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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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und mit Seidenbändern und Spitze verziert. Eine von Paytons Verwandten verführte offensichtlich gern ihren Ehemann.
    »Und wahrscheinlich hat sie, was man braucht, um einen Mann zu verführen – anders als du, du dünne Närrin«, schimpfte sie.
    Sie schüttelte den Kopf und legte ihre Kleider ab. Einer Sache war sie sich sicher, nämlich dass Payton sie begehrte. Er hatte den Beweis dafür erst vor wenigen Stunden in der Küche an ihr gerieben. Selbst in seinen schönen Augen hatte sie sein Verlangen gesehen, es in jedem verführerischen Wort, das er geäußert hatte, gehört. Das ergab zwar in ihren Augen alles keinen Sinn, wo doch eine wohlgerundete Lady Fraser ihn auserkoren hatte, aber Paytons Verlangen nach ihr war nicht zu leugnen.
    »Also nehme ich es mir«, sagte sie mit fester Stimme, während sie sich sorgfältig badete. »Wenn das alles ist, was dieser Frauenheld anzubieten hat, dann werde ich es mir nehmen und mich damit sättigen.«
    Sie war seit fünf Jahren verheiratet. Niemand konnte sie für eine Jungfrau halten, selbst wenn sie die ganze hässliche Wahrheit über Roderick herausfinden würden. Es war auch nicht notwendig, sich wegen einer Eheannullierung an ihre Jungfernschaft zu klammern, denn es würde niemals eine geben. Am Ende dieser Schlacht würde entweder sie oder Roderick tot sein. Wollte sie wirklich sterben, ohne die Fülle der Leidenschaft, die sie und Payton gemeinsam erleben konnten, kennengelernt zu haben? Die Antwort auf diese Frage war ein schnelles und vernehmliches Nein. Ihre Liebe war gierig. Sie wollte alles haben, doch der gesunde Menschenverstand sagte ihr, dass sie nach den Sternen griff. Also würde sie alles nehmen, was ihr möglich war, alles, was Payton ihr geben würde. Wenigstens würde sie, wenn das alles ein Ende hatte, ein paar sehr süße Erinnerungen besitzen, die ihr helfen konnten, ihren Liebeskummer zu lindern.
    Als sie schließlich das Nachtgewand angezogen und ihr feuchtes Haar mit einem Seidenband zurückgebunden hatte, spürte Kirstie, wie bei ihrem Anblick ihr Mut ins Schwanken geriet. Obwohl das Nachtgewand von der Schulter bis zu den Zehen reichte, verbarg es wenig. Doch dann straffte sie die Schultern. Sie war im Begriff, eine gewaltige Sünde zu begehen, und dies war die richtige Aufmachung dafür. Dass sie aus Liebe handelte, nahm ihr etwas von ihren Bedenken hinsichtlich der Regeln, die sie nun brechen würde. Allerdings nicht ganz, und so beschloss Kirstie, sich besser in Paytons Arme und Bett zu begeben, bevor Gedanken über Sünde ihr restlos die Entschlusskraft raubten.

8
    Payton sank auf seinem Stuhl zusammen und nippte an seinem Wein. Nichts lief, wie es laufen sollte. Roderick spazierte noch immer frei und gesund herum. Sein Feldzug zur Anschwärzung von Rodericks Namen begann Früchte zu tragen, doch dieser Mann musste restlos isoliert werden. Es erwies sich als weitaus schwieriger, als es eigentlich sein sollte, die Leute dazu zu bringen, auf seine Warnungen zu hören, und Zeugen zu finden, die bereit waren, auszusagen. Entweder sie glaubten das alles nicht oder waren entsetzlich desinteressiert, oder sie waren zu ängstlich, um einen Schritt aus der Menge hervorzutreten. Payton war sich bewusst, dass Geduld in einem Feldzug gegen etwas so entsetzlich Schlimmes eine Tugend war, aber er verlor sie mit immenser Geschwindigkeit. Jedes Mal wenn eines der Kinder auswich oder die großen Augen voll dunkler Schatten statt voll süßer Unschuld waren, wünschte er sich Sir Roderick MacIyes Tod.
    Das, was ihn – aus der Perspektive des leicht Betrunkenen gesehen – am meisten niederzuziehen schien, war aber das gleichzeitige Scheitern seiner Verführungsversuche. Seit seinem Entschluss, Kirstie in sein Bett zu bringen, waren ganze vierzehn Tage vergangen, und doch war sein Bett noch immer kalt und leer, wenn er des Nachts hineinkroch. Kirstie war ihm gegenüber nicht kalt, widerstand ihm jedoch mit frustrierendem Erfolg. Eine Seite von ihm war froh darüber, dass sie sich nicht als leichte Eroberung erwies. Davon hatte er schon viel zu viele gehabt. Eine andere Seite, grübelte er mit einem Blick auf seine schmerzende Leistengegend, war ganz und gar nicht erfreut. Payton fragte sich gedankenverloren, ob ein Mann Schaden von einer nahezu dauerhaften Erektion davontragen konnte. Auch seine Eitelkeit war getroffen. Wer war sie schon, dass sie nicht mit der gleichen Leichtigkeit wie so viele andere in sein Bett fiel?
    Das leise Geräusch, das die

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