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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Mann doch in Versuchung führt«, murmelte er, indem er ihre Hand von seinem Arm nahm und ihre Finger küsste. »Ich muss weinen, wenn ich an den Schatz denke, von dem ich mich abwenden muss.«
    »Abwenden?« Sie entriss ihm die Hand und funkelte ihn an. »Ihr weist mich zurück?«
    »Meine Schöne, ich kann nicht anders, obwohl es mir das Herz durchbohrt. Die Männer des Königs bitten mich selten um etwas«, begann er.
    »Ha! Der alte König und die Prinzregenten lassen Euch nach ihrer Pfeife tanzen.« Sie warf einen finsteren Blick in die Richtung, in die Paytons vorheriger Begleiter enteilt war. »Und was könnte dieser dumme Esel mit den Geschäften der Regenten zu schaffen haben?«
    »Nun, meine hübsche Taube, Ihr wisst, dass ein Mann über solche Dinge nicht sprechen darf. Aber ich verrate Euch, dass dieser Mann und ich nur über seinen jungen Sohn sprachen. Er möchte diesen in Pflege geben, um mit seiner Ausbildung und allem, was dazugehört, anzufangen, und wollte meine Meinung über ein paar Männer kennenlernen.« Payton wurde plötzlich bewusst, dass es noch etwas gab, für das Lady Fraser gut bekannt war. Sie war eine gierige Sammlerin und Verbreiterin von Klatsch. »Er war neugierig auf Sir Lesley MacNicol und Sir Roderick MacIye. Ich fürchte, ich war nicht sehr hilfreich. Ich kenne MacIye kaum, auch wenn ich das eine oder andere Gerücht über ihn vernommen habe.«
    »Das ist seltsam«, murmelte Lady Fraser und sah sich in dem gedrängt vollen Saal um, als würde sie den Mann suchen. »Er hält sich regelmäßig am Königshof auf, dennoch könnte niemand, selbst wenn er sehr bedrängt würde, auch nur den Namen einer einzigen Frau nennen, die er mit seiner Aufmerksamkeit beehrt hat. Ich habe gesehen, wie er hin und wieder herumtändelte, aber das war oberflächlich, flüchtig.«
    »Ich hörte, er sei verheiratet.«
    »Und hält seinem Eheversprechen die Treue?« Lady Fraser lachte, aber in ihrer Heiterkeit schwang eine Spur Bitterkeit. »Ich habe gehört, dass Eure Familie das so macht, doch selbst, wenn das stimmt, ist es in der Tat etwas sehr Seltenes. Und wenn Sir Roderick so sehr in seine Frau verliebt war, dass er ihr treu war, warum ist er nur einen Tag, nachdem sie ertrunken ist, hier?«
    »Ertrunken?«
    »Ja, das erzählt er allen, die es hören wollen. Er scheint es aber nicht zu tun, um das Mitleid und den Trost einer Frau zu erringen. Man hat auch nicht den Eindruck, dass jemand die Neuigkeit unbedingt erfahren muss, denn sie gehörte nicht zu denen, die man gut kannte oder liebte.«
    »Vielleicht sucht er nur Unterstützung bei der Suche nach ihrer Leiche.«
    »Er hat nicht darum gebeten. Nach allem, was ich hörte, hat er vielleicht ihre Leiche schon gefunden und begraben. Die beiden tollten wohl am Fluss herum, und sie bestand darauf, ihre Füße im Wasser zu kühlen. Sie ging zu weit hinein und wurde von der Strömung ergriffen. Es gab keine Möglichkeit, sie zu retten.« Lady Fraser legte die Stirn in Falten. »Das klingt, als wäre sie fortgerissen worden, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht nach ihr suchte. Und ganz gewiss suhlt er sich nicht in vorgespielter Trauer um sie.« Sie neigte den Kopf in Richtung eines gut aussehenden, kräftigen Mannes, der von zwei großen, sehr dunklen Männern flankiert wurde. »Da ist er, und er benimmt sich nicht wie ein Mann, der eben seine Frau begraben hat. Selbst die, von denen man weiß, dass sie eine unglückliche Ehe führen, halten eine gewisse Form der Trauer ein. Die meisten wenigstens«, fügte sie tadelnd hinzu und schaute finster zu einem rundlichen, graumelierten Mann, der erst vor einer Woche seine dritte Frau beerdigt hatte.
    »Manche Männer sehen noch nicht einmal die Notwendigkeit, Trauer zu spielen«, murmelte Payton. »Nicht einmal, um die Gerüchteküche zufriedenzustellen.«
    Payton musterte Sir Roderick und unterdrückte das Bedürfnis, einfach zu dem Mann hinüberzugehen und seinem Leben ein Ende zu machen – so langsam und so schmerzhaft wie möglich. Es überraschte Payton kaum, dass er so gefährlich blutrünstig sein konnte. Sir Roderick war ein Mensch, der einer solchen intensiven Wut und eines solchen Hasses wert war. Vielmehr überraschte es Payton, dass der Mann nicht auf irgendeine Weise gezeichnet war, dass seine Schlechtigkeit nicht vor aller Augen sichtbar war. Es sollte etwas an ihm sein, das andere warnte.
    Sobald er seinen Zorn unter Kontrolle gebracht hatte, war Payton in der Lage, den Mann, den

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