Im Zeichen des Highlanders
begleitete die Kinder zu ihrem eigenen Gemach.
»Kämpft Ihr morgen gegen Sir Roderick?«, flüsterte Callum, der im Eingang stehen blieb, während Moira auf Zehenspitzen zu ihrem kleinen Bett eilte.
»Ich werde mit dem Kampf beginnen, ja«, antwortete Payton mit ebenso leiser Stimme. »Ich denke, es wird ein langer Kampf werden. Es muss ein langsamer, vorsichtiger Angriff sein.«
»Warum?« – »Weil ihr die Einzigen seid, die bereit sind, gegen ihn auszusagen. Das reicht nicht. Seine Familie ist mächtig.«
»Man würde uns töten.«
Froh darüber, dass der Junge den Verstand besaß, die Schwierigkeiten zu erkennen, nickte Payton. »Und meine Verwandten sowie die deiner Herrin könnten in Gefahr geraten, sogar in eine Fehde verwickelt werden. Ja, Sir Roderick muss sterben, aber wir wollen sichergehen, dass keine Unschuldigen mit ihm fallen. Wir wollen, dass er allein stirbt und sein Name nichts weiter als ein übler Fluch ist.«
Callum nickte. »Und das braucht Zeit.«
»Genau, Junge, zumal du, die Kinder und eure Herrin gut versteckt bleiben müsst. Dieser Mann wird den kalten Stahl der Gerechtigkeit zu spüren bekommen, aber ihr müsst Geduld haben.«
»Ich werde sie haben. Und ich werde wachsen und stark werden.« Er sah auf das Messer in seiner Hand. »Und ich werde lernen zu kämpfen.« Er schaute zu Payton. »Und wenn dieses Scheusal tot ist, werde ich noch weiter wachsen und noch stärker werden und ein geschickter und schlauer Mann werden.«
»Daran zweifle ich nicht.«
»Und dann bin ich fähig, die Kleinen vor allen solchen Männern zu beschützen. Dann bin ich in der Lage, all solche Schlechtigkeit zu verfolgen und ihr ein Ende zu machen. Das schwöre ich.« Er nickte kurz und marschierte zu seinem Bett.
Payton machte sich auf den Weg zu seinem eigenen Bett und dachte über das, was Callum gesagt hatte, nach. Der Junge hatte in seinem Herzen bereits den Eid geleistet, Kinder zu beschützen. Auch Payton leistete in seinem Herzen einen Eid. Er und sein Clan würden dem Jungen alles geben, was er brauchte, um seinen Eid zu erfüllen. Bis Callum das Mannesalter erreicht hatte, würde er alle Fähigkeiten, Unterweisungen und Waffen bekommen, die er brauchte, um der Beschützer der Unschuldigen zu sein, der er sein wollte. Payton wusste, dass es der Welt gegenüber ein Vermächtnis war, auf das er stolz sein konnte.
3
»Wo sind die Kinder?«, fragte Payton den starken Ian, als er den Mann vor dem leeren Gemach fand, in dem die Kinder geschlafen hatten.
»Sind bereits seit einer Stunde oder mehr wach und munter.«
»Mein Gott, muss ich erschöpft gewesen sein, wenn ich das Aufwachen von fünf Kindern verschlafe.«
»Nein. Es ist traurig, wie leise sie waren. Wie kleine Geisterchen.« Ian schüttelte den Kopf und ging die schmale Treppe hinunter. »Meine Alice hätte es auch verschlafen, wenn Moira sie nicht geweckt hätte. Das arme Mädchen konnte ihre Sachen nicht richtig anziehen.«
»Moira scheint bereit zu sein, uns zu vertrauen«, sagte Payton, der Ian folgte.
»Meine Alice meint, dass uns auch die anderen Kleinen schnell akzeptieren werden. Wie es scheint, wurde das Mädchen von seiner Mutter geliebt, also weiß es, dass ein Erwachsener freundlich sein kann. Die kleinen Jungen waren wahrscheinlich nicht lange genug bei dem Schweinekerl, sodass nicht alles Vertrauen und alle Unschuld zerstört sind. Aber Callum hat leider das meiste davon schon verloren, bevor ihn überhaupt der Fluch von Sir Rodericks Aufmerksamkeiten getroffen hat. Als obdachloses Kind erwartete ihn ein elendes Leben, das nicht viel besser war als das einer streunenden Katze.«
Payton seufzte und nickte. »Er hat überlebt. Callum ist ein starker Junge und möchte ein Kämpfer für die Unschuldigen sein.«
»Wahrscheinlich könnte er ein guter werden, sofern ihm einer beibringen kann, dass er solchem Abschaum nicht einfach die Kehle durchschneiden darf.«
»Ja, das könnte zum Problem werden«, pflichtete ihm Payton bei und lachte leise. »Dieser schlimme Anfang könnte ihm sogar zum Guten gereicht haben. Er wurde abgehärtet, war erfahren gegenüber Schlechtigkeit und Brutalität, bevor MacIye seine dreckigen Hände auf ihn legte. Wie du schon sagtest, vermutlich gab es in Callum nichts Reines oder Unschuldiges mehr, dass zerstört werden konnte.« Payton machte ein nachdenkliches Gesicht. »Der Junge hat etwas eigenartig Vertrautes.« Er zuckte die Schultern. »Egal. Das Einzige, was uns jetzt interessieren darf,
Weitere Kostenlose Bücher