Im Zeichen des Highlanders
Zeitverschwendung hält, die Hunde in Einsatz zu bringen.«
»Ich folge ihnen«, kündigte Ian an, wobei er schon auf die Tür zuhielt.
Alice seufzte. »Ich hoffe nur, dass meine Jungen in dem kleinen, dunklen Raum nicht zu große Angst haben.«
»Es wird Ihnen gut gehen«, versicherte ihr Payton. »Kirstie ist bei ihnen.«
»Ja, das ist richtig. Dann fange ich jetzt damit an, diesen Gestank wegzuschrubben.«
»Findest du nicht, dass wir das noch ein bisschen dalassen sollten, falls der Mistkerl zurückkommt?«
»Nein. Das, was ich draufgegeben habe, müsste eigentlich jede Spur entfernt haben, der die Hunde folgen könnten. Zumindest bis Lady Kirstie und die Kinder wieder herumlaufen und eine frische Spur hinterlassen. Zum Glück sind sie nicht in die Schlafgemächer gegangen. Ich weiß nicht, ob ich genug Zeit hatte, alle Anzeichen von den Kindern und Lady Kirstie zu entfernen. Bis diese Esel dort hinaufstampften, haben sie schon aufgehört, die Hunde dazuzubringen, ihre Beute auszuschnüffeln. Sie schauten in jedes Gemach nur hinein.«
»Das Glück war auf unserer Seite. Hoffentlich bleibt es da.«
»Meint Ihr, dass er Euch Glauben schenkte, Payton? Es wäre besser, wenn er woanders suchen würde und nie mehr hierher zurückkäme.«
»Das wäre das Beste, aber wir müssen darauf vorbereitet sein. Wir können nur beten, dass er nicht zu lange darüber nachdenkt, warum ihn die Hunde zu meiner Tür geführt haben, oder wie günstig es war, dass wir ausgerechnet den heutigen Tag auserkoren haben, mein Haus wie einen Abtritt stinken zu lassen. Wenn er das tut, werden ihm ein paar Fragen in den Sinn kommen, die ihn wieder bei mir suchen lassen.«
»Verflucht noch mal, die Hunde haben uns genau zur Tür dieses gut aussehenden Bastards gebracht«, knurrte Gib, während er sich an den Tisch setzte und einen Krug Bier einschenkte. »Sie haben das an keinem anderen Haus gemacht.«
»Nein, das haben sie nicht«, murmelte Roderick.
Roderick lümmelte sich in seinen Sitz, nippte am Wein und starrte blicklos auf einen der Wandteppiche, die die Wände der großen Halle verzierten. Gib war nicht gerade bekannt für seinen scharfen Verstand, aber dieses Mal hatte er recht. Sie hatten die ganze Stadt durchzogen, doch, obwohl die Hunde mehrmals Kirsties Geruch und auch den von Callum aufgenommen hatten, hatten sie sonst nicht ein einziges Mal geradewegs auf eine Tür zugehalten. An Sir Paytons Haus aber hatten sie sich genau so aufgeführt wie an dem elenden Erdloch, das Kirstie eindeutig als Versteck benutzt hatte. Unglücklicherweise hatte sie es offensichtlich seit geraumer Zeit nur das eine Mal benutzt, wo sie sich vor Gib und Wattie versteckte, sofern man den Reaktionen dieser beiden Esel vertrauen konnte. Diese Dummköpfe hatten etwas zu arg zu vertuschen versucht, dass sie diesen Ort kannten. Roderick hatte den Verdacht, dass sie sie vergangene Nacht genau an dieser Stelle verloren hatten.
Noch mehrere Dinge störten ihn an der Begegnung mit Sir Payton Murray. Warum war der Mann so früh am Morgen schon auf und angezogen? Es konnte zwar sein, dass er etwas zu erledigen hatte oder erst von den Vergnügungen mit einer Frau nach Hause gekommen war, aber das glaubte Roderick nicht. Sir Payton hatte angemessen überrascht und auch ein wenig wütend gewirkt, doch Roderick konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass das alles nur gespielt war. Im Blick dieses Mannes hatte etwas Kaltes gelegen, das gelegentliche Aufflackern einer Wut, die größer war als die, die das Eindringen in sein Heim rechtfertigte. Dann war da das stinkende Gebräu, das diese Frau im ganzen Haus verteilt hatte. Er wusste, dass einige der Mittel, die man benutzte, um ein Haus von Flöhen zu befreien, stanken, aber so sehr? Und es wurde ausgerechnet dann im ganzen Haus von Sir Payton verbreitet, wo Rodericks Hunde sich fest an Kirsties Spur geheftet hatten? Es war schwer, an einen solchen Zufall zu glauben.
Roderick trommelte mit den Fingern auf seinen mit Schnitzerei verzierten Eichenstuhl. Je mehr er über all das nachdachte, was in Sir Paytons Haus geschehen war, desto misstrauischer wurde er. Sir Payton war einer jener törichten Männer, die ihre Schönheit an Frauen verschwendeten. Diese idiotischen Frauenzimmer überschlugen sich selbst bei dem Versuch, ihn zwischen ihre Schenkel zu bekommen. Roderick wusste nicht, wann seine Frau Sir Paytons Bekanntschaft gemacht haben könnte, aber es fiel nicht schwer, sich vorzustellen, dass sie sich an
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