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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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ihren Röcken hatte. »Dieser Mensch ist sehr hartnäckig.«
    »Oh ja«, stimmte ihr Alice zu. »Das war er schon immer. Außerdem ist er hungrig, Mädchen. Ihr habt ihn in eine traurige Verfassung gebracht. Ich finde, es war höchste Zeit, dass das ein Mädchen getan hat.« Plötzlich nahm sie Kirsties Hand zwischen ihre. »Aber ich bin nicht gekommen, um darüber zu reden. Ich möchte Euch danken.«
    »Das müsst Ihr nicht. Die Jungen brauchen eine Familie, und ihr wollt ihnen eine sein. Sie wollen es auch.«
    »Wir werden sie wie unsere eigenen behandeln und ihnen Recht widerfahren lassen.« – »Das weiß ich.«
    Alice legte ihren Löffel weg und strich nervös ihre Schürze glatt. »Ich muss wissen, na ja, ob die Jungen, äh, verletzt worden sind. Ob Euer Gatte, nun ja, ihnen wirklichen Schaden zugefügt hat.«
    Kirstie bezweifelte, dass Alice’ kleines, rundes Gesicht noch röter werden konnte, und sie spürte, dass sie selbst rot wurde. »Nein. Es gab einige, tja, weniger unschuldige Berührungen und harte Strafen, wenn die Kinder auch nur im Geringsten widersetzlich waren. Mehr fügte Roderick einem Jungen nicht zu, bis er acht Jahre alt war. Es schien, als würde er seine eigenen Regeln haben, aber an die hielt er sich. Er bekam sie sehr jung, und es war, als wollte er sie an seine Art gewöhnen. Er berührte sie, die Berührungen wurden schnell intimer, und jeder Widerstand gegen seine Aufmerksamkeiten hatte schwere Strafen zur Folge. Alles zielte darauf ab, dass die Jungen Roderick ohne Widerspruch akzeptierten, wenn er meinte, sie seien im richtigen Alter für ihn. Bei einigen funktionierte es, aber nicht bei allen.«
    »Ziemlich genauso, wie man einen Hund erzieht«, schimpfte Alice und schüttelte den Kopf.
    »Roderick beherrscht es sehr gut, die Schwachstelle eines Menschen herauszufinden, auszuschnüffeln, was einem am meisten Angst macht. Bei der Mehrzahl der Kinder war das nicht schwer. Sobald er diese Schwachstelle gefunden hatte, benutzte er sie immer und immer wieder, bis man alles machte, damit er einen nicht wieder seinen größten Qualen aussetzt. Callums Schwachstelle hat er nie gefunden. Ein paar Mal schien es so, doch Callum war imstande, diese Angst oder Schwäche zu überwinden, und Roderick musste nach einer anderen suchen. Dem armen Jungen den Willen zu brechen, wurde für Roderick zur Besessenheit. Deshalb konnte ich Callum so lange nicht befreien. Er wurde immer bewacht, und sei es nur, weil Roderick wusste, dass Callum seine Fluchtversuche niemals aufgeben würde. Je älter Callum wurde, desto mehr wurde aus dem Drang zu fliehen, der Drang zurückzuschlagen.«
    »Es überrascht mich, dass dieser Mensch nicht Euch benutzt hat, um den Jungen zu brechen.«
    Kirstie seufzte. »Das hat er, kurz bevor ich Callum befreite. Wir hatten uns bereits gedacht, dass er es vielleicht versuchen würde, und ich hatte Callum schwören lassen, standhaft zu bleiben, egal, was geschehen würde. Das blieb er. Roderick versuchte dreimal, mich zu benutzen, um dem Jungen den Willen zu brechen, doch jedes Mal hielt Callum durch. Unglücklicherweise wurde es dadurch noch dringlicher, Callum zu befreien. Roderick war außer sich vor Wut, und schließlich stellte er fest, wie schnell der Junge wuchs und dass er bald in der Lage sein würde, ihm in die Augen zu sehen. An diesem Punkt entschied sich Roderick, Callum loszuwerden.«
    Alice schüttelte einmal mehr den Kopf. »Ich höre alles, was Ihr sagt, und ich glaube Euch, doch etwas in mir kann es einfach nicht fassen.«
    »Ich weiß, was Ihr meint, und dabei habe ich es alles erlebt. Nun ja, Euren Jungs wurde nichts Schlimmes zugefügt. Und obwohl ich überzeugt bin, dass Callum die Narben mehrerer tief ins Herz schneidender Wunden für immer tragen wird, sehe ich jetzt auch, dass er in vielerlei Hinsicht geheilt werden kann.«
    »Ja, er ist in Herz, Verstand und Körper ein sehr starker Junge. Und er gehört zu Euch.«
    »Ach ja, ich würde ihn bei mir behalten, aber es scheint, als könnte er eine Familie haben, die ihn aufnehmen möchte.«
    »Die MacMillans. In dem Augenblick, in dem der Name fiel, konnte ich die Ähnlichkeit deutlich erkennen. Aber das wird nichts zur Sache tun. Selbst wenn er geht, um bei ihnen zu leben, er wird immer zu Euch zurückkommen, und er wird immer bereit sein, zu Euch zu stehen. Ihr kennt alles, was ihm widerfahren ist, Mädchen, und ihr kümmert Euch noch immer um ihn, habt es von Anfang an getan. Ihr habt Schmerzen um

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