Im Zeichen des Highlanders
einmal machen. Genauso wenig würde er den Wunsch haben, irgendwelche von ihren Verbündeten lange am Leben zu sehen.
»Essen wir nicht zusammen mit den anderen?« Kirstie zögerte unter der Tür zu Paytons Schlafgemach, als sie die Mahlzeit sah, die auf einem kleinen Tisch vor dem Kamin serviert war.
Nachdem er sie weiter in das Gemach hineingeschoben hatte, schloss Payton die Tür und führte sie zu einem Stuhl, der neben dem Tisch stand. »Nein, nicht heute Nacht. Du und ich, wir müssen ein paar Tatsachen und Regeln bezüglich der Schwierigkeiten, in denen du dich befindest, ausdiskutieren. Wenn wir jedes Wort auf die Waagschale legen müssen, weil wir die Kinder nicht verängstigen wollen, würden wir sehr wenig schaffen.«
»Oh.« Sie setzte sich unvermittelt hin. »Es steht schlimm, nicht wahr?«
Er ließ sich nieder und schenkte ihnen Wein ein. »Könnte sein. Ich nehme an, dass er mir nicht glaubte.«
»Roderick hat dich einen Lügner genannt?« Kirstie war außer sich angesichts dieser Beleidigung gegenüber Payton, auch wenn er diesen Mann tatsächlich angelogen hatte.
»Nein, genau genommen rechtfertigte er sich sehr. Das Problem ist, dass die Hunde ihn geradewegs zu meiner Tür führten.«
Kirstie nahm sich mehrere Scheiben gerösteten Lamms und verschiedene leicht gewürzte Gemüsesorten. Es überraschte sie, dass ihr die Sorgen wegen Roderick kein bisschen den Appetit verdarben. Wahrscheinlich war sie in den vergangenen fünf Jahren viel zu oft hungrig gewesen, um sich von Sorgen oder Ängsten davon abhalten zu lassen, sich den Bauch vollzuschlagen, wenn Essen vor ihr stand. Nebenbei fiel ihr auf, dass Paytons Appetit auch nicht weniger geworden war, obwohl er der Überbringer von schlechten Nachrichten war.
»Willst du damit sagen, dass ich den ganzen Tag in diesem winzigen, dunklen Raum eingesperrt war, und er trotzdem weiß, dass ich hier bin?«
»Ja und nein. Als er so dastand, hat er mir wohl geglaubt, hat geglaubt, dass du dich meiner Tür genähert hast, aber nicht hereingekommen bist und ich dich nicht gesehen habe. Ich bin mir nur nicht sicher, wie lange er das glauben wird. Ich fürchte, wenn er ein Fünkchen Verstand besitzt und ausgiebig genug über das alles nachdenkt, wird er zu dem Schluss kommen, dass ich gelogen habe.«
»Er ist klug, wenn er es sein möchte.« Sie aß ein großes Stück Brot zu Ende. »Und seine Hunde sind sehr gute Jäger.«
»Die keiner falschen Fährte folgen würden.« Payton seufzte und genoss einen Bissen Steckrüben. »Wenn die Hunde ihn nicht noch zur Tür von jemand anderem führten, muss er sich fragen, warum sie zu meiner kamen.«
»Ich vermute, das wird er. Also sollten die Kinder und ich von hier fortgehen, bevor er zurückkommt und mehr Männer mitbringt.«
»Nein, du und die Kinder, ihr geht nicht.« Er hob seine Hand, als sie anfing zu widersprechen. »Er muss mir gegenüber vorsichtig verfahren, und zwar aus denselben Gründen wie ich bei ihm. Ja, sogar noch ein bisschen vorsichtiger. Trotzdem, wenn er annimmt, dass ich dir auf irgendeine Art helfe, wird er auch annehmen, dass du mir alles erzählt hast.« Er legte die Stirn in Falten, als Kirstie blass wurde.
»Dann wird er ganz bestimmt deinen Tod wollen«, flüsterte sie und schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht zulassen. Ich dachte törichterweise, dass du sicher wärst, weil du und Roderick einander so ebenbürtig seid. Ich vergaß oder zog es vor zu vergessen, wie erbittert er vorgeht, um sein Geheimnis zu wahren. Und jetzt, wo er davon ausgeht, dass wir uns kennengelernt haben, wird er darauf brennen, dich zum Schweigen zu bringen.«
»Kirstie«, fuhr er auf. Er packte sie an den Handgelenken und zog sie auf ihren Sitz zurück, als sie aufstehen wollte. »Du hast mich ausgewählt, um dir in diesem Kampf beizustehen. Ich habe die Herausforderung angenommen. Ich habe sie aber nicht mit irgendwelchen Einschränkungen angenommen, etwa, dass ich damit nichts mehr zu tun haben will, wenn es gefährlich wird. Hör damit auf, jedes Mal, wenn Roderick in meine Nähe kommt, weggehen zu wollen.«
»Aber ich möchte nicht, dass du verletzt oder getötet oder verfolgt wirst.«
»Nur du und die Kinder? Ja, er mag vielleicht die Kleinen vergessen haben, aber nicht Callum!«
»Callum könnte bei dir bleiben.« Sie wusste, dass ihre Widerworte töricht waren, aber die Angst um seine Sicherheit zwang sie dazu.
»Das wird er nicht, und du weißt das. In dem Moment, in dem du mich als
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