Gedanken zu verdrängen. Er trug nur noch Boxershorts und lag neben einer Frau, die ein Höschen anhatte, das allenfalls so groß war wie ein Taschentuch, sich aber als Taschentuch wegen der orangeroten Farbe und des kunstseidenen Materials nicht besonders gut eignen würde, wie Nomuri schmunzelnd dachte.
»Warum lächelst du?«, fragte Ming.
»Weil ich dich so hübsch finde«, antwortete er. Und das war sie auch, besonders mit diesem Lächeln, das sich jetzt zeigte. Nein, ein Model würde sie nie sein, ließ aber die Schönheit erkennen, die in jeder Frau steckt. Und ihre Haut war toll, vor allem auch an den Lippen, die jetzt nach der Arbeit geschminkt waren, weich und ölig, so dass er gern mit seinen darauf verweilte. Bald berührten sich ihre Körper fast überall, was ein warmes, wohliges Gefühl entstehen ließ, zumal sie so schmiegsam in seinem Arm lag, während er die linke Hand zum Streicheln und Spielen frei hatte. Mings Haare konnte man kaum zerzausen. Sie waren kurz und ließen sich mit einem einzigen Kopfschlenker wieder in Fasson bringen. Wie
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