Im Zeichen des Highlanders
es durch Euch oder andere bereits Gerüchte über Sir Roderick geben, werde ich das Meinige hinzufügen. Wenn nicht, werde ich welche ausstreuen.«
»Das ist alles?«, fragte sie, obwohl ihr bewusst war, dass er nicht einfach Sir Roderick der Verworfenheit bezichtigen und ihn niederstrecken konnte, sondern vorsichtig vorgehen musste.
»Im Augenblick. Wie ich bereits zu Callum sagte, kann dies Wochen, Monate, sogar Jahre dauern. Sir Roderick muss erst zu Fall gebracht werden, und das braucht seine Zeit. Wir müssen darauf hoffen, dass er nur wenige enge Freunde und Verbündete hat und dass die, die er vielleicht hat, sich von ihm entfernen, sobald Gerüchte über Sir Roderick kursieren und getuschelt wird. Mein Plan kann sich jederzeit ein Stück weit verändern, das hängt davon ab, wie viele Leute den Gerüchten, die bald am Hof herumschwirren, Glauben schenken, aber im Wesentlichen wird er derselbe bleiben. Ich will ihn jeglicher Unterstützung beraubt sehen – dann sorgen wir für seinen Tod.«
»Es ist ein guter Plan, der einzige, der Aussicht auf Erfolg haben könnte. Allerdings scheine ich bei alldem nichts zu tun zu haben.«
»Das geht nicht. Es ist wirklich das Beste, wenn Euer Gatte weiterhin glaubt, dass Ihr tot seid. Sobald er entdeckt, dass Ihr noch immer am Leben seid, wird die ganze Angelegenheit erheblich komplizierter, lebensgefährlicher. In diesem Fall würden wir unsere Zeit und unsere Kraft aufteilen müssen zwischen der Erhaltung Eures Lebens und der Zerstörung seines. Auch die Kinder müssen außerhalb seiner Sichtweite bleiben. Es muss ihm klar sein, dass sie dank Euch seinem Griff entschlüpft sind – somit könnten auch sie als Bedrohung angesehen werden. Wenn sie in meiner Gegenwart gesehen werden, verliere ich jede Möglichkeit herumzuschleichen und ihn langsam zu schwächen. Er würde den Verdacht haben, dass wir zusammenarbeiten, dass Ihr mir zu viele seiner Geheimnisse anvertraut habt, und einmal mehr würde ich mich darauf konzentrieren müssen, mich und die Kinder zu schützen. Ganz besonders Callum muss darauf achten, nicht gesehen zu werden. Sir Roderick hat den Jungen bereits zum Sterben verurteilt. Callum ist vielleicht jung und untrainiert, aber Sir Roderick wird ihn dennoch als Gefahr einstufen.«
»Ich kann auf mich selbst aufpassen«, fuhr Callum auf. »Ich bin kein Kind, das man verhätscheln muss.«
Payton sah den Jungen an. Er wusste, dass er vorsichtig sein musste, um nicht den Stolz des Heranwachsenden zu verletzen. »Ich zweifle nicht daran, dass du auf dich selbst aufpassen kannst. Trotzdem kennt ein kluger Mann seine eigenen Stärken und die seiner Gegner. Dein Gegner ist ein erfahrener Ritter, der weitere erfahrene Krieger unter seinem Kommando hat. All diese sind größer und stärker als du. Du bist zweifelsohne sehr gut im Weglaufen, im Verstecken und im Herumschleichen, um zu sehen und zu hören, was du nicht sehen oder hören sollst, ohne dass du erwischt wirst. Trotzdem ist es noch immer ein ungleicher Kampf, den du kämpfen müsstest. Dein Herz und dein Verstand stehen Herz und Verstand vieler Ritter in nichts nach, aber dein Körper ist noch immer der eines Jungen – leicht zu packen, leicht festzuhalten, leicht zu zerbrechen.«
Callum starrte grimmig auf seinen zu dünnen Körper hinunter. »Ich muss nur mehr essen.«
»Das würde nützlich sein. Ebenso, wenn du dem starken Ian erlaubst, dir zu zeigen, wie du das Messer, das du im Augenblick in Händen hältst, benutzen musst. Vielleicht sogar noch ein paar weitere Dinge, die ein Mann wissen muss, um am Leben zu bleiben und seine Kämpfe zu gewinnen. Und, denke daran, mein tapferer Junge: Wenn man dich findet, könntest du Lady Kirstie und sogar die anderen Kinder in Gefahr bringen.«
»Ich würde sie niemals verraten.«
»Nein, ich weiß, dass du das nicht würdest. Die einfache Tatsache, dass du noch immer herumlungerst, würde wahrscheinlich ausreichen, um das Schwein zum Nachdenken zu bringen. Warum bist du noch immer in seiner Nähe, wenn du weißt, dass er dich töten will? Das ist die erste Frage, die er sich stellen wird. Und er wird dich nicht brauchen, um Antworten zu bekommen. Sie sind viel zu leicht zu erraten. Hilf den anderen, Junge, im sicheren Versteck zu bleiben. Arbeite daran, kräftig und geschickt zu werden. Dein Kampf wird kommen, und ein kluger Mann bereitet sich darauf vor.«
Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bis Kirstie mit Payton allein war. Der starke Ian hatte
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